Augsburg. Rassismus-Vorwurf in Frankreich. Bundesliga stark wie nie. Sat.1 zeigt sechs Spiele und reaktiviert Reif. Alaba mit kuriosem Eigentor.

Alea iacta est: Jetzt steht fest, mit welchen Spielern die 24 Nationen zur Fußball-Europameisterschaft nach Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) fahren. Bei der Nominierung des deutschen Kaders überraschte Bundestrainer Joachim Löw vor allem mit der Nichtberücksichtigung von Marco Reus (Borussia Dortmund), der wegen einer Verletzung ebenso zuhause bleiben muss wie Sebastian Rudy (TSG Hoffenheim) sowie die Leverkusener Karim Bellarabi und Julian Brandt.

Am 3. Juni endet das DFB-Vorbereitungscamp im Tessin, einen Tag später folgt gegen Ungarn die EM-Generalprobe. Nach zwei freien Tagen wird der Weltmeister am kommenden Dienstag sein EM-Stammquartier in Évian-les-Bains am französischen Ufer des Genfer Sees beziehen. Am 12. Juni in Lille startet Deutschland gegen die Ukraine in das Turnier. Weitere Gruppengegner sind Polen und Nordirland.

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Mario Gomez versucht, "planlos zu sein"

Mario Gomez wird eine Entscheidung über seine Zukunft erst nach der EM treffen. "Ich versuche, ein bisschen planlos zu sein", sagte der Stürmer von Besiktas Istanbul mit einem Lächeln und erklärte: "Ich habe mit meinem Berater abgesprochen, das ich während des Turniers nichts davon wissen will. Und es wird währenddessen auch sicher keine Entscheidung fallen."

In einem ersten Jahr in der Türkei wurde der 30-Jährige Meister und Torschützenkönig, schaffte zudem das Comeback in der Nationalmannschaft. Eine Frist zur Verlängerung seines Leihvertrages im April ließ er auslaufen, weil er abwarten will, ob Besiktas im kommenden Jahr eine auch in der Champion League konkurrenzfähige Mannschaft haben wird.

Seine "Planlosigkeit" erklärte Gomez mit seinem für einen Fußball-Profi fortgeschrittenen Alter. "Ich schaue nicht mehr auf meine Karriere", sagte er: "Wenn man jung ist, stellt man sich vor, wie die Karriere wohl verläuft, bei welchen Vereinen man spielen will. Und dann lechzt man dem nach." Er selbst hatte den Plan, "nach Florenz nach Spanien zu gehen. Das ging nicht auf. Jetzt bin ich einfach nur stolz und froh, hier zu sein."

Bundesliga-Profis: Österreich schlägt Deutschland

65 EM-Fahrer sind in den deutschen Bundesligen aktiv. Die meisten Bundesliga-Profis stehen allerdings nicht im Kader deutschen Nationalmannschaft (13), sondern im dem 23er-Aufgebot von Nachbar Österreich (15). Von den deutschen Vereinen stellt der deutsche Rekordmeister FC Bayern München das größte Kontingent.

Bundesliga-Profis bei der EM

FC Bayern München (9)

Manuel Neuer, Jérome Boateng, Thomas Müller, Mario Götze, Joshua Kimmich (alle Deutschland), Kingsley Coman (Frankreich), Robert Lewandowski (Polen), Thiago (Spanien), David Alaba (Österreich)

Borussia Dortmund (5)

Mats Hummels, Julian Weigl (beide Deutschland), Lukasz Piszczek (Polen), Roman Bürki (Schweiz), Nuri Sahin (Türkei)

Bayer Leverkusen (4)

Bernd Leno (Deutschland), Tin Jedvaj (Kroatien), Admir Mehmedi (Schweiz), Hakan Calhanoglu (Türkei)

Borussia Mönchengladbach (4)

Nico Elvedi, Yann Sommer, Granit Xhaka (Schweiz), Martin Hinteregger (Österreich)

RB Leipzig (4)

Emil Forsberg (Schweden), Peter Gulacsi (Ungarn), Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer (beide Österreich)

VfL Wolfsburg (4)

André Schürrle, Julian Draxler (Deutschland), Ricardo Rodriguez (Schweiz), Vieirinha (Portugal)

FC Schalke 04 (4)

Benedikt Höwedes, Leroy Sané (beide Deutschland), Roman Neustädter (Russland), Alessandro Schöpf (Österreich)

