Gelsenkirchen. “Königsblau“ überwintert in der Europa League. Doch das quälende 1:0 gegen APOEL Nikosia stellte niemanden so richtig zufrieden.

Zittersieg, Mund abputzen, weitermachen? Nicht ganz: Beim FC Schalke 04 ist trotz des 1:0 (0:0)-Erfolges gegen APOEL Nikosia und des damit verbundenen vorzeitigen Einzugs in die K.o.-Runde der Europa League nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen.

Nicht zu fassen: Dennis Aogo scheiterte gegen APOEL vom Punkt
Nicht zu fassen: Dennis Aogo scheiterte gegen APOEL vom Punkt © Witters

Beim mühevollen Sieg gab es am Donnerstagabend auch zwei Protagonisten mit HSV-Vergangenheit: Der gebürtige Hamburger Eric Maxim Choupo-Moting erlöste die Königsblauen mit seinem Treffer in der 86. Minute. Drei Minuten später vergab Ex-HSV-Profi Dennis Aogo einen Handelfmeter. Das sind die Hauptaspekte des Duells mit den Zyprioten:

Die Konsequenzen des Spiels

Zweifelsfrei herrscht trotz des mühsamen Erfolgs Erleichterung bei den Königsblauen. Denn nach sieben Pflichtspielen ohne Erfolg tat das 1:0 gegen den Außenseiter aus Zypern vor allem der Psyche gut.

Zitat des Spiels I

„Schönen Abend noch!“ - so verabschiedete sich Schalke-Innenverteidiger Joel Matip ohne jeden weiteren Kommentar.

Zitat des Spiel II

Alles andere als zufrieden: Schalke-Coach André Breitenreiter (l., neben Einwechselspieler Sascha Riether)
Alles andere als zufrieden: Schalke-Coach André Breitenreiter (l., neben Einwechselspieler Sascha Riether) © Witters

„Das war Erleichterung pur.“ (Trainer André Breitenreiter bei Sport1)

Parade des Spiels

Die kam von Schalke-Keeper Ralf Fährmann. In der 67. Minute riss er gegen den völlig frei zum Schuss kommenden Nuno Morais blitzartig die Hand hoch - und bewahrte seine Elf vor einem Rückstand. „Wir müssen uns bei Ralf bedanken, dass er uns im Spiel gehalten hat“, kommentierte Roman Neustädter die Szene.

Was kann Schalke aus der Begegnung lernen?

"Dass wir vor dem Tor noch gieriger und entschlossener werden“ - das will der Chefcoach in kurzer Zeit möglich machen; schwierig, das räumte der 42-Jährige ein, weil bis zum kniffligen Bundesligaspiel am Sonntag bei Bayer Leverkusen nur wenig Zeit bleibt, um die Verunsicherung aus den Köpfen der Schalke-Profis zu bekommen.

Die Zuschauer-Reaktionen

Die Reaktionen der Fans schwankten zwischen Mut machender Lautstärke und Pfiffen, die mit Dauer der Partie lauter wurden. Als Klaas-Jan Huntelaar in der 83. Minute versuchte, seinen Gegenspieler auszutricksen und dabei das Spielgerät relativ unbeholfen ins Aus bugsierte, wurden die Unmutsäußerungen unüberhörbar. Erst das entscheidende Tor von Choupo-Moting versöhnte.

Bester Mann

Das war ohne Zweifel Nikosia-Keeper Boy Waterman, einst bei Alemannia Aachen im Tor. Er raubte den Schalkern mit Glanzparaden in Serie den Nerv - bis zum 0:1. Und selbst den Handelfmeter von Dennis Aogo (89.) entschärfte der 31 Jahre alte Niederländer.

Statistik

Schalke: Fährmann - Junior Caicara (83. Riether), Joel Matip, Neustädter, Aogo - Geis (79. Höjbjerg), Goretzka - Di Santo (62. Meyer), Leroy Sane - Huntelaar, Choupo-Moting. - Trainer: Breitenreiter

Nikosia: Waterman - Mario Sergio, Guilherme, Carlao, Antoniades (31. Astiz) - Morais - Artymatas, Vinicius - Charalambides (76. Vander), De Vincenti - Sotiriou (54. Makrides). - Trainer: Ketsbaia

Schiedsrichter: Andreas Ekberg (Schweden)

Tor: 1:0 Choupo-Moting (86.)

Zuschauer: 43.117

Gelbe Karten: Neustädter - Vinicius, Carlao

Besondere Vorkommnisse: Waterman hält Handelfmeter von Aogo (89.)