Hamburg/Ascona. Kapitän meldet sich fit, Götze trainiert. Grindel verurteilt Hetze wegen Schokolade. Frankreich mobilisiert 90.000 Sicherheitskräfte.

Die heiße Vorbereitungsphase auf die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) hat begonnen. Wie vor acht Jahren bereitet sich die deutsche Nationalmannschaft in Ascona im schweizer Kanton Tessin auf das Kontinentalturnier vor. 25 der 27 Akteure aus dem vorläufigen Aufgebot hatten am Dienstag nach der Anreise aus Frankfurt ihre Zimmer im Fünf-Sterne-Hotel Giardino bezogen. Dort hatte die deutsche Mannschaft schon während der EM 2008 logiert.

Der DFB-Tross kommt in Ascona an

Das Flugzeug der deutschen Nationalmannschaft erreicht den Flughafen von Lugano
Das Flugzeug der deutschen Nationalmannschaft erreicht den Flughafen von Lugano © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Bastian Schweinsteiger (r.) und Manuel Neuer (l.) verlassen das Flugzeug
Bastian Schweinsteiger (r.) und Manuel Neuer (l.) verlassen das Flugzeug © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
DFB-Manager Oliver Bierhoff nach der Landung in Lugano
DFB-Manager Oliver Bierhoff nach der Landung in Lugano © dpa | Gabriele Putzu
Joachim Löw und seine Mannschaft auf dem Weg zum Mannschaftsbus
Joachim Löw und seine Mannschaft auf dem Weg zum Mannschaftsbus © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Die ersten Fans warten bereits
Die ersten Fans warten bereits © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Der Mannschaftsbus wird von der Polizei beschützt
Der Mannschaftsbus wird von der Polizei beschützt © dpa | Gabriele Putzu
Vor dem „Hotel Giardino“ in Ascona warten bereits die Journalisten
Vor dem „Hotel Giardino“ in Ascona warten bereits die Journalisten © dpa | Christian Charisius
Thomas Müller steigt gut gelaunt aus dem Mannschaftsbus
Thomas Müller steigt gut gelaunt aus dem Mannschaftsbus © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Sami Khedira (l.) und Emre Can verlassen ebenfalls den Bus
Sami Khedira (l.) und Emre Can verlassen ebenfalls den Bus © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Ganz cool: Nationalspieler Mesut Özil
Ganz cool: Nationalspieler Mesut Özil © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Gut gelaunt winkt Joachim Löw den Fans
Gut gelaunt winkt Joachim Löw den Fans © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein
Die DFB-Elf wohnt in den kommenden Tagen im „Hotel Giardino“ in Ascona
Die DFB-Elf wohnt in den kommenden Tagen im „Hotel Giardino“ in Ascona © dpa | Christian Charisius
Das Fussballfeld in Ascona. Hier wird die Mannschaft für die kommende EM trainieren
Das Fussballfeld in Ascona. Hier wird die Mannschaft für die kommende EM trainieren © dpa | Christian Charisius
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Toni Kroos (Real Madrid) und Lukas Podolski (Galatasaray Istanbul) werden erst nach letzten Endspielen mit ihren Vereinen in die Schweiz nachkommen. Einige zuletzt verletzte Akteure müssen in den Übungseinheiten speziell aufgebaut werden. In der Bundesligasaison stark belastete Nationalspieler sollen auch regenerative Phasen durchlaufen. „Wir werden den einen oder anderen Spieler mehr belasten oder auch mal rausnehmen“, sagte Bundestrainer Joachim Löw.

Abendblatt.de hält Sie über die EM und die deutsche Nationalmannschaft auf dem Laufenden.

Hummels mit Muskelfaserriss

Joachim Löw hat neue Verletzungssorgen: Mats Hummels und Marco Reus müssen zunächst eine Pause einlegen. Der Neu-Münchner Hummels hat sich im DFB-Pokalfinale einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, Reus laboriert an Adduktorenproblemen. "Im Moment ist das alles noch ein bisschen schwieriger“, sagte Löw am Mittwoch auf der ersten Pressekonferenz im Trainingscamp am Lag Maggiore.

Mit Blick auf den 31. Mai, dann muss der DFB-Chefcoach seinen endgültigen 23-köpfigen EM-Kader melden, schloss er an: "Ich muss diese Woche nutzen, um mir noch ein Bild zu machen.“ Für das Testspiel am Sonntag gegen die Slowakei wird Löw "kein Risiko“ eingehen. Wahrscheinlich nur mit 18 Feldspielern und zwei oder drei Torhütern wird das Team von Ascona nach Augsburg reisen.

