Manuel Neuer gerührt von Sepp Maiers Eintrag auf Seniorbook
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Lesezeit: 19 Minuten
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Lille. Boateng muss sich weiter behandeln lassen. Presse-Lob vor allem für Draxler. Podolski flirtet mit Reporterin. Neue Top-Quote.
Nach dem 3:0 (2:0)-Sieg gegen die Slowakei im Achtelfinale der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich hält Sie abendblatt.de über die deutsche Nationalmannschaft auf dem Laufenden.
Löw gönnt seinem Team freien Tag
Bundestrainer Joachim Löw belohnt seine Mannschaft nach dem souveränen Viertelfinaleinzug mit einem weiteren freien Tag. Die Spieler können den Dienstag nach ihrem eigenen Wünschen gestalten und müssen erst um 23 Uhr wieder zurück im Quartier sein.
Grindel wünscht sich Italien
DFB-Präsident Reinhard Grindel wünscht sich Italien als Viertelfinal-Gegner der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich. „Wir haben mit beiden Teams Rechnungen offen, aber die schmerzhafteren waren die mit Italien 2006 und 2012. Insofern wäre Italien schon ein ganz guter Gegner, um sie auch mal bei einem großen Turnier zu schlagen“, sagte Grindel bei Sky Sport News: „Beide Mannschaften sind sehr schwere Gegner, aber wir haben die Qualität, beide zu schlagen. Nach dem Achtelfinale gegen die Slowakei gehen wir mit der Gewissheit in das nächste Spiel, dass wir unsere spielerische Qualität auf dem Platz umsetzen können.“
Maier adelt Neuer auf Seniorbook
Vier EM-Spiele am Stück ohne Gegentor - und damit es noch mehr werden, drückt Ex-Nationaltorwart Sepp Maier seinem Nachfolger die Daumen. „Ich wünsche Manuel Neuer, dass er meinen Rekord knackt. Er ist der beste Torwart seiner Zeit“, schrieb der bayerische Europa- und Weltmeister (1972/1974) am Montag in den sozialen Netzwerken Seniorbook und Facebook. Die Reaktion kam prompt: Mit „Danke Sepp Maier“ würdigte der 30-Jährige dessen Worte und teilte seinen Beitrag auf der eigenen Seite.
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Eine derartige Serie ohne Gegentor wie jetzt bei der EM in Frankreich hat Deutschland bei einem großen Turnier erst einmal geschafft: Bei der Weltmeisterschaft in Argentinien 1978 sorgte Maier dafür, dass weder Polen, Mexiko, Tunesien noch Italien einen Treffer erzielten. Sollte die DFB-Elf im Viertelfinale am Sonnabend erneut „zu null“ spielen, würde Neuer der Rekord ganz allein gehören.
Erste vier Spiele zu Null bei EM und WM
EM 2016 in Frankreich (Torwart: Manuel Neuer)
12.06.2016 in Lille gegen Ukraine 2:016.06.2016 in Saint-Denis gegen Polen 0:021.06.2916 in Paris gegen Nordirland 1:026.06.2016 in Lille gegen Slowakei 3:0
WM 1978 in Argentinien (Torwart: Sepp Maier)
01.06.1978 in Buenos Aires gegen Polen 0:006.06.1978 in Córdoba gegen Mexiko 6:010.06.1978 in Córdoba gegen Tunesien 0:014.06.1978 in Buenos Aires gegen Italien 0:0
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Kevin-Prince Boateng gratuliert verspätet
Der frisch vermählte Fußballer Kevin-Prince Boateng (29) hat sich mit Glückwünschen zum Tor-Erfolg seines Bruders Jérôme gegen die Slowakei Zeit gelassen. Nachdem er via Twitter seine Fans zunächst mit reichlich Hochzeitsfotos aus Sardinien versorgte, twitterte er einen Tag nach der Achtelfinalpartie: „Ok, ok, @JB17Official (Jérôme Boateng), es ist offiziell, der beste Innenverteidiger der Welt!!!“
Jérômes Halbbruder Kevin-Prince, der für Ghana spielt, hatte am Sonnabend auf Sardinien seine Hochzeit gefeiert; ohne den deutschen Nationalspieler, der ja bekanntlich bei der EM in Frankreich weilt.
