Gelsenkirchen. Das Team solle vor allem wieder eine Einheit werden, sagte Schalkes Trainer bei seiner Vorstellung. Heldt will Geis, Höwedes bleibt.

Ohne konkrete Zielsetzung, aber mit großem Selbstbewusstsein hat André Breitenreiter seinen Trainerjob beim Fußball-Bundesligisten Schalke 04 angetreten. "Das erste Ziel ist es, wieder eine Einheit zu werden und den Teamgedanken in den Vordergrund zu stellen", sagte der 41-Jährige bei seiner Vorstellung am Montag in der Schalker Arena. Von der Champions League sei man "erst mal noch weit entfernt".

Der Wechsel vom SC Paderborn zu den Königsblauen sieht Breitenreiter "als große Chance für mich - und vielleicht auch für den Klub". Die Aufgabe beim Europacup-Stammgast, der in der enttäuschenden abgelaufenen Saison sogar die Fans gegen sich aufbrachte, traut sich der ehemalige Bundesligaprofi zu: "Natürlich bin ich noch nicht lange Trainer. Aber ich gehe sehr, sehr selbstbewusst an diese Herausforderung heran."

Breitenreiter, mit dem SC Paderborn nach dem sensationellen Aufstieg sofort wieder aus der Bundesliga abgestiegen, hatte sich am Freitag mit den Königsblauen auf einen Zweijahresvertrag geeinigt. Schalke muss eine Ablösesumme von angeblich 500.000 Euro an Paderborn zahlen.

Höwedes bleibt auf Schalke

Derweil bleibt Weltmeister Benedikt Höwedes den Gelsenkirchenern erhalten. Das bestätigte Sportvorstand Horst Heldt bei der Vorstellung Breitenreiters. Demnach wird Verteidiger und Kapitän Höwedes (27) von der Ausstiegsklausel in seinem Vertrag keinen Gebrauch machen.

"Er hat zwei Angebote aus dem Ausland gehabt. Wir sind glücklich, dass er sich entschieden hat, weiter für Schalke zu spielen", sagte Heldt: "Er ist unser Kapitän, wir brauchen ihn." Unter anderem hatte der FC Arsenal um die Weltmeister Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski Interesse an Höwedes bekundet. Höwedes konnte bis einschließlich Montag für die festgeschriebene Ablösesumme von angeblich 17 Millionen Euro wechseln.

Für die aussortierten Kevin-Prince Boateng und Sidney Sam gibt es dagegen auch unter dem neuen Coach kein Zurück. "Es bleibt dabei, dass wir uns von ihnen trennen möchten", sagte Heldt.

Heldt bekundet Interesse an Geis

Unterdessen bestätigte Heldt erstmals öffentlich sein Interesse am Mainzer U21-Nationalspieler Johannes Geis. "Geis ist ein Thema. Wir haben ein Angebot abgegeben und wollen ihn verpflichten", sagte der Sportvorstand am Montag.

Mittelfeldspieler Geis wird von zahlreichen Klubs umworben, zuletzt hatten italienische Medien bereits von einer angeblichen Einigung des 21-Jährigen mit dem italienischen Erstligisten Lazio Rom um Weltmeister Miroslav Klose berichtet.

Geis, der in Mainz bis 2017 unter Vertrag steht, spielt im Sommer bei der U21-EM in Tschechien (17. bis 30. Juni) für die DFB-Elf. Auch zahlreiche Bundesligisten, darunter angeblich Borussia Dortmund mit Geis' Ex-Trainer Thomas Tuchel, sollen an dem gebürtigen Schweinfurter interessiert sein. Geis absolvierte für Mainz in der abgelaufenen Saison sämtliche 34 Bundesliga-Spiele. Er erzielte vier Tore und bereitete vier weitere Treffer vor. (HA/dpa/sid)