Wie lange Hummels pausieren müsse, sei noch offen. "Da halte ich mich im Moment bedeckt“, betonte Löw. Auch der noch verletzte Kapitän Bastian Schweinsteiger werde "noch einige Tage brauchen, bis er an den Ball kann“, ergänzte der Bundestrainer.

Frankreich mobilisiert 90.000 Sicherheitskräfte

Mehr als 90.000 Sicherheitskräfte sollen in Frankreich für eine reibungslose EM sorgen. "Solch ein einzigartiges Ereignis in außergewöhnlichen Umständen erfordert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen", sagte der französische Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch in Paris. Rund 77.000 Polizisten und Mitglieder der Gendarmerie seien im Einsatz, zudem 13.000 private Sicherheitskräfte und 1000 Freiwillige. Potenzielle Terror-Anschläge und Taten von Hooligans seien die größte Bedrohung, fügte der Minister hinzu.

Jüngst hatte der französische Geheimdienst mitgeteilt, die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) rüste sich für eine Welle von Bombenanschlägen auf Menschenmengen während der EM. Wegen drohender Anschläge bei dem Großereignis verlängerte Frankreich den Ausnahmezustand für zwei Monate. Vor sechs Monaten waren bei koordinierten Anschlägen auf Cafes, Bars, ein Fußballstadion und eine Konzerthalle in Paris 130 Menschen ums Leben gekommen.

Zu den 51 Spielen in zehn Stadien werden mehr als 2,5 Millionen Besucher erwartet. Vielerorts sollen Fanzonen eingerichtet werden, damit Fußball-Anhänger die Begegnungen auch auf großen Bildschirmen verfolgen können.

15 von 36 Vorrundenspiele als Risikospiele deklariert

15 der 36 Vorrundenspiele bei der Fußball-EM in Frankreich und damit 41 Prozent sind von der nationalen Direktion zur Bekämpfung des Hooliganismus als Risikospiele eingestuft worden. Sie untersteht dem Innenministerium.

Es handelt sich um eine Kategorisierung bezüglich der Gefahr von Ausschreitungen von Problemfans und hat mit möglichen terroristischen Gefahren nichts zu tun. Unter den Begegnungen befinden sich Deutschland – Polen am 16. Juni im Stade de France (Sicherheitsstufe 3) und Deutschland – Ukraine am 12. Juni in Lille (Sicherheitsstufe 2).

Die anderen Spiele mit Alarmstufe 3 sind England – Russland (11. Juni, Marseille), Türkei – Kroatien (12. Juni, Prinzenpark), England – Wales (16. Juni, Lens) und Ukraine – Polen (21. Juni, Marseille).

Alarmstufe 2 gilt außerdem für Polen – Nordirland, Belgien – Italien, Russland – Slowakei, Tschechien – Kroatien, Spanien – Türkei, Slowakei – England, Russland – Wales, Kroatien – Spanien und Tschechien – Türkei.

Brych schon am 6. Juni nach Paris

Schiedsrichter Felix Brych bricht schon vier Tage vor dem Eröffnungsspiel in Frankreich zu seiner ersten EM-Endrunde auf. Der 40 Jahre alte Jurist aus München und seine 17 Kollegen treffen sich mit ihren Assistenten am 6. Juni in Paris zur EM-Vorbereitung. Das sagte Brych, der den DFB bereits bei Olympia 2012 und der WM-Endrunde 2014 vertreten hat, am Mittwoch in Frankfurt/Main.

Grindel verurteilt Hetze wegen EM-Schokolade

DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Kritik in den sozialen Netzwerken an Jugendfotos von deutschen Nationalspielern auf Kinderschokolade-Packungen scharf verurteilt. "Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist eines der besten Beispiele für gelungene Integration. Millionen von Menschen in Deutschland sind stolz auf diese Mannschaft, weil sie so ist, wie sie ist“, sagte Grindel in Ascona und betonte: "Bei uns kommt es auf Leistung an und nicht auf die Herkunft eines Spielers oder an welche Religion er glaubt. Mehr sollte man zu den geschmacklosen Anmerkungen nicht sagen.“

Packungen mit Bildern von Jérôme Boateng (v.o.), Ilkay Gündogan und Lukas Podolski
Packungen mit Bildern von Jérôme Boateng (v.o.), Ilkay Gündogan und Lukas Podolski © Imago/Norbert Schmidt

Im Vorfeld der EM hat Kinderschokolade Packungen mit Jugendfotos der deutschen Nationalspieler in den Handel gebracht. Darauf zu sehen sind unter anderem auch Jérôme Boateng und Ilkay Gündogan. Anhänger der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung hatten sich abschätzig darüber geäußert und damit für Wirbel in den sozialen Netzwerken gesorgt.