1899 Hoffenheim (3)

Andrej Kramaric (Kroatien), Fabian Schär (Schweiz), Pavel Kaderabek (Tschechien)

1. FC Köln (3)

Jonas Hector (Deutschland), Mergim Mavraj (Albanien), Dusan Svento (Slowakei)

FC Ingolstadt (3)

Ramazan Öczan, Markus Suttner, Lukas Hinterseer (alle Österreich)

FSV Mainz 05 (3)

Fabian Frei (Schweiz), Yunus Malli (Türkei), Julian Baumgartlinger (Österreich)

Werder Bremen (3)

Zlatko Junuzovic (Österreich), Theodor Gebre Selassie (Tschechien), Laszlo Kleinheisler (Ungarn)

Hamburger SV (3)

Johan Djourou (Schweiz), Albin Ekdal (Schweden), Zoltan Stieber (Ungarn)

Eintracht Frankfurt (2)

Haris Seferovic (Schweiz), Heinz Lindner (Österreich)

Hertha BSC (2)

Vladimir Darida (Tschechien), Peter Pekarík (Slowakei)

VfB Stuttgart (2)

Martin Harnik, Florian Klein (Österreich)

FC Augsburg (2)

Marvin Hitz (Schweiz), Alfred Finnbogason (Island)

1860 München (1)

Rubin Rafael Okotie (Österreich)

SC Freiburg (1)

Amir Abrashi (Albanien)

Hannover 96 (1)

Adam Szalai (Ungarn)

1. FC Kaiserslautern (1)

Jon Dadi Bödvarsson (Island)

SV Darmstadt 98 (1)

György Garics (Österreich)

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Sat.1 zeigt sechs Spiel live - Reif dabei

Der langjährige Sky-Kommentator Marcel Reif kehrt bei der EM schon wieder auf den Bildschirm zurück. Der 66-Jährige wird für Sat.1 als EM-Experte auftreten. Gemeinsam mit Moderator Frank Buschmann wird Reif vom 19. bis 22. Juni vier Spieltage beim "ran EM Talk" im Europapark Rust analysieren.

"Social-Media-Maniac trifft auf Social-Media-Verweigerer bei EM-Analyse - aber letztendlich eint Frank Buschmann und mich die gleiche Leidenschaft: Fußball. Dieser EM-Ausflug hat mich gereizt", sagte Reif zu seiner schnellen TV-Rückkehr. Reif, der früher auch für das ZDF und RTL arbeitete, hatte am Saisonende nach 17 Jahren bei Sky seinen Abschied erklärt.

Die Expertenrunde beim "ran EM Talk" komplettieren Ex-Trainer Felix Magath, Frankfurts neuer Sportvorstand Fredi Bobic, Bremens Aufsichtsratschef Marco Bode, Schalkes Ex-Manager Horst Held und der ehemalige Nationalspieler Timo Hildebrand. "ran"-Sportchef Alexander Rösner freut sich auf "klare Kante und intensive Diskussionen".

Sat.1 überträgt am dritten Gruppenspieltag insgesamt sechs EM-Partien live. Für Rösner "ein Highlight" der Sat.1-Berichterstattung. Als Experte und als Co-Kommentator wird der ehemalige Bundesliga-Coach Mirko Slomka bei den Übertragungen im Einsatz sein. Er verspricht "den guten Blick eines Fußballlehrers".

Zudem werden ab 3. Juni bei Sat.1, Kabel eins und ran.de alle Spiele der Copa America live zu sehen sein. Inklusive EM umfasst das Paket 38 Livespiele.

Podolski bittet um mehr Respekt

Lukas Podolski hat im EM-Trainingslager einen respektvolleren Umgang mit seiner Person gefordert. „Als Maskottchen bin ich bestimmt nicht hierhergekommen“, sagte der 30-Jährige am Mittwoch in Ascona zu dieser Titulierung in einigen Medienberichten. „Das ist eine Unverschämtheit, das habe ich nicht verdient“, sagte der Weltmeister. Er habe über 100 Länderspiele absolviert und stehe vor seinem siebten Turnier. „Ich habe eine wichtige Rolle.“ Sein Ziel sei es, Europameister zu werden. Er habe bei Galatasaray Istanbul eine gute Saison gespielt mit vielen Toren und Vorlagen. „Ich bin topfit“, betonte Podolski.