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Boateng weiter in Behandlung
Jérôme Boateng muss sich vor dem Viertelfinale wieder intensiv von der medizinischen Abteilung behandeln lassen. Ähnlich wie beim 1:0 gegen Nordirland war der Abwehrchef auch am Sonntag vorzeitig ausgewechselt worden. Er selbst sprach von einer „Vorsichtsmaßnahme“. „Ich fühle mich ganz gut, die Wade hat ganz gut gehalten“, sagte der Torschütze. Vor seiner Auswechslung in der 71. Minute hatte der Premierentorschütze gespürt, dass sich die Wade wieder härter angefühlt hätte.
Schon in Lille äußerte sich Boateng hoffnungsvoll, dass er beim Halbfinale am Sonnabend in Bordeaux gegen Italien oder Spanien wieder mitwirken kann. "Es ist genug Zeit. Ich denke, dass alles gut ist“, sagte der 27-Jährige. Im DFB-Lager gehen die Verantwortlichen davon aus, dass der Bayern-Profi ohne Einschränkungen spielen kann.
Beim Training am Montag in Évian-les Bains absolvierten die zwölf Ersatzspieler, darunter auch die eingewechselten Bastian Schweinsteiger, Lukas Podolski und Benedikt Höwedes, bei schönem Wetter eine intensive Einheit. Beim sogenannten Spiel-Ersatz-Training stand unter anderem ein Fünf gegen Fünf an. Für die Startelfspieler vom Sonntag war Regeneration im Hotel angesagt: Radfahren, Gymnastik und Stabilisationsübungen. Beim Training im Stade Camille Fournier schaute auch DFB-Präsident Reinhard Grindel vorbei.
Matthäus fand Leistung "Weltklasse"
Lothar Matthäus zeigt sich von der deutschen Leistung gegen die Slowakei schwer beeindruckt. "Die Performance der Mannschaft war Weltklasse. Einen Gegner in einem K.o.-Spiel von Anfang an so zu beherrschen und so viele Torchancen zu kreieren - das war schon allererste Sahne“, sagte Matthäus als "Sky"-Experte.
Vor allem Mario Gomez habe sich "enorm verbessert", befand der Ex-Profi. "Mit ihm kann man Fußball spielen, er strotzt vor Selbstvertrauen und schießt seine Tore. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir an diesem System während des Turniers noch einmal etwas ändern sollten. Es funktioniert mit einem Stoßstürmer einfach besser.“
Auch Draxler erhielt ein Lob von Matthäus. "Julian Draxler hat die Leistung gebracht, die man von Mario Götze erwartet hat. Mario hat ordentlich mitgespielt, aber Julian hat gestern überzeugt und ich könnte mir vorstellen, dass er seinen Platz im nächsten Spiel behält.“
Für das Viertelfinale wünscht sich Matthäus Titelverteidiger Spanien. "Die Spanier wären der spannendere Gegner, das Spiel würde offener geführt werden. Italien würde eher auf seine Defensive bauen, während es mit Spanien einen offenen Schlagabtausch geben würde.“
15-Jährige bei Autokorso verletzt
Zehntausende Fans haben bundesweit auf Fanmeilen und -festen den Sieg der deutschen Nationalmannschaft gefeiert. Dabei blieb es am Sonntagabend fast überall so friedlich wie auf den großen Festen in Berlin und Hamburg, nur vereinzelt gab es Vorfälle. Eine 15-Jährige wurde bei einem Autokorso im hessischen Viernheim verletzt. Das Mädchen saß im geöffneten Kofferraum eines Autos, das ein 18-Jähriger steuerte. Sie stürzte heraus und erlitt Verletzungen im Gesicht sowie Schürfwunden und kam ins Krankenhaus, wie die Polizei am Montag mitteilte.
In Pforzheim wurden zwei Beamte von Knallkörpern verletzt. Nach Polizeimitteilung hatten Fans sie in einer Menschenmenge direkt neben den Ordnungshütern gezündet. Beide mussten ihren Dienst am Sonntagabend vorzeitig beenden und zeitweise im Krankenhaus behandelt werden.
In Mannheim nahm die Polizei mehreren Fans Schreckschusspistolen ab. Sie waren nach dem 3:0-Sieg der deutschen Elf über die Slowakei in Autokorsos durch die Stadt unterwegs, wobei sie zahlreiche Schüsse abfeuerten. Gegen vier Fans wird nun wegen Verstößen gegen das Waffengesetz ermittelt.
