Würzburg. Beim HSV und FC St. Pauli war Bernd Hollerbach als eisenharter Verteidiger berüchtigt. Genauso kompromisslos ist er als Trainer.

Der Abwehrspieler Bernd Hollerbach war bei Stürmern gefürchtet, und auch im Trainerteam von Felix Magath erwarb sich der Unterfranke keinen Ruf als nachgiebiger und weicher Betreuer. Für Hollerbach zählt im Fußball Einsatz und Fleiß - die Erfolgsstory, die er als Chefcoach mit seinen Würzburger Kickers beim Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schrieb, gibt ihm recht. „Einfach machen!“ prangte am Mittwoch in großen Lettern auf der Homepage der Kickers. Das könnte auch das Motto Hollerbachs sein.

Der 46-Jährige gilt als Vater des Erfolgs in Würzburg. Kapitän Amir Shapourzadeh sagte jüngst über den Anteil Hollerbachs am Höhenflug: „Er hat sicherlich den größten Anteil. Er ist ja nicht nur Trainer, sondern auch Manager und kümmert sich um vieles im Verein.“

2014 übernahm er seinen Heimatverein als Coach in der Regionalliga Bayern. Er wollte den Kickers „etwas zurückgeben“, schließlich begann dort seine Karriere, die ihn bis in die Champions League führte. Innerhalb von drei Jahren sollte er in die 3. Liga aufsteigen - es gelang in der ersten Saison. Dann wurde vorsichtig die 2. Bundesliga ins Auge gefasst - auch das Ziel war nach einer Spielzeit erreicht.

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Magath lobt Ex-Assistenten Hollerbach

Anpacken und durchziehen, das kann Hollerbach. „So war er schon als Spieler, und so ist er als Trainer“, lobt Magath, dem Hollerbach beim VfL Wolfsburg (2007-2009 und 2011-2012) und auf Schalke (2009-2011) als Co-Trainer zur Seite stand und mit dem er 2009 deutscher Meister wurde. „Arbeit ist für ihn kein Fremdwort. Er ist fleißig, hat das Arbeiten von Jugend auf im elterlichen Betrieb gelernt“, sagt Magath.

Bevor Hollerbach nämlich Fußballprofi wurde, beim FC St. Pauli, 1. FC Kaiserslautern und Hamburger SV mehr als 350 Partien bestritt, dabei weit über 100 Gelbe Karten und etliche Platzverweise sammelte, machte er eine Lehre als Metzger. Und als Amateurkicker ließ er in Würzburg auch kein Fest aus, wie er einmal dem Magazin „11 Freunde“ erzählte. „Aber ich war auch immer einer, der nach Partys viel gearbeitet hat. Ich konnte meinen inneren Schweinehund ganz gut überwinden.“

Hollerbach schaute sich Dinge von Magath ab

Diese Entschlossenheit ließ ihn schließlich als Trainer reüssieren: Die Kickers führte er innerhalb von zwei Jahren sensationell von der vierten in die zweite Liga, von seinem langjährigen Chef Magath - einst als „Quälix“ gefürchtet - schaute er sich einige Sachen ab. „Auch ich lege viel Wert auf Fitness“, unterstrich Hollerbach einmal.

Auf der Karriereleiter sei Hollerbach, der als Spätstarter erst im Alter von 22 Jahren Fußballprofi wurde, aber noch längst nicht ganz oben angekommen, meint zumindest Magath: „Er wird in absehbarer Zeit in der Bundesliga trainieren, das ist für mich ganz klar.“