Kroos stößt am Abend dazu

Toni Kroos wird am Abend im Trainingslager der Nationalmannschaft eintreffen und als letzter der 23 deutschen Akteure die EM-Vorbereitung aufnehmen. Das gab Assistenztrainer Marcus Sorg am Mittwoch in Ascona bekannt. Kroos hatte von Bundestrainer Joachim Löw nach dem Champions-League-Sieg mit Real Madrid noch einige Tage frei bekommen. Kapitän Bastian Schweinsteiger attestierte Sorg, mit dem Einstieg ins Teamtraining „absolut im Soll“ zu sein. Im Laufe des Turniers könne der Kapitän nach seiner Knieverletzung „eine wertvolle Ergänzung“ werden.

Ibrahimovic betet für die Sicherheit

Schwedens Star Zlatan Ibrahimovic sorgt sich um die Sicherheit in Frankreich. "Nach den tragischen Ereignissen von Paris wurden die Sicherheitsvorkehrungen drastisch erhöht", sagte der Torjäger von Paris St. Germain: "Man sieht Militär in den Straßen und sie haben vor dem Turnier ordentlich aufgerüstet. Man kann nur hoffen und beten, dass nichts passiert." Der 34-Jährige bat sogar um himmlischen Beistand: "Lieber Gott, lass bitte nichts passieren!"

"Heute Journal" auch bei ARD-Übertragung verkürzt

Während der EM ist das „heute-journal“ im ZDF regelmäßig verkürzt zu sehen. Das gelte für die Tage, an denen das ZDF selbst ein EM-Spiel übertrage, oft aber auch dann, wenn die ARD die Übertragung übernehme, bestätigte ein ZDF-Sprecher einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch). Die üblicherweise halbstündige Nachrichtensendung beschränkt sich in diesen Fällen auf 15 Minuten während der Halbzeitpause ab 21.45 Uhr.

In der Vorrunde gilt das dem ZDF zufolge für 19 Abende - 15, an denen ein Spiel im ZDF läuft, 4, an denen die ARD dran ist. Falls aktuelle Ereignisse das nötig machten, werde das „heute-journal“ in jedem Fall verlängert, so der ZDF-Sprecher.

Bei der ARD seien für die Abende, an denen die Spiele im ZDF übertragen werden, keine Änderungen vorgesehen, betätigte ein Sprecher des zuständigen NDR. Die ebenfalls halbstündigen "Tagesthemen“ würden in gewohnter Länge gezeigt. An den Tagen, an denen im Ersten EM-Spiele zu sehen sind, gibt es dann ebenfalls eine verkürzte Fassung der "Tagesthemen“ in der Halbzeitpause.

Albanien gibt sich äußerst großzügig

Albanien erhält bei seiner EM-Premiere zusätzliche Unterstützung einer Sonder-Delegation. Der albanische Fußball-Verband FSHF hat aus Freude über die erstmalige Qualifikation für ein großes Turnier alle noch lebenden ehemaligen Nationalspieler zum ersten EM-Spiel am 11. Juni in Lens gegen die Schweiz eingeladen. Insgesamt mehrere hundert frühere Spieler erhielten vom FSHF Tickets für das brisante Match.

Auf beiden Seiten stehen Spieler im Kader, die für insgesamt drei Nationen auflaufen dürften: Albanien, die Schweiz und das Kosovo. Unter anderem kommt es zu einem Kuriosum: In Granit Xhaka (Schweiz) und Taulant Xhaka (Albanien) stehen sich zwei Brüder direkt gegenüber.

Sechs Nationen feiern EM-Premiere:

Gleich sechs Fußballzwerge feiern EM-Premiere

Sie sind wieder wer: Ungarn, Vize-Weltmeister von 1954, nimmt erstmals seit der EM 1972 wieder an einem großen Kontinentalturnier teil
Sie sind wieder wer: Ungarn, Vize-Weltmeister von 1954, nimmt erstmals seit der EM 1972 wieder an einem großen Kontinentalturnier teil © Reuters
Aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurden die Magyaren durch den deutschen Trainer Bernd Storck (2.v.r.)
Aus dem Dornröschenschlaf geweckt wurden die Magyaren durch den deutschen Trainer Bernd Storck (2.v.r.) © Getty Images
Volksfest in Tirana: In Albaniens Hauptstadt feierten Tausende Fußballfans die erstmalige Teilnahme ihres Landes an einem großen Turnier
Volksfest in Tirana: In Albaniens Hauptstadt feierten Tausende Fußballfans die erstmalige Teilnahme ihres Landes an einem großen Turnier © dpa
Vater des albanischen Erfolges ist mit Nationaltrainer Giovanni De Biasi ein Italiener
Vater des albanischen Erfolges ist mit Nationaltrainer Giovanni De Biasi ein Italiener © dpa
Die Fans werden wohl südländische Stimmung nach Frankreich transportieren
Die Fans werden wohl südländische Stimmung nach Frankreich transportieren © dpa
Wie nach einem ganz großen Titel: Die Waliser posierten nach der erfolgreichen EM-Qualifikation im bosnischen Zenica fürs spontane Gruppenbild
Wie nach einem ganz großen Titel: Die Waliser posierten nach der erfolgreichen EM-Qualifikation im bosnischen Zenica fürs spontane Gruppenbild © dpa
Superstar Gareth Bale (Real Madrid, 2.v.l.) & Co ließen ihren Trainer Chris Coleman hochleben
Superstar Gareth Bale (Real Madrid, 2.v.l.) & Co ließen ihren Trainer Chris Coleman hochleben © Reuters
Die treuen walisischen Fans - hier nach Schlusspfiff in Bosnien - werden ihr Land bei der ersten großen Turnierteilnahme nach der WM 1958 sicher lautstark unterstützen
Die treuen walisischen Fans - hier nach Schlusspfiff in Bosnien - werden ihr Land bei der ersten großen Turnierteilnahme nach der WM 1958 sicher lautstark unterstützen © Getty Images
Absoluter Höhenflug: Auch Nordirland und sein Trainer Michael O'Neill feiern im nächsten Jahr EM-Premiere
Absoluter Höhenflug: Auch Nordirland und sein Trainer Michael O'Neill feiern im nächsten Jahr EM-Premiere © Witters
Stimmgewaltig, wie es sich für Fans von der Insel gehört: Die Anhänger der Nordiren nach dem 3:1-Sieg gegen Griechenland
Stimmgewaltig, wie es sich für Fans von der Insel gehört: Die Anhänger der Nordiren nach dem 3:1-Sieg gegen Griechenland © Witters
Daumen hoch: O'Neill nach dem letzten Schritt. Bislang war Nordirland lediglich bei einer WM vertreten
Daumen hoch: O'Neill nach dem letzten Schritt. Bislang war Nordirland lediglich bei einer WM vertreten © Witters
Fußballzwerg Island löste sein EM-Ticket bereits am drittletzten Gruppenspieltag - mit einem 0:0 im Laugardalsvollur-Stadion gegen Kasachstan
Fußballzwerg Island löste sein EM-Ticket bereits am drittletzten Gruppenspieltag - mit einem 0:0 im Laugardalsvollur-Stadion gegen Kasachstan © Picture Alliance/dpa
Zuvor hatten die Insulaner sogar die Fußballmacht Niederlande auswärts mit 1:0 besiegt
Zuvor hatten die Insulaner sogar die Fußballmacht Niederlande auswärts mit 1:0 besiegt © Witters
Trainiert werden die Isländer von einem alten Schweden: Lars Lagerback
Trainiert werden die Isländer von einem alten Schweden: Lars Lagerback © Getty Images
Er öffnete das Tor zur EM-Premiere: Slowakeis Superstar Marek Hamsik, hier nach seinem Treffer zum 1:0 beim entscheidenden 3:0-Sieg in Luxemburg
Er öffnete das Tor zur EM-Premiere: Slowakeis Superstar Marek Hamsik, hier nach seinem Treffer zum 1:0 beim entscheidenden 3:0-Sieg in Luxemburg © dpa
Die Fahrt nach Frankreich ist für die kleine Republik der größte Erfolg nach der WM-Teilnahme 2010
Die Fahrt nach Frankreich ist für die kleine Republik der größte Erfolg nach der WM-Teilnahme 2010 © dpa
Trainer Ján Kozák wollte den Coup erst einmal mit einer Partie Golf genießen
Trainer Ján Kozák wollte den Coup erst einmal mit einer Partie Golf genießen © dpa
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Alaba schießt kurioses Eigentor

"Ja, bist du deppert", das ist David Alabas Lieblingsspruch. Diesen typisch österreichischen Ausdruck hat der Star von Bayern München sogar seinem französischen Kumpel Franck Ribéry beigebracht. Am Dienstagabend dürften sich dies beide gedacht haben, als Alaba beim 2:1 von Österreich im EM-Test gegen Malta mit einem Slapstick-Eigentor für eine Lachnummer sorgte.

