Osnabrück/Bremen. Bremer Ultras nutzten Partie in Osnabrück für Proteste gegen Montagsspiel der Bundesligamannschaft. Dabei kam es zu mehreren Vorfällen.

Rund um die Drittligapartie des VfL Osnabrück gegen die U23 von Werder Bremen gab es am Sonnabend viel zu tun für Landes- und Bundespolizei. Rivalisierende Fangruppierungen gingen in Osnabrück am Altstadtbahnhof aufeinander los. Außerdem suchten Werder-Fans wiederholt die Konfrontation mit den Polizeikräften.

Aufgrund eines Protests der Bremer Fußballfans gegen die Spielansetzung der Bundesligabegegnung von Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart, waren auch mehrere Ultragruppierungen aus Bremen zur Drittligabegegnung der Werder-Amateure nach Osnabrück gereist (3:1).

Nachdem die Hinreise von rund 320 bahnreisenden Bremer Fans und das Fußballspiel überwiegend friedlich verliefen, kam es nach dem Spiel zu mehreren Auseinandersetzungen.

Werder-Fans blockieren Abfahrt des Zuges

Für die unproblematische Rückfahrt nach Bremen wurde eigens ein Regionalexpress auf Gleis 1 am Hauptbahnhof bereitgestellt. Allerdings lehnten die Werder-Fans strikt ab, in den Zug einzusteigen, blockierten mehrfach das Schließen der Türen und verhinderten die Abfahrt des Zuges durch das Ziehen der Notbremse.

Erst nach der Zusammenziehung von Einsatzkräften der Landes- und Bundespolizei konnte der Regelzug der Deutschen Bahn in Richtung Bremen mit rund 40 Minuten Verspätung abfahren. Aufgrund des Verhaltens einiger Fußballchaoten wurde der Zug zum Schutz anderer Bahnreisender und der friedlichen Fans durch Einsatzkräfte der Bundespolizei bis nach Bremen begleitet.

Eine weitere Gruppe von rund 20 Werder-Fans, die mit der NordWestBahn in Richtung Bremen fahren wollte, suchte ebenfalls die Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften. Die Anhänger versuchten, nach den Polizeibeamten zu treten und zu schlagen, außerdem wurden die Polizisten bespuckt und mit einer Flasche beworfen.

Auch Bahnhof Osnabrück betroffen

Auch im Hauptbahnhof Osnabrück kam es durch die Fußballanhänger zu mehreren versuchten Körperverletzungen, diversen Beleidigungsdelikten sowie Widerstandshandlungen gegen die Polizeikräfte. Wenig später ereignete sich im Bahnhof Osnabrück Altstadt eine heftige körperliche Auseinandersetzung zwischen dort wartenden Angehörigen der Osnabrücker Ultraszene und Bremer Ultras, die dort mit einem Zug der NordWestBahn durchfuhren. Jeweils 15 Personen der jeweiligen Gruppierungen lieferten sich untereinander eine wüste Prügelei.

Bei 13 Osnabrücker Ultras wurden die Personalien noch vor Ort festgestellt. Nach der Ankunft der NordWestBahn in Vechta wurden bei den 15 Bremen-Fans die Personalien festgestellt. Die Bundespolizei veranlasste außerdem die Videoauswertung des entsprechenden Zuges. Wegen dieses Vorfalls wurden unter anderem Ermittlungen wegen Landfriedensbruch eingeleitet.

Nach Ankunft der meisten Fußballanhänger mit dem Regionalexpress im Hauptbahnhof Bremen wurde bekannt, dass in einem Waggon die Deckenverkleidung an zwei Stellen eingeschlagen wurde. Beim Verlassen des Hauptbahnhofs wurde zudem kurzfristig ein Zivilbeamter der Bundespolizei von einer Gruppe eingeschlossen und mehrfach hin- und her gestoßen sowie nach ihm getreten.

Als ein zweiter Beamter in zivil ihm zur Unterstützung kam, wurde auch er von verschiedenen Personen gestoßen, so dass er zu Boden stürzte. Der Beamte verletzte sich leicht, konnte aber im Dienst verbleiben. Weil beide Bundespolizisten zudem persönlich bedroht wurden, wurde auch hier ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und Bedrohung eingeleitet.