Dortmund/Hamburg. Lotte setzt Siegesserie fort, Schalke 04 gewinnt in Sandhausen. Dortmund entschuldigt sich und siegt nach Elfmeter-Drama.

Schwierig, aber machbar: Der HSV trifft im Viertelfinale des DFB-Pokals am 28. Februar oder 1. März im Volksparkstadion auf Borussia Mönchengladbach. Das ergab die Auslosung am späten Mittwochabend in der ARD. Der Sänger Mark Foster hatte die Lose gezogen. Die Sportfreunde Lotte erwarten Borussia Dortmund. Der FC Bayern München spielt gegen Schalke 04. Eintracht Frankfurt erwartet Arminia Bielefeld. Die Halbfinal-Spiele finden am 25./26. April statt, das Finale am 27. Mai in Berlin.

Borussia Dortmund nach Elfmeter-Krimi weiter

Was für ein Elfmeterschießen in Dortmund: Der BVB setzt sich nach Verlängerung und dem Shoot-out mit 3:2 im DFB-Pokale gegen Hertha BSC Berlin durch. Dabei waren die Berliner in der regulären Spielzeit durch Salomon Kalou in Führung gegangen. Marco Reus hatte ausgeglichen. Die Verlängerung blieb torlos. Aber im Elfmeterschießen versagten den Berlinern die Nerven. Dreimal vergaben sie. Die Dortmunder mussten zum letzten Elfmeter gar nicht mehr antreten.

BVB-Trainer Thomas Tuchel sagte: "Wir hatten so viele Möglichkeiten. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass wir so viele Chancen bekommen. Aber uns fehlt der Punch, die Spiele zu entscheiden. Im Elfmeterschießen war es fifty-fifty, aber unter dem Strich ist das Weiterkommen hochverdient."

Damit hat Borussia Dortmund die Chance auf einen Saisontitel gewahrt. Das 3:2 im Elfmeterschießen (1:1 nach regulärer Spielzeit) riss die Berliner aus allen Träumen von einem Endspiel im heimischen Olympiastadion. Schon in der zweiten Runde hatte der BVB gegen Hertha-Stadrivale Union Berlin erst im Elfmeterschießen das Weiterkommen sichergestellt. Herthas Fabian Lustenberger, Vladimir Darida und Salomon Kalou scheiterten, bei Dortmund hatte lediglich Christian Pulisic einen Fehlschuss. Schon im vergangenen Jahr hatte der BVB die Hertha im Halbfinale gestoppt und sein viertes Endspiel in fünf Jahren erreicht.

Vor dem Spiel verlas Kapitän Marcel Schmelzer per Video eine offizielle Entschuldigung: Vier Tage nach den Angriffen auf Fans von RB Leipzig hat sich Borussia Dortmund von den Krawallmachern in den eigenen Reihen distanziert. "Wir Spieler waren und sind sehr entsetzt, was passiert ist", hieß es in Schmelzers Videobotschaft, "so was kennen wir von euch nicht. Am Samstagabend sind Menschen zu Schaden gekommen, das verurteilen wir als Mannschaft. Wir, die Mannschaft, wünschen allen Opfern eine gute und schnelle Besserung. Wir entschuldigen uns dafür, was passiert ist." Im gesamten Stadion waren zahlreiche Banner zu sehen, die die Attacken am Rande des 1:0-Sieges in der Bundesliga gegen Fans und Offizielle des Aufsteigers verurteilten.

Eintracht Frankfurt dank Elfmeterheld Hradecky weiter

Lukas Hradecky hat Eintracht Frankfurt erstmals seit drei Jahren wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals geführt. Der finnische Nationaltorwart parierte in der letzten Sekunde einen Foulelfmeter von Salif Sane und sicherte der Eintracht einen 2:1 (0:0)-Sieg beim Zweitligisten Hannover 96. Taleb Tawatha in der 62. Minute und Haris Seferovic (65.) hatten zuvor das Spiel für die Frankfurter gedreht, nachdem Martin Harnik (57.) vor 31.000 Zuschauern die Gastgeber in Führung geschossen hatte.

Sportfreunde Lotte siegen trotz Schnee-Chaos

Pokalschreck Sportfreunde Lotte hat seine Erfolgsserie auch gegen den Zweitligisten 1860 München fortgesetzt und sensationell erstmals das Viertelfinale erreicht. Der Drittliga-Aufsteiger besiegte enttäuschende Löwen mit 2:0 (1:0) und lehrt nach den vorherigen Erfolgen gegen Werder Bremen und Bayer Leverkusen die Großen im DFB-Pokal weiter das Fürchten. Jaroslaw Lindner (28.)und Kevin Freiberger (58.) schossen vor 10.059 Zuschauern im ausverkauften Frimo-Stadion die Mannschaft von Trainer Ismail Atalan bei Eiseskälte zum größten Erfolg der Lotter Vereinsgeschichte. Bei 1860 sah Ribamar wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte (90.+3).

Bei Lotte klingelt es nun kräftig in der Kasse: Für den Einzug in die Runde der letzten acht schüttet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 1,265 Millionen Euro aus. Dabei war bis zum Nachmittag fraglich, ob in der Kleinstadt (14.000 Einwohner) überhaupt gespielt werden konnte: In der vorherigen Nacht waren im Tecklenburger Land mehrere Zentimeter Schnee gefallen. Der Verein rief am Vormittag seine Fans via Facebook zum Schneeschieben auf. Rund 100 Helfer kamen, um das Spielfeld sowie die Zufahrtswege freizuräumen.

Schalke souverän weiter

Der FC Schalke 04 kann seine verkorkste Saison vielleicht doch noch retten. Dank eines weitgehend konzentrierten Auftritts setzte sich der Tabellenzwölfte der Bundesliga mit 4:1 (3:0) beim Zweitliga-Sechsten SV Sandhausen durch. Schalke steht damit zum ersten Mal seit 2011 wieder in der Runde der besten Acht. Damals holten die Königsblauen am Ende auch den Pokal. Der Österreicher Alessandro Schöpf (38.), Neuzugang Daniel Caligiuri (43.), Abwehrchef Naldo (45.+1) und der eingewechselte Jewhen Konopljanka (71.) trafen für die Schalker. Andrew Wooten war für den SVS erfolreich (64.).