Spielerfrauen rücken ins Rampenlicht
In der K.o.-Phase rücken auch immer mehr Spielerfrauen ins Rampenlicht. Gegen die Slowakei versammelten sich um die heimliche Spielführerin unter den besseren Hälften, Cathy Hummels, zahlreiche bessere Hälften der DFB-Kicker auf der Tribüne von Lille. Mit dabei auch Joshua Kimmichs Partnerin Lina Meyer, die ihren Liebling nach dem Spiel vor laufenden Kameras herzte. Die Auftritte der Spielerfrauen bei der EM:
Die Auftritte der Spielerfrauen bei der Fußball-EM
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Internationale Pressestimmen: Viel Lob für Draxler
Nach dem 0:3 gingen die Medien in der Slowakei zum Teil hart mit der eigenen Mannschaft ins Gericht, äußerten aber auch Respekt vor der deutschen Leistung. In Italien und Spanien wurde vor allem Julian Draxler hervorgehoben - der "Spieler mit einem Engelsgesicht und einem Dribbling wie ein Teufel" (Repubblica), dessen "Spielzüge selbst Zinedine Zidane unterzeichnet hätte" (El Mundo Deportivo). Mit Neid auf Fußball-Deutschland reagieren indes die Zeitungen in den Niederlanden auf die Achtelfinal-Gala der DFB-Kicker.
Slowakische Pressestimmen
Pravda (Slowakei)
Die Slowaken schafften keine Sensation, die EM ist für sie vorbei. Die Deutschen haben sie mit 3:0 vom Platz gefegt.
Sme (Slowakei)
Für die künftigen Planungen in der Mannschaftsaufstellung sollte auch Beachtung finden, dass dieses Spiel das einzige der bisherigen EM war, bei der der Unterlegene überhaupt keinen Widerstand leistete.
Sport (Slowakei)
Die Niederlage gegen Deutschland öffnete (Trainer Jan) Kozak die Augen: Wir brauchen einen Generationenwechsel! - Nach einer glatten Niederlage gegen Deutschland verabschiedet sich die Slowakei von der Euro 2016.
Webnoviny.sk (Slowakei)
Die Deutschen zeigten ihre Stärke. Slowakei-Trainer Kozak redete sich nicht auf Verletzungen heraus. Aber Deutschland mit allen seinen Stars und Spielern der weltweiten Extraklasse war dann doch zu starker Kaffee für die unseren.
Pluska (Slowakei)
Das slowakische Wunder fand nicht statt. Die Deutschen haben ihre Weltklasse bei der EURO bestätigt.
Gazzetta dello Sport (Italien)
Deutschland macht jetzt Angst. Löws Truppe zerstückelt die Slowakei. Italien und Spanien müssen zittern. Für die Weltmeister gibt es auch gegen die Slowaken kein Mindestziel, nur das volle Programm.
Corriere dello Sport (Italien)
Ein Spaziergang für Deutschland. Im Gegenteil zu den Franzosen versenkt Deutschland Hamsiks Slowakei ohne Probleme. Hummels dominiert das Spiel, seine Leistung ist tadellos, er löst jedes Problem. Die Weltmeister haben den Wind in den Segeln.
Tuttosport (Italien)
Draxler, der bisher bei dieser EM nicht geglänzt hatte, ist unbesiegbar.
Repubblica (Italien)
Zwei Fakten beeindrucken: Deutschland hat noch kein einziges Tor einstecken müssen und Müller, der eigentlich der Star des Turniers sein sollte, hat sich noch nicht in Bewegung gesetzt. Löw hat sehr wahrscheinlich die ideale Ordnung gefunden. Seine Truppe ist eine raffinierte Mannschaft. Löw kann es sich erlauben, Müller im Schatten zu halten, denn der Regisseur ist Julian Draxler. Ein Spieler mit einem Engelsgesicht und einem Dribbling wie ein Teufel.
L’Equipe (Frankreich)
Eine deutsche Vorführung. Die Deutschen wurden immer überlegener und haben die Slowakei am Ende deklassiert. Das Signal ist klar. Die Mannschaft ist im Turnier angekommen. Der Slowakei wurden ihre Grenzen aufgezeigt.