Bayern-Star David Alaba unterlief bei Österreichs Sieg gegen Malta (2:1) ein kurioses Eigentor
Bayern-Star David Alaba unterlief bei Österreichs Sieg gegen Malta (2:1) ein kurioses Eigentor © Imago/GEPA Pictures

Der 23-Jährige wollte in Klagenfurt in der 89. Minute einen Rückpass zu Torwart Ramazan Öczan spielen. Doch dass der Ingolstädter Keeper noch neben seinem Tor stand, bemerkte Alaba zu spät. "Wir wollten rausspielen, ich wollte mich drehen, dann sind zwei Gegenspieler auf mich zugelaufen. Ich dachte, dass Rambo im Tor steht. Er hat nichts gesagt, ich habe nicht geschaut", schilderte der Münchner mit einem Schmunzeln seinen "dummen Fehler". Er nehme das "zu 100 Prozent voll auf meine Kappe".

Und wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. "Es war ein herrliches Tor - eines der schönsten von David", witzelte Martin Hinteregger über den Blackout seines Kollegen, um ernsthaft hinzufügen: "David hat eine unheimlich lange Saison hinter sich, dann kommt er her und spielt einen Test gegen Malta. Vielleicht war er in dieser Szene etwas unkonzentriert. Aber wir wissen alle, was er leistet."

Sobald Alaba auf dem Platz stehe, "ist eine unheimliche Sicherheit im Team zu spüren", lobte Hinteregger den Bayern-Profi. Auch Teamchef Marcel Koller hakte die kuriose Szene schnell ab: "Ich mache mir keinen Kopf darüber. Das kann passieren, weiter geht's."

Alabas Eigentor im Video:

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Ibrahimovic fühlt sich "sehr, sehr stark"

Schwedens Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic hat sich noch keine Gedanken über ein Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft gemacht. "Das ist nichts, worüber ich nachgedacht habe, nichts, in das ich Energie gesteckt habe. Ich bin hier, um die EM zu spielen“, sagte der 34-Jährige am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. "Wie lange ich hier bin, weiß ich nicht.“ Medien hatten zuvor über den Abschied des Superstars in der Nationalelf nach der EM berichtet.

Beim vorletzten Test der Schweden vor der EM gegen Slowenien (0:0) hatte er am Montag wegen Wadenproblemen aussetzen müssen. Jetzt gehe es ihm besser, sagte der Stürmer. Beim Training könne er am Mittwoch schon wieder dabei sein. "Ich fühle mich stark, sehr stark.“

Über seine Zukunft schwieg Ibrahimovic, der den französischen Verein Paris St. Germain nach vier Jahren verlässt. Gerüchte über einen Wechsel zu Manchester United kommentierte der Stürmer nicht. Nur eins machte er klar: Für die schwedische Liga sei er zu gut.

Özil verzichtet auf Ramadan-Fasten

Der gläubige Muslim Mesut Özil wird während der EM nicht nach den Fastenregeln im Ramadan leben. "Das Wetter ist im Sommer zu warm. Wir haben intensive Trainingseinheiten und Spiele. Da ist es für mich unmöglich zu fasten“, sagte Özil dem "Express“. Auf die Frage, wie sich der am 6. Juni beginnende Fastenmonat Ramadan mit einer Europameisterschaft vereinbaren lasse, antwortete der Profi des FC Arsenal: "Gar nicht.“

Die im Koran verankerte Pflicht zum Fasten während des Ramadans gehört zu den Grundpfeilern des Islams. Im neunten Monat des islamischen Mondkalenders sollen Muslime von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang unter anderem auf Essen und Trinken verzichten. Profisportler können ihre Fastenzeit aber außerhalb des Ramadan nachholen.

Zuletzt hatte sich Özil vor gut einer Woche in Pilger-Kleidung vor dem islamischen Heiligtum in Mekka ablichten lassen und damit im Internet große Aufmerksamkeit erhalten.

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Benzema wittert rassistische Verschwörung

Nach seiner erwarteten Nichtberücksichtigung für die EM hat Angreifer Karim Benzema schwere Vorwürfe gegen Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps erhoben. "Er hat sich dem Druck einer rassistischen Partei in Frankreich gebeugt", sagte der Angreifer von Real Madrid der spanischen Sportzeitung Marca und spielte damit auf die jüngsten Wahlerfolge des rechtspopulistischen Front National an.

