Wien. Thorsten Fink attackiert ein österreichisches Moderatoren-Duo – und das nicht zum ersten Mal. Doch der Trainer hat recht.

Der ehemalige HSV-Trainer Thorsten Fink hat in Österreich erneut für einen TV-Eklat gesorgt. Dem Trainer von Austria Wien platzte nach der 2:3-Niederlage gegen den alten und neuen österreichischen Meister RB Salzburg im ORF-Interview vor laufender Kamera der Kragen. Inhaltlich hatte der frühere Bayern-Profi recht.

Fink hatte die Niederlage gegenüber einem Moderator des übertragenden österreichischen Fernsehsenders damit begründet, dass der Treffer zum 2:2 durch Salzburgs Südkoreaner Hee-Chan Hwang aus einer Abseitsposition heraus erzielt worden sei. Als der ORF-Reporter Rainer Pariasek und dessen Co-Moderator, der österreichische Ex-Profi Peter Hackmair, erklärten, das Tor sei aus ihrer Sicht regulär gewesen, polterte Fink los: „Weil Sie ja keine Ahnung vom Fußball haben!“

Einmal in Rage setzte der frühere HSV-Coach nach und wütete: „Von Ihnen lasse ich mir nicht die Regeln erklären! Sie kommen aus dem Skisport! Das war klar Abseits.“ Fink ließ es dabei noch längst nicht bleiben. Der 49-Jährige ließ seinen über die Jahre angestauten Dampf am Moderatoren-Duo ab. „Wenn ich euch hier sehe, habe ich sowieso immer schon schlechte Gefühle.“

Fink: „Der Mann braucht eine Brille“

Als Hackmair dann auch noch seine Aussage erneuerte, das Tor sei regulär gewesen, lachte Fink laut los und konterte. „Das ist unglaublich, der Mann braucht auch noch eine Brille. Es ist ja nicht schlimm, ich sage nur, dass er keine Ahnung hat.“

Thorsten Fink trainierte von 2011 bis 2013 den HSV
Thorsten Fink trainierte von 2011 bis 2013 den HSV © imago/Gepa Pictures

Zu guter Letzt fragte Fink beim Moderatoren-Duo ironisch nach: „Ist die Skisaison schon wieder vorbei, weil ihr da seid?“ Die TV-Bilder von dem Treffer gaben Fink übrigens recht, was Pariasek und Hackmair jedoch nicht erkannten.

Durch die bittere Niederlage muss Fink um Platz zwei bangen, den seine Austria zwar noch innehat, doch Verfolger Sturm Graz konnte nach Punkten und Toren gleichziehen. Mit einem Unentschieden hätte zumindest ein einfacher Sieg am letzten Spieltag bei Admira Wacker für die Vizemeisterschaft gereicht, so könnte das Torverhältnis entscheiden.

Fink und Pariasek Teil 2

Es ist nicht der erste Zwist, den Fink vor laufender Kamera mit den beiden ORF-Reportern Pariasek und Hackmair ausgetragen hat. Ziemlich genau vor einem Jahr, am 1. Mai 2016, verlor Austria Wien zu Hause 0:2 gegen RB Salzburg und Fink musste sich vor Wortführer Pariasek für die Niederlage rechtfertigen. Schon zu Beginn des Interviews war Fink aus der Haut gefahren, als der 52 Jahre alte Moderator noch einmal nachhakte, warum der Austria-Trainer den Sieg Salzburgs als glücklich bezeichnete. „Weil wir die bessere Mannschaft waren“, entgegnete Fink patzig.

Pariasek blieb seiner Linie treu und kritisierte die Spielweise der Gastgeber. Doch Kritik an seiner Taktik und der Mannschaft wollte Fink so nicht stehen lassen, weshalb er dem Moderator unterschwellig die Kompetenz absprach. „Das war gut, das kann ich Ihnen versichern als Fußball-Experte.“ Pariasek und Fink – sie werden wohl nicht das letzte Mal aneinandergeraten sein.