Hamburg. Der Vater der Milan-Ikone Paolo Maldini führte Italien zur WM in Frankreich. In anderer Funktion hatte er es mit Deutschland zu tun.

Italiens ehemaliger Fußball-Nationaltrainer Cesare Maldini ist in der Nacht auf Sonntag im Alter von 84 Jahren gestorben. Das teilte die Familie des Verstorbenen mit, der die Squadra Azzurra von 1996 bis 1998 betreut hatte.

„Ein großer Mann und ein absoluter Star unseres Fußballs hat uns verlassen. Zuerst als Spieler und dann als Trainer ist sein Name unauflöslich mit der Geschichte des italienischen Fußballs verbunden“, schrieb der Präsident des italienischen Fußball-Verbandes, Carlo Tavecchio. Er ordnete für alle Spiele in Italien am Sonntag und Montag Schweigeminuten zu Ehren des Gestorbenen an. Italiens Regierungschef Matteo Renzi nannte Maldini bei Twitter einen „großen Italiener“.

Maldini prägte den AC Mailand

Der 1932 in Triest geborene Maldini, Vater des langjährigen Milan-Kapitäns Paolo Maldini, begann seine Karriere 1952 bei seinem Heimatclub US Triestina und wechselte 1954 zum AC Mailand. Bei Milan feierte er bis 1966 seine größten Erfolge: Er gewann in der Zeit den Europapokal der Landesmeister und vier Mal die Meisterschaft.

„Auf Wiedersehen, lieber Cesare. Heute hat die Welt einen großen Mann verloren und wir haben eine Seite unserer Geschichte verloren. Du wirst uns fehlen“, twitterte der Club. 1962 nahm der Abwehrspieler auch an der WM in Chile teil. Nach dem Ende seiner Karriere 1967 beim AC Turin wechselte Maldini ins Trainergeschäft.

Als Paraguay-Coach gegen Deutschland

1982 saß er als Co-Trainer von Enzo Bearzot auf der Bank, als Italien in Madrid im WM-Finale einen 3:1-Sieg über Deutschland feierte. Von 1986 bis 1996 trainierte Maldini die italienische U21 Nationalmannschaft und übernahm das Nationaltraineramt 1996 von Arrigo Sacchi. Er führte die Mannschaft zur Weltmeisterschaft 1998 nach Frankreich.

Maldini bei der WM 2002 mit Paraguay-Star Roque Santa Cruz
Maldini bei der WM 2002 mit Paraguay-Star Roque Santa Cruz © Imago/Ulmer

Dort schied er unglücklich im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Frankreich aus. Nach dem Turnier wurde Maldini als Nationaltrainer entlassen und durch Dino Zoff ersetzt. 2001 kehrte er als paraguayischer Nationaltrainer auf die internationale Fußballbühne zurück und qualifizierte sich mit seinem Team für die Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan. Hier schied er im Achtelfinale gegen den späteren Vize-Weltmeister Deutschland mit 0:1 durch ein Tor von Oliver Neuville aus.