Ziemlich beste Feinde: Karim Benzema (l.) und Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps, hier während der WM 2014
Ziemlich beste Feinde: Karim Benzema (l.) und Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps, hier während der WM 2014 © Imago/PanoramiC

"Ich weiß nicht, ob es allein die Entscheidung von Didier war, denn ich komme sehr gut mit ihm zurecht. Genauso mit Verbandspräsident Noel Le Graet und jedem anderen", führte der 28 Jahre alte Torjäger aus und erklärte: "Sie sagten mir, dass ich nicht nominiert werden kann, in Ordnung. Aber auf sportlicher Ebene verstehe ich das nicht. Und auf juristischer Ebene gelte ich solange als unschuldig, bis meine Schuld erwiesen ist."

Der Profi von Real Madrid war im Dezember aus der Nationalelf ausgeschlossen worden, nachdem Bekannte Benzemas dessen Nationalmannschaftskollegen Mathieu Valbuena (Olympique Lyon) mit einem Sexvideo erpresst hatten. Benzema soll auf Valbuena Druck ausgeübt haben, das geforderte "Schweigegeld" von 150.000 Euro zu zahlen. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Mittelfeldspieler Valbuena fehlt ebenfalls im 23-köpfigen Aufgebot des zweimaligen Europameisters für das Turnier im eigenen Land (10. Juni bis 10. Juli).

Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere französische Nationalstürmer Eric Cantona im Le Journal du Dimanche ähnliche Vorwürfe gegen seinen einstigen Nationalmannschaftskollegen Deschamps erhoben. Dieser habe Benzema und Hatem Ben Arfa von OGC Nizza wegen ihrer nordafrikanischen Herkunft nicht berufen, sagte Cantona. Deschamps hatte daraufhin seine Anwälte eingeschaltet.

Beckenbauer baut Druck auf Löw auf

Die deutsche Nationalmannschaft gehört für Franz Beckenbauer zu einem Kandidaten-Trio für den Titelgewinn. "Für mich gibt es drei Favoriten: Den Weltmeister, also Deutschland. Den Gastgeber, also Frankreich. Und den Titelverteidiger, also Spanien“, schrieb Beckenbauer in einer internationalen Kolumne für die dpa-Tochter gms.

Bundestrainer Joachim Löw sieht der Kaiser angesichts der Personallage im deutschen Fußball in einer komfortablen Situation. "In der Bundesliga reifen viele junge Spieler heran, die das Zeug zu Großem haben. Selten konnte ein Trainer aus einem solch großen Reservoir schöpfen“, schrieb Beckenbauer.

Als möglichen Geheimtipp nannte der Ehrenspielführer der DFB-Elf das Team aus Belgien, das "nicht nur aus Kevin de Bruyne besteht“.

Nicht zu unterschätzen sind für den Kaiser die Italiener, gegen die Deutschland noch nie ein Pflichtspiel gewinnen konnte und die im Viertelfinale DFB-Gegner sein könnten. „Zwar nicht mehr mit dem großen alten Spielmacher Andrea Pirlo und nicht mehr mit dem unberechenbaren Mario Balotelli, aber bei Turnieren ist immer mit Italien zu rechnen“, schrieb Beckenbauer.

Bundespolizei will gewaltbereite Fans abfangen

Die Bundespolizei will gewaltbereite Fans während der EM schon im Grenzgebiet abfangen und sie von der Ausreise nach Frankreich abhalten. Dafür plant die Behörde verstärkte Präsenz an Nordrhein-Westfalens Grenzen zu Frankreich, Belgien und den Niederlanden, sagte der Sprecher der Bundespolizeidirektion in Sankt Augustin, Jens Flören, der Deutschen Presse-Agentur. Reisende müssten mit mobiler Überwachung auf Bundesstraßen und Autobahnen rechnen und sollten Papiere dabei haben. An besonders auffälligen Punkten seien vereinzelt und zeitlich begrenzt auch feste Kontrollstellen möglich.

Kommentar: Fans dürfen sich trotzdem auf die EM freuen

Die Behörde setzt während der EM zusätzliches Personal ein. Die Beamten sollen eng mit der Landespolizei zusammenarbeiten, wie es hieß. „Wir tauschen uns über das Klientel aus der Fanszene, von dem eine Gefahr ausgeht, intensiv aus“, sagte Flören. Auch die Terrorlage sei verstärkt im Blick.