Le Parisien (Frankreich)
Deutschland beginnt seinen Überflug. Deutschland hat seine Hausaufgaben gemacht und präsentiert sich als Favorit auf den Titelgewinn.
Ouest France (Frankreich)
Deutschland zeigte die beste Leistung seit EM-Beginn.
Courrier de l’Ouest (Frankreich)
Die Deutschen werden immer stärker. Sie haben die Slowakei förmlich erstickt. Die Mannschaft hat ein Offensivfestival geboten.
Marca (Spanien)
Die deutsche Dampfwalze bewegt sich ins Viertelfinale. Deutschland zeigt seinen Maschinenpark. Die Slowakei konnte die deutsche Präzision nicht bremsen. Nach wenigen Minuten konnte man bereits das Drehbuch erkennen. Es war ein deutscher Monolog.
AS (Spanien)
Deutschland erlegt die Slowakei im Schnelldurchgang. Die Germanen, solide und effizient, sind im Viertelfinale. Wer sonst. Ohne sich das Trikot schmutzig zu machen, schenken sie der Slowakei drei Tore ein und schalten den Autopilotmodus Richtung Paris ein.
Sport (Spanien)
Die Slowakei war der ideale Sparringspartner für den Weltmeister vor den Spielen gegen härtere Gegner. Deutschland präsentiert seine Bewerbung auf den vierten EM-Titel.
El Mundo Deportivo (Spanien)
Der Panzer ist wieder unaufhaltsam. Es war eine Draxler-Show mit Spielzügen, die selbst Zinedine Zidane unterzeichnet hätte.
De Telegraaf (Niederlande)
Fußball, so wie Fußball gespielt werden muss. Weltmeister Deutschland hat erneut auf unmissverständliche Weise, seine Kandidatur für den europäischen Titel angemeldet.
De Volkskrant (Niederlande)
Deutschland erweckt erneut Neid. ... Ohne Stress, bisweilen strahlend schöner Kombinationsfußball. Ruhiger Fußball, ausgeführt von Athleten, die frei sind, entspannt, begabt und sportlich während sie geschwind zum 3:0 gegen die Slowakei ziehen.
Kronen-Zeitung (Österreich)
Deutsche Dampfwalze überrollt Slowakei mit 3:0! Souverän, spielfreudig, kampfstark und kaltschnäuzig - Weltmeister Deutschland hat mit einem an Überlegenheit bei der laufenden Fußball-Europameisterschaft bisher nicht überbotenen Auftritt gegen die Slowakei das Viertelfinale erreicht.
Österreich (Österreich)
Deutschland spaziert ins EM-Viertelfinale. Weltmeister Deutschland schlägt den überforderten Underdog locker.
Blick (Schweiz)
Draxler zaubert Deutschland in den EM-Viertelfinal. Der Weltmeister gibt sich an der EM keine Blöße.
Tages-Anzeiger (Schweiz)
Slowakei keine große Hürde für Deutschland. Trotz eines verschossenen Penalty qualifizieren sich die Deutschen souverän für das Viertelfinale.
Ekstrabladet (Dänemark)
Bis jetzt haben die deutschen Weltmeister ihren Plan Punkt für Punkt verfolgt, und am Sonntagabend war die Slowakei noch nicht einmal ein Schlagloch auf dem deutschen Weg in die französische Hauptstadt. Die Spannung endete in dem Augenblick, als der polnische Schiedsrichter (...) das Achtelfinale in Lille anpfiff.
Expressen (Schweden)
Viele Fußballfans haben die Augenbrauen hochgezogen, als die Slowakei Deutschland in einem Testspiel vor der EM besiegt hat. Gestern haben sie sich wieder getroffen. Und es war ein ganz anderes Deutschland verglichen mit dem Testspiel im Mai.
Aftonbladet (Schweden)
Das Geräusch, wenn sich eine Meisterschafts-Maschine in Gang setzt: Tiki. Taka. Tyskland (Deutschland). (...) Das hier ist ein Deutschland, das Pep Guardiolas Bayern-Modell mit zur EM genommen und zu seinem eigenen gemacht hat. Es ist auch ein Deutschland, das verführerischen Fußball mit Toni Kroos als kleinem Blitzableiter spielt.
