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Deutschland und Türkei wollen EM 2024 ausrichten

Die Uefa hat Deutschland und die Türkei offiziell als Bewerber für die Ausrichtung der EM 2024 bestätigt. „Es ist klar, dass es zwei starke Bewerbungen für den Uefa-Vorzeigewettbewerb der Nationalmannschaften geben wird und es wird eine harte Entscheidung für das Uefa-Exekutivkomitee“, teilte Theodore Theodoridis als Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union mit.

Deutschland und die Türkei hatten bereits in der vergangenen Woche ihre Bewerbungsmappen eingereicht. „Wir sind so selbstbewusst zu sagen, dass wir mit unserer großen Erfahrung, der bestehenden Stadioninfrastruktur in Deutschland und den bereits vorhandenen Rahmenbedingungen ein kostengünstiges, erstklassiges Turnier ausrichten können“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Grindel will die EM 2024 nach Deutschland holen
Grindel will die EM 2024 nach Deutschland holen © Imago/Jan Hübner

Bis zum 27. April 2018 haben die Kandidaten Zeit, ihre vollständigen Unterlagen bei der Uefa einzureichen. Die Entscheidung über den Gastgeber fällt das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes im September 2018. Bis zum 15. September 2017 will der DFB zehn mögliche Spielorte auswählen. 17 Städte sind dafür noch im Rennen. Der dreifache Europameister Deutschland war bislang nur 1988 Ausrichter. Die EM 2020 findet in 13 Ländern statt - mit drei Spielen in München.

Weinzierl verlangt mehr Konstanz

Vor dem Achtefinal-Hinspiel in der Europa League gegen Borussia Mönchengladbach musste Schalkes Trainer Markus Weinzierl zumindest keine weiteren schlechten Nachrichten verkünden. Bis auf die Langzeitverletzten seien „alle fit“, sagte Weinzierl vor dem deutschen Duell auf internationalem Parkett am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Sport1).

Das bittere 2:4 im Punktspiel in Mönchengladbach vom vergangenen Sonnabend sei aufgearbeitet. „Jetzt ist ein anderer Wettbewerb. Ein Spiel losgelöst von der Tabellensituation. Wir haben ein riesiges Ziel vor Augen, wollen eine Runde weiterkommen. Aber wir müssen es besser machen als zuletzt.“

Der Schalke-Coach hofft, dass seine Elf vor heimischen Publikum an die bisher im Europacup gezeigten Leistungen anknüpft. In der Veltins-Arena sind die Königsblauen in dieser Saison noch ungeschlagen. „Wir müssen mehr Konstanz zeigen, die Schwankungen müssen raus“, sagte Weinzierl. „Wir wollen uns einen gute Ausgangsbasis für das Rückspiel schaffen und möglichst zu Null spielen.“

Werder-Kapitän droht Karriereende

Bremens Kapitän Clemens Fritz fällt verletzungsbedingt für den Rest der Saison aus. Der 36-jährige Defensiv-Allrounder wurde am Mittwoch wegen eines Syndesmoserisses im rechten Sprunggelenk operiert und wird Werder damit im Abstiegskampf nicht mehr zur Verfügung stehen. Fritz hatte sich die Verletzung im Spiel gegen Darmstadt 98 (2:0) am vergangenen Wochenende zugezogen.

Clemens Fritz zog sich eine schwere Verletzung beim Heimspiel gegen Darmstadt zu
Clemens Fritz zog sich eine schwere Verletzung beim Heimspiel gegen Darmstadt zu © imago/Hartenfelser

"Wir gehen davon aus, dass er uns in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung steht", sagte Bremens Geschäftsführer Frank Baumann. "Das ist für uns keine schöne Nachricht." Werder-Trainer Alexander Nouri meinte: "Er hat den anderen Spielern mit seiner Erfahrung Halt gegeben. Für uns alle ist das eine bittere Sache."

