Champions League: Warum Bayern München zittern muss
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Monaco/Hamburg. Barcelona, Real und die Spanier dominieren, die Engländer rüsten auf: Pep Guardiola und der FC Bayern vor der Auslosung unter Druck.
Ist das die letzte Saison von Trainerstar Pep Guardiola beim FC Bayern München? Der katalanische Coach hat sich noch nicht geäußert, ob er seinen Vertrag über 2016 hinaus verlängern wird. Dabei hat der ehrgeizige Guardiola in München vor allem ein Ziel: das Triple aus Deutscher Meisterschaft, Pokal und Champions League zu gewinnen. Das gelang Trainer Jupp Heynckes mit den Bayern im Jahr 2013. Nur sind in diesem Jahr die Voraussetzungen noch schwieriger als zuletzt.
Das fängt damit an, dass der Saisonstart gut war, aber eben nicht überragend. Trotz der stark spielenden Neuverpflichtungen Arturo Vidal und Douglas Costa haben eben auch die Dortmunder mit dem BVB und die Wolfsburger nicht gerade die Sommerpause verschlafen. Und im Pokal warten die Wolfsburger – Titelverteidiger! – in der nächsten Runde auf die Bayern.
Und in der Champions League droht Guardiola mit den Bayern der Unvollendete zu bleiben. Selten war es schwieriger, die Saison der Königsklasse vorherzusagen. Abgesehen von den üblichen Verdächtigen wie dem FC Barcelona, Real Madrid oder Atletico haben die englischen Clubs dank der Milliardenspritzen aus den TV-Geldern stark aufgeholt und sich zumindest auf dem Transferpapier sportlich enorm verbessert. Erstmals sind außerdem fünf spanische Mannschaften dabei.
Großer Jubel über Einzug in die Champions League
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Die Auslosung wird spannend für die deutschen Teams
Nun droht Bayern schon in der Gruppenphase der Champions League ein Aufeinandertreffen mit Real Madrid. Nach einer Reform der Setzlisten bei der Uefa rutschen die Königlichen als Meisterschaftszweiter bei der Auslosung an diesem Donnerstag (17.45 Uhr, live bei Sky, Eurosport und abendblatt.de) in Monaco in Lostopf zwei.
Schlecht oder gut – je nach Perspektive – kann es für Borussia Mönchengladbach und Wolfsburg kommen. Gladbach bei seiner Königsklassen-Premiere und der VfL landen angesichts ihrer schlechten Koeffizienten definitiv in Topf vier. Die vagen Hoffnungen auf Topf drei wurden durch die Play-off-Ergebnisse am Dienstagabend zerstört.
Barcelona schlägt Juventus im Finale
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Neben Real sind aus Topf zwei auch Atletico Madrid, der FC Porto, der FC Arsenal, Manchester City und der FC Valencia mit Shkodran Mustafi mögliche Gegner der Bayern. Auch Manchester United mit Bastian Schweinsteiger könnte den Bayern zugelost werden, die Engländer qualifizierten sich am Mittwochabend in Brügge (4:0) für die Königsklasse.
So werden die Lostöpfe gefüllt
Bayer Leverkusen steht nach dem 3:0-Sieg im Play-off-Rückspiel gegen Lazio Rom (Hinspiel 0:1) ebenfalls in Topf zwei, da die Clubrangliste zum Ende der Saison 2014/15 ausschlaggebend ist. Da belegte die Werkself Rang 16.
In Topf eins stehen neben den Bayern noch Barcelona, Chelsea, Benfica Lissabon, Paris Saint-Germain, Juventus Turin, Zenit St. Petersburg und die PSV Eindhoven. Die acht Gruppenköpfe wurden nicht mehr nach dem Clubranking gebildet, sondern von den jeweiligen Meistern der sieben stärksten europäischen Ligen sowie dem Titelverteidiger. Die Töpfe zwei bis vier werden nach der Uefa-Rangliste (Stand 2014/15) eingeteilt.
Spiele gegen Mannschaften aus dem eigenen Land sind in der Gruppenphase und im Achtelfinale nicht möglich. Die Gruppenphase beginnt am 15./16. September. Das Endspiel findet am 28. Mai in Mailand statt.
Über eine Milliarde Euro an Prämien bis 2018
Noch nie gab es in der Champions League mehr zu verdienen als heute. Bis 2018 schüttet die Uefa insgesamt Prämien von 1,257 Milliarden Euro aus. Der Finalsieg wird mit der Rekordsumme von 15 Millionen Euro belohnt. Alle 32 Teilnehmer an der Gruppenphase können bereits fest mit 12 Millionen Euro Antrittsprämie kalkulieren (3,4 mehr als in der Vorsaison) - ohne überhaupt gespielt zu haben.
Dazu bringt jeder Sieg in den sechs Vorrundenspielen weitere 1,5 Millionen, jedes Remis 500.000 Euro. Für das Achtelfinale (5,5 Millionen), Viertelfinale (6) und Halbfinale (7) werden weitere Gelder ausgeschüttet. Der unterlegene Finalist sichert sich 10,5 Millionen. Dazu kommen Einnahmen aus dem Marktpool und Ticketverkauf.
Das sind die Töpfe bei der Auslosung:
Topf 1: FC Barcelona (Uefa-Rang 2/Stand 2014/15), Bayern München (3), FC Chelsea (4), Benfica Lissabon (6), Paris Saint-Germain (11), Juventus Turin (14), Zenit St. Petersburg (15), PSV Eindhoven (30)
Topf 2: Real Madrid (1), Atletico Madrid (5), FC Porto (8), FC Arsenal (9), Manchester United (10), FC Valencia (12), Bayer Leverkusen (16), Manchester City (17)
Topf 3: Schachtjor Donezk (18), FC Sevilla (23), Olympique Lyon (25), Dynamo Kiew (27), Olympiakos Piräus (28), ZSKA Moskau (34), Galatasaray Istanbul (38), AS Rom (46)
Topf 4: Bate Borissow (63), Borussia Mönchengladbach (64), VfL Wolfsburg (67), Dinamo Zagreb (84), Maccabi Tel Aviv (104), AA Gent (135), Malmö FF (142), FK Astana (310)