Aftenposten (Norwegen)
Die Weiß- und Schwarzgekleideten zeigten zum ersten Mal bei dieser EM Größe - und einer der Geniestreiche war ohne Zweifel, Julian Draxler aufzustellen.“
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Schaaf lobt Ex-Schüler Özil
Mesut Özil ist von seinem Ex-Trainer Thomas Schaaf in höchsten Tönen gelobt worden. "Die Entwicklung von Özil ist sensationell. Als er 2010 von Bremen zu Real ging, habe ich gedacht: Ist das nicht vielleicht zu früh? Aber er hat es super gemacht, hat sich toll entwickelt", sagt Schaaf dem "Kicker".
Die jüngste Kritik an dem 27-jährigen Mittelfeldspieler sei "Meckern auf hohem Niveau", sagte Schaaf: "Natürlich wünscht man sich bei so einem Kreativspieler immer, sein Spiel 90 Minuten zu erleben. Das ist aber selten. Die Kritik liegt aus meiner Sicht vor allem in seiner Körpersprache begründet, doch das hat Mesut erkannt und verbessert."
Schaaf hatte Özil, der inzwischen beim FC Arsenal spielt, von 2008 bis 2010 in Bremen trainiert. "Auch da hat er einen riesigen Schritt gemacht, den keiner so vorhergesehen hat. Er wusste damals schon, wohin er will und was er erreichen möchte", sagte Schaaf, der bei der EM in Frankreich als Technischer Beobachter für die Uefa im Einsatz ist.
Schweinsteiger traut sich die Startelf zu
Kapitän Bastian Schweinsteiger bewirbt sich nach drei Einwechslungen um einen ersten Einsatz in der deutschen Startelf. "Vom Rhythmus her ist es vielleicht nicht ganz ideal. Aber ich würde mir schon zutrauen, von Anfang an zu spielen. Aber das entscheidet der Trainer“, sagte der 31-Jährige. Wie schon gegen die Ukraine und gegen Nordirland wurde der in diesem Jahr lange verletzte Schweinsteiger auch gegen die Slowakei eingewechselt.
Der Weltmeister spürt allerdings selbst, dass er kaum von Anfang an im Viertelfinale gegen Italien oder Spanien beginnen wird. "Ich fühle mich gut, aber es ist schwierig. Ich habe jetzt zweimal 20 Minuten und einmal zwei Minuten gespielt. Es ist nicht so, dass ich mal eine Halbzeit gespielt habe“, sagte Schweinsteiger.
Der frühere Bayern-Star zeigte sich aber grundsätzlich froh, dass er es nach zwei Knieverletzungen im EM-Jahr überhaupt zum Turnier geschafft hat. "Ich habe viele Wochen nicht gespielt und für mich ging es in erster Linie darum, hier dabei zu sein und gesund zu sein. Vor drei Monaten habe ich mich das letzte Mal verletzt. Deswegen bin ich schon zufrieden, hier dabei zu sein, hier auch Spielminuten zu bekommen“, führte Schweinsteiger aus.
Mit 16 EM-Einsätzen ist der Profi von Manchester United deutscher Rekordspieler vor Philipp Lahm (14). International ist der Portugiese Cristiano Ronaldo mit 18 Spielen die Nummer 1 bei Europameisterschaften.
Erste Prämien für DFB-Kicker
Jetzt wird in Frankreich Geld verdient. Der Einzug in das Viertelfinale macht sich für die deutschen Nationalspieler und den DFB auch finanziell bezahlt. Kapitän Bastian Schweinsteiger und seine 22 Teamkollegen haben sich mit dem 3:0 gegen die Slowakei eine erste Erfolgsprämie in Höhe von 50.000 Euro pro Mann gesichert. Dieser Betrag könnte bis zur Titelprämie von 300.000 Euro anwachsen.
Diese Höchstsumme hatten die deutschen Weltmeister auch 2014 für ihren Triumph in Brasilien kassiert. Der DFB steigerte seine EM-Einnahmen mit der Viertelfinalteilnahme auf bereits 14,5 Millionen Euro.
Für den Gruppensieg und das Achtelfinale hatten die 23 deutschen Spieler noch keine Prämien erhalten. Eine Halbfinalteilnahme würde der DFB mit 100.000 Euro belohnen. 150.000 Euro würden als Trostpflaster im Falle einer Finalniederlage am 10. Juli im Stade de France auf die Konten der 23 EM-Spieler fließen.