Frankreich muss auf Diarra verzichten

Gastgeber Frankreich muss bei der EM auf Mittelfeldspieler Lassana Diarra verzichten. Der Profi von Olympique Marseille leide an einer Entzündung im linken Knie und könne beim Heimturnier nicht spielen, teilte der französische Verband am Dienstagabend auf seiner Homepage mit. Für Diarra nominierte Trainer Didier Deschamps Morgan Schneiderlin von Manchester United nach. Der Gastgeber bestreitet am 10. Juni im Stade de France von Saint-Denis gegen Rumänien das Eröffnungsspiel. Weitere Gegner sind Albanien und die Schweiz.

Löws Kader-Bekanntgabe im Wortlaut

Die Bekanntgabe des deutschen EM-Kaders durch Bundestrainer Joachim Löw im Wortlaut:

"Wir haben ganz bewusst mehr Spieler in Trainingslager mitgenommen, weil der eine oder andere angeschlagen war. Zudem wollten wir auch noch einmal den Konkurrenzkampf auf gewissen Positionen anstacheln. Wir wussten, dass wir heute eine Entscheidung fällen mussten. Wir haben uns innerhalb des Trainerstabs am Sonntag und Montag ausführlich damit beschäftigt. Natürlich haben wir auch die Mediziner und Physiotherapeuten in unsere Gespräche mit einbezogen.

Letztendlich sind wir zu der Entscheidung gekommen, dass Julian Brandt, Karim Bellarabi, Sebastian Rudy und auch Marco Reus nicht mit nach Frankreich fahren. Diese Entscheidungen tun mir menschlich weh, und für die Enttäuschung der Spieler habe ich großes Verständnis. Ich danke den Spielern. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht. Ich hoffe, dass sie die Enttäuschung gut wegstecken. Sie wissen, dass sie auch in der Zeit nach der EM bei uns weiter eine Rolle spielen.

Dortmunds Marco Reus verpasst erneut ein großes Turnier mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft
Dortmunds Marco Reus verpasst erneut ein großes Turnier mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft © Imago/Eibner

Im Fall von Marco Reus ist es natürlich besonders bitter. Die Mediziner waren aber sehr skeptisch, dass er die nächsten Wochen voll belastbar ist. Im Moment kann er gerade mal geradeaus laufen. Für ihn tut es mir besonders leid. Ein Marco Reus in Topform wäre für uns eine enorme Bereicherung gewesen. Die Entscheidung musste aus medizintechnischen Gründen aber so ausfallen.

Bei Bastian Schweinsteiger und Mats Hummels haben die Ärzte dagegen eine positive Prognose gestellt. Beide werden im Turnier einsatzfähig sein. Bastian ist bereits wieder voll belastbar, bei Mats wird es noch einige Tage dauern, aber auch er wird uns in Frankreich zur Verfügung stehen. Bei beiden sieht es gut aus."

DFB-Stars und ihre Fans im Social Web

1. Mesut Özil

47.393.800 (Gesamt) (Facebook: 29.993.800; Twitter: 10.700.000; Instagram: 6.700.000)

2. Toni Kroos

20.595.800 (Gesamt) (Facebook: 10.135.800; Twitter: 3.760.000; Instagram: 6.700.000)

3. Mario Götze

19.316.000 (Gesamt) (Facebook: 10.466.000; Twitter: 3.150.000; Instagram: 5.700.000)

4. Bastian Schweinsteiger

16.826.700 (Gesamt)

5. Manuel Neuer

15.289.300

6. Thomas Müller

14.100.100

7. Lukas Podolski

13.044.900

8. Sami Khedira

9.334.700

9. André Schürrle

8.927.300

10. Jerome Boateng

7.530.300

11. Mats Hummels

6.172.700

12. Marc-André ter Stegen

4.749.600

13. Mario Gómez

3.551.400

14. Julian Draxler

1.747.400

15. Emre Can

1.605.600

16. Benedikt Höwedes

1.121.200

17. Shkodran Mustafi

875.400

18. Bernd Leno

424.600

19. Joshua Kimmich

382.600

20. Antonio Rüdiger

282.700

21. Leroy Sané

211.800

22. Julian Weigl

119.700

23. Jonas Hector

0 (keine verifizierten Accounts)

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