Schweinsteiger meldet sich fit

Kapitän Bastian Schweinsteiger steht für die EM aller Wahrscheinlichkeit nach zur Verfügung. Nach seiner schweren Knieverletzung meldete sich der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler am Mittwoch in Ascona rechtzeitg wieder fit. Wann er wieder spielen werde, könne er allerdings noch nicht sagen, so der England-Legionär von Manchester United. Schweinsteiger hatte sich Mitte März beim Training der Nationalmannschaft in Berlin einen Innenbandriss zugezogen und hat seitdem kein Spiel mehr bestritten.

"Mir geht es gut, ich bin sehr zuversichtlich“, sagte Schweinsteiger nun. "Ich versuche mich jetzt noch mehr ranzubringen, bis jetzt bin ich völlig im Plan.“ Er habe die Aufgaben der Physiotherapeuten und der medizinischen Abteilung erfüllt und werde sich vor dem EM-Start nun "peu à peu“ nach vorne arbeiten. Nach seiner Knieverletzung absolvierte der frühere Bayern-Profi am Mittwoch ein individuelles Aufbauprogramm.

EM-Teilnehmer müssen Polizisten stellen

Polizisten aus allen Teilnehmerländern unterstützen die französischen Behörden beim Schutz der EM-Endrunde. Jedes Land werde eine Delegation aus acht Polizisten nach Frankreich schicken, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Mittwoch in Paris. Sie sollen dabei helfen, mögliche Gefährder zu erkennen - es geht sowohl um die Hooligan-Szene als auch um eventuelle terroristische Verbindungen. Bei jedem Spiel sollen sechs ausländische Beamte pro Gast-Team im Stadion sein, zwei weitere sind in einem Kooperationszentrum postiert, das eigens im östlichen Umland von Paris eingerichtet wird.

Die EM in Frankreich beginnt am 10. Juni und steht nach der Anschlagsserie des vergangenen Jahres unter hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Götze auf dem Platz, Schweinsteiger im Zelt

Bei strahlendem Sonnenschein hat der DFB-Kader am Vormittag in Ascona die Trainingsarbeit aufgenommen. Zu Beginn des Trainingslagers sind die 25 Akteure noch in mehreren Gruppen aufgeteilt. Unter den 16 Feldspielern auf dem Platz befand sich auch Mario Götze. Elf Tage nach seinem Rippenbruch absolvierte der Bayern-Profi wieder ein Balltraining. Kapitän Bastian Schweinsteiger setzte nach seiner Knieverletzung ein individuelles Aufbauprogramm im Fitnesszelt fort.

Weltmeister Sami Khedira absolvierte nach seiner mehrwöchigen Wettkampfpause bei Juventus Turin wegen einer Wadenblessur ein individuelles Balltraining auf dem Nebenplatz. Als einziger Torwart war der Leverkusener Bernd Leno auf dem Spielfeld. Er absolvierte eine Einheit mit Torwarttrainer Andreas Köpke. Thomas Müller machte vier Tage nach dem Pokalsieg mit Bayern München Lauftraining.

"Wir werden den einen oder anderen Spieler mehr belasten oder auch mal rausnehmen“, hatte Bundestrainer Joachim Löw vorab angekündigt. Zur Regeneration im Teamhotel blieben die Dortmunder Mats Hummels und Marco Reus, die Torhüter Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen sowie Mesut Özil. Nur die Anfangsphase der ersten Übungseinheit am Lago Maggiore war für die Medien zugänglich. Löw wird während des Aufenthaltes im Tessin fast ausschließlich geheim trainieren lassen.

Dopingkontrolle im Österreich-Lager

Zehn Spieler der österreichischen Nationalmannschaft sind am Mittwoch im Trainingslager in Laax von Dopingkontrolleure getestet worden. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete, erfolgten die Tests im Auftrag der Uefa. Wegen der Kontrollen begann das Vormittagstraining mit Verspätung.

Zu den Kontrollierten gehörte auch Kapitän Christian Fuchs. Der frühere Schalker war nach dem Meistertitel mit Leicester City und einigen Tagen Urlaub erst am Dienstagabend im ÖFB-Camp eingetroffen.

Schweinsteiger tritt vor die Presse

Bundestrainer Joachim Löw wird im eigens eingerichteten Medienzentrum mittags eine erste Pressekonferenz geben und sich zu seinen Zielen während des elftägigen Aufenthaltes in der Schweiz sowie beim EM-Turnier in Frankreich äußern. Mit Spannung wird der erste Auftritt von Kapitän Bastian Schweinsteiger erwartet. Der 31-Jährige will ebenfalls gleich zu Anfang vor die Medien treten. Zwei Monate nach seiner zweiten Knieverletzung im EM-Jahr werden dabei von dem Weltmeister Antworten zu seinem Fitnessstand und den EM-Einsatzchancen erwartet.