Ein vierter EM-Titel würde den Verband eine Ausschüttung von 6,9 Millionen Euro an die Mannschaft kosten. „300.000 Euro sind eine maßvolle, eine angemessene Prämienregelung, die wir mit den Spielern vereinbart haben“, hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärt.
Der DFB würde als Europameister die Rekordsumme von 26,5 Millionen Euro von der Uefa erhalten. Die bisher eingenommenen 14,5 Millionen Euro setzen sich aus Startprämie (8,0 Mio), zwei Siegen und einem Unentschieden in der Gruppenphase (2,5 Mio), Achtelfinale (1,5 Mio) und Viertelfinale (2,5 Mio) zusammen.
Größere Angst bei Italien und Spanien?
Italien oder Spanien als Viertelfinal-Gegner zu bekommen, ist für Deutschland eigentlich keine schöne Aussicht. Nur gegen diese beiden Teams verlor das DFB-Team seit dem Einstieg von Joachim Löw als Co-Trainer 2004 K.o.-Spiele bei Welt- und Europameisterschaften. Nach dem deutschen Auftritt gegen die Slowakei scheint aber klar: Beide Teams wie auch der mögliche Halbfinal-Gegner Frankreich fürchten Deutschland wohl noch mehr als umgekehrt.
Neue Top-Quote bei dieser EM
Neuer Quotenrekord für die laufende EM: 28,11 Millionen Zuschauer schalteten sich am frühen Sonntagabend dem Spiel gegen die Slowakei zu. Damit erzielte das ZDF einen Marktanteil von 81,2 Prozent, die Bestmarke in der TV-Jahreswertung und einen höheren Wert als bei den bisherigen deutschen Spielen in Frankreich. Zum Vergleich: Den Sieg gegen die Ukraine sahen 26,57 Millionen (68,5 Prozent), die Nullnummer gegen Polen 27,32 Millionen (73,3 Prozent) und das abschließende Gruppenspiel gegen Nordirland 25,48 Millionen Zuschauer (78,5 Prozent). Noch nicht einberechnet sind die Fans, die das Achtelfinale bei Public-Viewing-Veranstaltungen verfolgten.
So oder so müssen sich die DFB-Kicker und übertragenden Sender bis zum Allzeitrekord noch mächtig strecken: Dieser wurde beim WM-Finale 2014 gegen Argentinien aufgestellt, als 34,65 Millionen Menschen den Triumph von Rio vor den Bildschirmen miterlebten.
Podolski posiert und flirtet
Lukas Podolski wurde von seinen Emotionen regelrecht übermannt. "Ich hatte schon am Spielfeldrand Gänsehaut", sagte der 31-Jährige nach dem Achtelfinale: "Und ich habe immer noch Gänsehaut. Das wird mir für immer in Erinnerung bleiben. Das war etwas ganz Besonderes. So wie mein erstes Länderspiel."
Es war am Sonntag bereits sein 129., und vieles wirkte wie ein Abschieds-Szenario. Als seine Kollegen nach routiniertem La-Ola-Jubel in Lille schon in der Kabine waren, kehrte Podolski noch einmal alleine in die Kurve zurück. Er wurde von den Fans gefeiert. Wie bei seiner Einwechslung in der 72. Minute. Wie bei jedem Ballkontakt. Er ging zum Zaun, nahm viele der Fans sogar in den Arm und machte Selfies.
"Wenn das ganze Stadion sich erhebt und deinen Namen singt, wenn bei jeder Szene applaudiert wird, dann ist das auch nach fast 130 Länderspielen noch etwas Besonderes", sagte Podolski: "Und es zeigt, dass ich wohl Vieles richtig gemacht habe. Auf und neben dem Platz."
Als er von Bundestrainer Joachim Löw für die EM nominiert worden war, verspottete ihn manch einer als "Maskottchen". Respektlos sei das, schimpfte Podolski. Doch sportlich spielt er bei der EURO kaum eine Rolle. Gegen die Slowakei kam er im vierten Spiel erstmals zum Einsatz - beim Stande von 3:0.
"Ich bin gut reingekommen und habe dem Trainer gezeigt, dass er auf mich setzen kann", meinte der Fanliebling, der über einen möglichen Rücktritt nach der EM "im Moment noch nicht nachdenkt".