Damit droht Fritz, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ein abruptes Karriere-Ende. "Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht", sagte Baumann: "Bei entsprechender Gelegenheit werden wir uns zusammensetzen und darüber sprechen. Clemens und auch wir werden dieses Thema aber in aller Ruhe angehen. Jetzt geht es erst einmal darum, dass er sich so schnell wie möglich wieder vollständig erholt."

Auch Serge Gnabry droht im Abstiegskampf auszufallen. Der 21 Jahre alte Torjäger musste am Mittwoch das Training mit Schmerzen im linken Knie abbrechen. "Ich hoffe, dass es bis dahin klappt", sagte der Offensivspieler, der ganz besonders gerne auswärts trifft. Neun seiner zehn Tore erzielte er in der Fremde. Das nächste Spiel bestreiten die Bremer auswärts in Leverkusen.

RB-Randale: Kind ätzt gegen BVB

Hannovers Clubchef Martin Kind hat sich mit deutlicher Kritik an Borussia Dortmund zu Wort gemeldet. „Man verkauft sich dort immer gern als letzter Hüter und Beschützer der Tradition“, sagte Kind der „Bild“ und warf dem BVB unter anderem im Umgang mit RB Leipzig Doppelmoral vor. „Dabei ist Borussia Dortmund ein reines Wirtschaftsunternehmen, börsennotiert mit allen knallharten Regularien des Aktien-Rechts. Man vermittelt den Eindruck, als vertrete man die Interessen des eVs, also des Vereins. Aber es geht ums Geld und die Interessen der AG. Das sagt man den Fans aber nicht. Der Verein hat keinen Einfluss“, meinte der 96-Boss.

Martin Kind polarisiert gerne mit seinen Aussagen. So wohl auch diesmal in Bezug auf die Rolle von Borussia Dortmund bei den Anfeindungen gegen RB Leipzig
Martin Kind polarisiert gerne mit seinen Aussagen. So wohl auch diesmal in Bezug auf die Rolle von Borussia Dortmund bei den Anfeindungen gegen RB Leipzig © picture alliance / dpa

Aus diesem Grund warf Kind dem BVB auch scheinheilige Stimmungsmache gegen den "Brauseclub" vor: „Dortmund trägt einen gewissen Anteil an der Eskalation mit RB Leipzig.“

Beim Heimspiel gegen Wolfsburg war zuletzt die berühmte Südtribüne des BVB gesperrt – wegen verunglimpfender Plakate Dortmunder Fans während der Partie im Februar gegen Leipzig. Dortmunder Chaoten hatten am Rande des Spiele auch Gäste-Fans, sogar Kinder, angegriffen. „Ich fand das Urteil vergleichsweise mild, wenn ich mir unsere Strafen so anschaue“, kritisierte Kind, der seit Jahren gegen die sogenannte 50+1-Regel kämpft. Diese besagt, dass Investoren nur im Ausnahmefall die Mehrheit an deutschen Proficlubs übernehmen dürfen.

Breitner hört bei Bayern auf

Paul Breitner hört beim FC Bayern München auf. Der Fußball-Weltmeister von 1974 beendet beim deutschen Rekordmeister auf eigenen Wunsch Ende des Monats seine Arbeit als Markenbotschafter. Das bestätigte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nach dem Champions-League-Spiel der Bayern gegen den FC Arsenal. „Man darf nicht vergessen, er ist jetzt 65. Er will in dem Alter jetzt auch ein bisschen was anderes machen“, sagte Rummenigge in London: „Es war eine Entscheidung, die Paul gefällt hat.“

In der „Bild“ sprach Ex-Nationalspieler Breitner von einem „richtigen Zeitpunkt“, um aufzuhören. Er sei zehn Jahre lang „aus voller Überzeugung und mit viel Freude“ für den Verein tätig gewesen. „Er hat das gut gemacht. Ich kann mich im Namen des Clubs bei ihm nur bedanken“, äußerte Rummenigge.

