Manchester/Köln. Manchseter United bestätigt die Verpflichtung José Mourinhos. Damit kommt es zum stadtinternen Duell mit Intimfeind Pep Guardiola.

Die "ziemliche besten Feinde" José Mourinho und Pep Guardiola trennen in Zukunft nur noch sechs Kilometer. Am Freitag machte Manchester United die Verpflichtung des exzentrischen portugiesischen Fußballlehrers Mourinho perfekt, der sich einst als Coach von Real Madrid häufige Auseinandersetzungen mit dem damaligen FC-Barcelona-Trainer Guardiola geliefert hatte. Dieser verlässt nach dem Double mit Bayern München nach drei Jahren wieder die Bundesliga, um in der Premier League den ManUnited-Rivalen ManCity zu übernehmen.

Old Trafford, die Heimstatt von United, und das Etihad-Stadion, die Arena der Citizens, sind nur sechs Kilometer voneinander entfernt. Guardiola hatte sich im Februar bis 2019 an ManCity gebunden, auch Mourinho erhält einen Dreijahresvertrag bis 2019 mit Option auf eine weitere Saison.

"Es ist eine spezielle Ehre in unserem Sport, Manager von Manchester United zu werden", sagte Mourinho, der bis zu 15 Millionen Pfund (19,6 Millionen Euro) pro Jahr verdienen soll: "Der Klub ist weltweit bekannt und wird weltweit bewundert. Ihn umweht etwas Geheimnisvolles und Romantisches, damit kann kein anderer Verein mithalten."

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Schweinsteiger freut sich auf Mourinho

Am Freitag bestätigte ManUnited die Verpflichtung des 53 Jahre alten Fußballlehrers, der zuletzt in Diensten des FC Chelsea gestanden hatte. Er wird damit der neue Chef von DFB-Kapitän Bastian Schweinsteiger und ist Nachfolger des früheren Bayern-Trainers Louis van Gaal, der am vergangenen Montag trotz des Gewinns des FA Cups vorzeitig gehen musste.

"Jeder Spieler freut sich darauf, unter José Mourinho zu trainieren", sagte Schweinsteiger. Nach Informationen englischer Medien steht der Ex-Münchner bei Mourinho angeblich aber auf der Abschussliste. ManUnited hatte in der abgelaufenen Premier-League-Saison enttäuscht und nur den fünften Tabellenplatz belegt. Der Rückstand auf Meister Leicester City betrug 15 Punkte.

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"Die Krankheit kommt nach Manchester"

Mit der Wiederbelebung der alten Feindschaft der beiden schillernden Trainer-Figuren Guardiola/Mourinho komme "die Krankheit nach Manchester", schrieb das spanische Sportblatt Marca, die harte Rivalität zwischen den Antagonisten werde die Atmosphäre in der Premier League wie einst in Spanien vergiften.

Dort hatten sich Mourinho und Guardiola mit Real Madrid und dem FC Barcelona epische Schlachten geliefert, die der Portugiese mit seinen Spielchen würzte. Negativer Höhepunkt war das Halbfinale in der Champions League 2012, als Mourinho seinem Kontrahenten vorwarf, dieser würde die Schuld für Niederlagen stets bei Schiedsrichtern suchen. Der emotional meist kontrollierte Guardiola konterte mit einer legendären Pressekonferenz, in der er Mourinho "el puto jefe" nannte, was mit "der verdammte Boss" noch nett übersetzt ist.

Dass sich der heute 45-Jährige am Ende jener Saison ausgelaugt zurückzog, soll auch mit Mourinho zu tun gehabt haben. Nach einem Jahr Pause ging er zum FC Bayern, wo er im Uefa-Supercup gleich auf Mourinho traf - und im Elfmeterschießen siegte. Es war das bislang letzte von 16 Duellen (7:3 für Guardiola).

Club-Ikonen unsicher wegen Mourinho

Nicht alle begrüßen derweil Mourinho in Old Trafford mit offenen Armen. Die Klub-Idole Peter Schmeichel und Eric Cantona reagierten mit gemischten Gefühlen. Mourinho zu verpflichten, sei eine "mutige Entscheidung", sagte Schmeichel. Schmeichel verwies auf die zahlreichen Reibereien, die der Exzentriker bereits mit Sportdirektoren, Klub-Präsidenten und gar einer Teamärztin hatte.

Auch Cantona ist sich nicht sicher, ob Mourinho so richtig zu den Red Devils passt. "Ich liebe seine Persönlichkeit und seine Leidenschaft für das Spiel, seinen Humor", sagte Cantona der Zeitung Guardian: "Er gewinnt Wettbewerbe. Aber ich glaube nicht, dass er die Art Fußball spielen lässt, die den Fans von Manchester United gefällt. Auch wenn sie gewinnen sollten."