70.000 Polizisten im EM-Einsatz

Nach Angaben von Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve werden bei der EM mehr als 70.000 Polizisten zum Einsatz kommen. Man tue alles, um einen terroristischen Angriff zu verhindern, versicherte Cazeneuve in einem Interview der französischen Sportzeitung „L'Equipe“ erneut. Cazeneuve will am Mittwoch in Paris mit Sportminister Patrick Kanner und EM-Organisations-Chef Jacques Lambert die Sicherheitsvorkehrungen für die EM vorstellen.

Das Ziel sei, das Turnier zu einem großen Fest zu machen. Es müsse aber auch die Wahrheit mitgeteilt werden. "Null Prozent Vorsichtsmaßnahmen heißt hundert Prozent Risiko, aber hundert Prozent Vorsichtsmaßnahmen heißt nicht null Risiko“, sagte Cazeneuve.

Zu den Sicherheitsproblemen beim französischen Pokalfinale zwischen Paris St. Germain und Olympique Marseille am vergangenen Sonnabend meinte der Innenminister, das Spiel sei kein echter Test für die EM gewesen. "Nicht die gleichen Zuschauer, nicht der gleiche Organisator, nicht die gleichen Sicherheitsmaßnahmen“, erklärte Cazeneuve. Im Stade de France in Saint-Denis findet am 10. Juni auch das Eröffnungsspiel zwischen Frankreich und Rumänien statt.

Bierhoff begrüßt Götzes Bayern-Bekenntnis

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff hat das Bekenntnis von WM-Held Mario Götze zu seinem Verein Bayern München noch vor der EM begrüßt. "Es ist für mich eine sehr gute Entscheidung, sich frühzeitig auf die Bayern festzulegen", sagte Bierhoff der "Bild"-Zeitung: "Dadurch bekommt Mario Ruhe und kann seinen Fokus auf die EM lenken und sich komplett darauf konzentrieren." Dass er sich zudem von seinem langjährigen Berater Volker Struth getrennt hat, sei dagegen "seine persönliche Angelegenheit".

Merkel will in Frankreich vorbeischauen

Bierhoff verriert in der "Bild", dass auch Bundeskanzlerin Angela Merkel irgendwann im Verlauf der EM bei den Weltmeistern vorbeischauen wird. "Wie bei jedem Turnier hat sie ihren Besuch angekündigt, es würde uns natürlich freuen, denn es ist immer etwas Besonderes, wenn sie da ist", äußerte der Manager: "Sie kommt aber nicht ins Trainingslager und auch nicht nach Evian. Sie hat sich noch nicht auf ein Spiel festgelegt, bei dem sie uns besucht."

"Selbstbewusst, aber nicht überheblich"

Einen Selbstläufer für den DFB erwartet Bierhoff trotz des WM-Titels nicht. "Bei der EURO starten wir bei null", betonte der Manager. "14 Spieler aus unserem 27er-Kader sind in Rio Weltmeister geworden. Das bedeutet gleichzeitig, dass die andere Hälfte nicht in Brasilien dabei war, also beim Weltmeister spielen, aber eben nicht den Titel geholt haben. Wir sind selbstbewusst, aber nicht überheblich, wollen und müssen nun hart arbeiten, um unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden."

Neustädter wechselt endgültig zu Russland

Schalkes Roman Neustädter ist von Kremlchef Wladimir Putin zum russischen Staatsbürger ernannt worden. Das habe Putin bereits am 18. Mai mit einem Präsidialerlass verfügt, teilte der Kreml am Mittwoch mit. Neustädter war vom russischen Nationaltrainer Leonid Sluzki ins EM-Aufgebot der Sbornaja berufen worden. "In Übereinstimmung mit Punkt „A", Artikel 89 der Verfassung der Russischen Föderation verfüge ich: dem Antrag von Roman Neustädter, geboren am 18. Februar 1988 in der Ukraine, auf Erteilung der russischen Staatsbürgerschaft stattzugeben“, heißt es in dem sogenannten Ukas.

Neustädter wurde in der heutigen Ukraine geboren, sein Vater ist Ukrainer, die Mutter Russin. Er spielte 2012 und 2013 lediglich zwei Freundschaftsspiele für Deutschland - und kann daher laut Fifa-Regelwerk künftig für Russland spielen. Der Mittelfeldspieler war am Dienstag bei der russischen Nationalmannschaft eingetroffen. Russland trifft bei der EM in der Gruppe B auf England, Wales und die Slowakei.

Neustädters Zukunft beim FC Schalke ist indes noch ungeklärt. Der Vertrag des Mittelfeldspielers läuft in diesem Sommer aus. Schalkes neuer Sportvorstand Christian Heidel freut sich jedoch über dessen Nominierung für Russland: "Zu einer EM zu fahren, ist das zweittollste, was man als Spieler erreichen kann.“