Nach Flugzeugabsturz: Chapecoense siegt

Auswärtssieg für die brasilianische Mannschaft von Chapecoense, die durch einen Flugzeugabsturz vor mehr als drei Monaten einen Großteil des Teams auf tragische Art und Weise verloren hatte: In der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Gegenstück zur europäischen Champions League feierte die komplett neu zusammengestellte Auswahl mit dem 2:1 (1:0) beim venezolanischen Meister Zulia FC eine historische Premiere und siegte auf ihrer ersten Auslandsreise.

Ein denkwürdiger Moment: Spieler von Chapecoense stoßen ein Gebet in den Himmel
Ein denkwürdiger Moment: Spieler von Chapecoense stoßen ein Gebet in den Himmel © dpa | Fernando Llano

Als Reinaldos Kunst-Freistoß von der Torauslinie in der 33. Minute den direkten Weg zum Führungstreffer ins Netz nahm, sanken der Linksverteidiger und seine Teamkollegen reihum auf die Knie, streckten die Arme gen Himmel und sprachen ein kurzes Gebet.

Kniefall und Gebet wiederholten sich, als Luiz Antônio in der 69. Minute aus 17 Metern trocken zum 2:0 abzog. Der Pakt mit den 19 Chape-Profis, die in der Nacht zum 29. November beim Absturz der LaMia-Maschine kurz vor der kolumbianischen Stadt Medellín ihr Leben verloren hatten, war geschlossen.

Bayern schon bei rund 70 Millionen

Die Geldquelle Champions League sprudelt für den FC Bayern nach dem Achtelfinal-Erfolg gegen den FC Arsenal weiter. Die Uefa honoriert den Einzug des deutschen Rekordmeisters in das Viertelfinale mit 6,5 Millionen Euro. Damit erhöhen sich die Prämien für den Bundesligisten in dieser Saison auf 31,2 Millionen Euro. Eine Halbfinal-Teilnahme würde mit weiteren 7,5 Millionen belohnt. Beim Endspiel am 3. Juni in Cardiff erhält der Gewinner 15,5 Millionen Euro, der unterlegene Finalist elf Millionen.

Zusätzlich zu den Erfolgsprämien kassiert der FC Bayern Geld aus dem sogenannten Marktpool sowie die Zuschauereinnahmen aus nun fünf Heimspielen. Die Bayern werden in dieser Königsklassensaison damit schon jetzt an die 70 Millionen Euro erlösen. Im Vorjahr erhielten sie als Halbfinalist 64,391 Millionen Euro aus den Uefa-Geldtöpfen. Davon entfielen 25,861 Millionen auf den Marktpool. Hinzu kam ein zweistelliger Millionenbetrag aus insgesamt sechs Heimspielen.

Hoffenheim rechnet mit Nagelsmann-Verbleib

Obwohl die Verantwortlichen von 1899 Hoffenheim in absehbarer Zukunft kein konkretes Gespräch mit Chefcoach Julian Nagelsmann (29) über eine Vertragsverlängerung führen wollen, geht Sportdirektor Alexander Rosen (37) nicht von einem baldigen Weggang des umworbenen Trainers aus.

Jubelt Julian Nagelsmann weiterhin für Hoffenheim an der Seitenlinie?
Jubelt Julian Nagelsmann weiterhin für Hoffenheim an der Seitenlinie? © imago/Michael Weber | imago sportfotodienst

„Es gibt keinen Termin für ein Gespräch über seinen Vertrag, denn wir reden jeden Tag. Er hat noch Vertrag bis Juni 2019 - und ein oder zwei Jahre mehr würden uns kein Prozent mehr Sicherheit geben, dass weniger Gerüchte aufkommen oder ein großer Verein Interesse anmeldet“, sagte Rosen. „Wir haben aber ohnehin nicht das Gefühl, dass er mit seinem Kopf woanders ist. Er ist auch gerade einmal ein Jahr in der Bundesliga, und er ist noch keine 30. Wenn einer keinen Zeitdruck hat, dann ist es Julian.“

Dortmund will ins Viertelfinale

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