Florenz. Verrücktes Spiel in Florenz: 4:2-Sieg der Mönchengladbacher nach 0:2. Rüdiger mit Rot in Rom, Ex-HSV-Profi sitzt auf der Bank.

Es war ein irres Spiel in der Stadt, in der der Fußball schon in der Renaissance zuhause war: Borussia Mönchengladbach steht im Achtelfinale der Europa League, nachdem die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit einem fantastisch aufspielenden Lars Stindl das Match gedreht und 4:2 beim AC Florenz mit gewonnen hat. Es war der erste Sieg der Gladbacher gegen eine italienische Mannschaft seit 38 Jahren.

Das Hinspiel der Zwischenrunde eine Woche zuvor hatten die Gladbacher noch mit 0:1 verloren. Überragender Spieler in Florenz war Kapitän Stindl mit drei Toren (44., Foulelfmeter/47./55.). Andreas Christensen (60.) markierte den Endstand. Die Gladbacher hatten 0:2 zurückgelegen. Neben den Gladbachern steht der FC Schalke 04 als zweiter deutscher Vertreter in der Runde der letzten 16, die am Freitag in Nyon ausgelost wird.

Coach Hecking hatte im Vorfeld der Partie mehr Effizienz und Konsequenz von seinen Profis eingefordert. Doch in der ersten Halbzeit glänzten nur die heimstarken Italiener mit eiskalter Chancenverwertung. Bei einem Konter der Fiorentina tauchte Kalinić frei vor dem Gladbacher Tor auf und ließ Yann Sommer keine Chance.

Der Treffer zeigte Wirkung, die Gladbacher wirkten längst nicht mehr so forsch und mutig wie zu Beginn. Sinnbildlich dafür stand Vestergaard: Der Däne leistete sich einen bösen Patzer, verlor als letzter Mann den Ball, und Valero nahm das Geschenk dankend an. Kurz davor hatte Sommer die Borussia zunächst noch mit zwei glänzenden Paraden vor dem zweiten Treffer bewahrt.

Dann drehten die Borussia und allen voran Stindl auf. Auf der Bank jubelte Hoffnungsträger Raffael mit. Der brasilianischer Stürmer, einer der wichtigsten Spieler in der Gladbacher Offensive, hatte sich nach überstandener Muskelverletzung rechtzeitig fit gemeldet. Zum Einsatz kam er aber nicht.

Euro League: Alle Spiele, alle Teams

Nationalspieler Antonio Rüdiger ist beim Einzug des AS Rom ins Achtelfinale der Europa League zur tragischen Figur der Italiener geworden. Bei der letztlich bedeutungslosen 0:1-Heimpleite der Römer im Zwischenrunden-Rückspiel gegen den FC Villarreal (Hinspiel: 4:0) flog der erst nach der Pause eingewechselte Rüdiger neun Minuten vor Abpfiff wegen wiederholten Foulspiels vom Platz und wird seinem Team damit in der Runde der besten 16 (9. und 16. März) fehlen.

Wie Rom, Borussia Mönchengladbach und Schalke 04 sowie Englands Rekordmeister Manchester United erreichte am Donnerstag auch der deutsche Ex-Nationalspieler Andreas Beck mit Besiktas Istanbul die nächste Runde: Die Türken gewannen gegen Hapoel Beer Sheva nach dem 3:1-Sieg in Israel auch das Rückspiel auf eigenem Platz 2:1 (1:0).

HW4: Heiko Westermann musste die Bank drücken

Zu den prominentesten Zwischenrunden-Gewinnern neben ManUnited gehört der frühere Europapokal- und Champions-League-Sieger Ajax Amsterdam. Der niederländische Rekordmeister setzte sich gegen Borussia Dortmunds Champions-League-Vorrundengegner Legia Warschau auch ohne Ex-Nationalspieler Heiko Westermann nach einer Nullnummer im Hinspiel mit 1:0 (0:0) durch. Dagegen fehlt bei der Auslosung des Achtelfinals am Freitag (13.00 Uhr) in Nyon die Kugel von Champions-League-Absteiger Tottenham Hotspur: Der dreimalige Europacup-Gewinner scheiterte gegen KAA Gent durch ein 2:2 (1:1) aufgrund der 0:1-Hinspielniederlage in Belgien.