Der 1. Bundesliga-Spieltag ist Geschichte. Am Sonntag spielten die Aufsteiger aus Freiburg und Leipzig mit unterschiedlichem Erfolg.

Facettenreicher Start in die 54. Bundesliga-Saison: Meisterliche Bayern, Gewitterpause in Köln, Ernüchterung auf Schalke und Tuchel-Kritik. Beste Laune herrscht in Gladbach nach dem Sieg gegen Leverkusen. Werder-Coach Skripnik steht schon unter Druck.

Kein torloses Unentschieden am 1. Spieltag

So kann es weitergehen. Schon zum Start der 54. Saison zeigte die Fußball-Bundesliga ihren ganzen Facetten-Reichtum und bot reichlich Gesprächsstoff. Mit einer meisterlichen Vorstellung und dem höchsten Sieg in einem Eröffnungsspiel setzte sich Titelverteidiger Bayern München mit dem neuen Trainer Carlo Ancelotti sofort an die Tabellenspitze. „Es war ein Signal an die Konkurrenz, dass wir da sind“, sagte Nationaltorhüter Manuel Neuer nach dem 6:0 gegen den bedauernswerten SV Werder Bremen.

Aufsteiger Freiburg verliert in der Nachspielzeit – RB Leipzig holt ersten Punkt

Rückkehrer SC Freiburg startete mit einem 1:2 bei Hertha BSC in die Spielzeit. Der ehemalige Freiburger Vladimir Darida (62. Minute) sorgte am Sonntag für das 1:0 der Berliner, die in der Europa-League-Qualifikation kläglich gescheitert waren. In der Nachspielzeit gelang Nicolas Höfler das 1:1. Julian Schieber schoss praktisch mit dem Schlusspfiff den Hertha-Siegtreffer.

Neuling RB Leipzig mit dem aus Ingolstadt geholten Coach Ralph Hasenhüttl rettete durch Marcel Sabitzer (90.) ein 2:2 bei 1899 Hoffenheim. Kapitän Dominik Kaiser (58.) hatte den RB-Premierentreffer in Liga eins erzielt. Hoffenheimer Torschützen waren Lukas Rupp (55.) und Mark Uth (83.).

Werder schon in der Krise – Skripnik schon vor Schicksalspiel

Werder-Coach Viktor Skripnik steht nach dem peinlichen Pokal-Aus in Lotte und der Klatsche in München schon vor der Länderspielpause in der Kritik. Gleichwohl gab Sportchef Frank Baumann dem Ukrainer vorerst eine Arbeitsplatzgarantie: „Wir werden da nach dem ersten Spieltag definitiv keine Diskussion von unserer Seite aufkommen lassen.“ Skipnik weiß um die sich früh zuspitzende Lage: „Wir haben jetzt am zweiten Spieltag schon ein Finale“, sagte er mit Blick auf das Heimspiel am 11. September gegen den FC Augsburg.

Bayern meisterlich und mit höchsten Auftaktsieg der Bundesliga-Geschichte

Wie die famosen Bayern feierte auch Borussia Mönchengladbach mit dem 2:1 im Topduell mit dem hoch gehandelten rheinischen Konkurrenten Bayer Leverkusen einen perfekten Ligastart. Nach dem vierten Sieg im vierten Pflichtspiel herrscht am Borussia-Park erwartungsvolle Vorfreude auf die Spielzeit mit den Champions-League-Highlights. „Es ist sehr viel drin in dieser Saison, und wir haben großen Ehrgeiz“, meinte der von Bayer zur Borussia zurückkehrte Christoph Kramer.

BVB nimmt Herausforderung an

Noch nicht in Topform präsentierte sich der runderneuerte BVB. Trainer Thomas Tuchel baute gleich vier Neue ein, war mit Spielweise und Ausbeute beim 2:1 gegen „aufopferungsvolle Mainzer“ aber nicht zufrieden. Eher gequält kommentierte er ein Lob von 05-Coach Martin Schmidt. „Heute waren wir eher ein Angriffs- und Passmaschinchen.“

Immerhin hellten die Leistungen von Weltmeister André Schürrle und Doppeltorschütze Pierre-Emerick Aubameyang Tuchels Miene etwas auf. Sein großes Potenzial zeigte Neuzugang Ousmane Dembélé. Der junge Franzose wirbelte die 05-Abwehr kräftig durcheinander und könnte zu einem Shootingstar heranreifen.

Ancelotti („Ich bin glücklich, aber es gibt schon noch was zu verbessern“) genoss seine rauschende Bundesliga-Premiere. Die Trainerdebüts mit ihren neuen Clubs für Markus Weinzierl (Schalke) beim 0:1 in Frankfurt, Dirk Schuster (Augsburg) beim 0:2 gegen Wolfsburg und Norbert Meier (Darmstadt) beim 0:2 in Köln fielen ernüchternd aus. In Köln gab es wegen eines heftigen Gewitters eine zwölfminütige Unterbrechung. Chefcoach Markus Kauczinski, neu beim FC Ingolstadt, kam mit seinem Team beim HSV immerhin zu einem 1:1.

Schalke verliert überraschend zum Auftakt

Vor allem auf Schalke ist die Aufbruchstimmung nach der unerwartet desolaten Vorstellung bereits verflogen. „Ich bin mit der ganzen Mannschaft nicht zufrieden. Wir haben es im Kopf und in den Zweikämpfen verschlafen“, sagte Weinzierl, der mit seiner Elf bis zum Heimspiel gegen die Bayern noch jede Menge Arbeit hat.

Wie in der Vorsaison, als schließlich Münchens Robert Lewandowski (30 Tore) vor BVB-Angreifer Aubameyang (25) triumphierte, könnte es wieder ein spannendes Duell um die Torjägerkrone geben. Lewandowski traf am Freitag gegen Bremen gleich dreimal. Aubameyang legte tags darauf mit einem Doppelpack nach. Garniert wurde das Wettschießen mit einem amüsanten Verbalduell in den sozialen Netzwerken, mit dem sich Lewandowski und Aubameyang gegenseitig anstachelten.