Zu guter Letzt brachte ihn am Sonntag eine russische Journalisten sogar noch in Verlegenheit. Sie würde ihm gerne noch 100 Fragen stellen, erklärte sie, nachdem Podolski minutenlang über seine Emotionen erzählt hatte. Weil er einfach "so süß" sei. "Lassen sie sich meine Nummer geben", sagte Podolski schmunzelnd, lief rot an und ging peinlich berührt, aber glücklich in die Kabine.
Müller hat Spaß trotz Torflaute
Torlos glücklich: Thomas Müller ist auch nach seinem neunten EM-Spiel ohne Treffer hochzufrieden und gut gelaunt. "Ich kann sagen, dass es großen Spaß gemacht hat", sagte der Torjäger von Bayern München nach dem 3:0 gegen die Slowakei.
Dabei wartet Müller, der zehn Tore in 13 WM-Spielen erzielt hat, immer noch auf seinen ersten Treffer bei einer EURO. "Es wird mir nicht geglaubt, aber ich mache meinen Zustand nicht an meinen eigenen Toren fest", beteuerte der 26-Jährige: "Ich bin mit meinem Turnier und dem der Mannschaft zufriedener als Ihr es vielleicht denkt. Aber natürlich arbeite ich daran, dass es bald wieder scheppert."
Gomez zieht mit Klinsmann gleich
Der glückliche Mario Gomez mochte sich nicht groß mit Jürgen Klinsmann beschäftigen. „Mein Ziel hier ist nicht, Rekorde zu brechen, sondern Europameister zu werden“, sagte der 30 Jahre alte Torjäger. Beim 3:0 im Achtelfinale gegen die Slowakei hatte Gomez mit seinem fünften EM-Tor mit dem deutschen EURO-Rekordschützen Klinsmann gleichgezogen. Zur alleinigen Bestmarke fehlt nur noch ein Treffer.
„Im Moment will ich nur nach Paris“, sagte Gomez in Lille zum Ziel EM-Finale. Als Zugabe, das gestand der „Vollblut-Torjäger“, wie ihn Jérôme Boateng titulierte, würde er den Rekord gerne höher schrauben. „Ich freue mich immer noch über jedes Tor unendlich“, erklärte er.
Wichtiger aber ist Gomez, dass er zwei Jahre nach dem verpassten WM-Triumph wieder da ist. „Für mich war klar, dass ich irgendwann gebraucht werde.“ Als Ersatzspieler war er ins Turnier gestartet.
Die Torjägermanier, in der er das 2:0 gegen die Slowaken erzielt hatte, bewies, dass ein klassischer Mittelstürmer dem Weltmeister sehr gut tun kann. In 67 Länderspielen hat Gomez nun 29 Tore erzielt. Er habe dazugelernt und wisse, dass es um mehr gehe, als nur Tore zu schießen, sagte Gomez. Er hat auch den Bundestrainer überzeugt. „Mario Gomez hat jetzt zwei Tore gemacht, ich freue mich für ihn. Er hat jetzt die Selbstsicherheit gefunden“, sagte Joachim Löw.
Neuer holt Sepp Maier ein
Deutschlands Defensive vor Schlussmann Manuel Neuer steht. Nie zuvor blieb eine deutsche Nationalmannschaft bei einer EM-Endrunde in den ersten vier Spielen ohne Gegentor. Bei einem großen Turnier gelang das Deutschland überhaupt erst einmal, bei der Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien. Im Tor stand damals Sepp Maier, dessen Serie aber beim 2:2 im fünften Turnierspiel gegen die Niederlande riss.
Erste vier Spiele zu Null bei EM und WM
EM 2016 in Frankreich (Torwart: Manuel Neuer)
12.06.2016 in Lille gegen Ukraine 2:016.06.2016 in Saint-Denis gegen Polen 0:021.06.2916 in Paris gegen Nordirland 1:026.06.2016 in Lille gegen Slowakei 3:0
WM 1978 in Argentinien (Torwart: Sepp Maier)
01.06.1978 in Buenos Aires gegen Polen 0:006.06.1978 in Córdoba gegen Mexiko 6:010.06.1978 in Córdoba gegen Tunesien 0:014.06.1978 in Buenos Aires gegen Italien 0:0