Nationalspieler trifft bei 4:2-Sieg von Madrid in Vigo. Krawalle bei Turin-Derby in Turin, Klose trifft für Lazio. Özil trotzt Chelsea.

Premier League

Erneuter Rückschlag für Manchester United: Eine Woche nach dem 0:1 bei Premier-League-Spitzenreiter FC Chelsea musste der englische Fußball-Rekordmeister im Rennen um die direkte Champions-League-Qualifikation erneut einen Dämpfer hinnehmen. Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal unterlag am Sonntag beim FC Everton 0:3 (0:2) und rutschte hinter Spitzenreiter FC Chelsea, Manchester City und dem FC Arsenal auf den vierten Tabellenplatz ab.

Im Goodison Park sorgten James McCarthy in der fünften Spielminute, John Stones (35.) und Kevin Mirallas (75.) für den deutlichen Sieg der Toffees, die damit in der Tabelle auf den zehnten Rang kletterten. Arsenal hat am Abend im Topspiel gegen Chelsea die Gelegenheit, United sogar noch weiter zu distanzieren.

Özil und Mertesacker trotzen Chelsea

Der FC Chelsea nahm auf dem Weg zum fünften Meistertitel indes die letzte große Hürde. Bei Verfolger FC Arsenal und den beiden deutschen Weltmeistern Per Mertesacker und Mesut Özil kam der souveräne Tabellenführer am Sonntag zu einem 0:0 und konnte den Zehn-Punkte-Vorsprung an der Spitze behaupten.

Viel Kampf, keine Tore: Arsenals Mesut Özil (r.) im Duell mit Chelseas Nemanja Matic
Viel Kampf, keine Tore: Arsenals Mesut Özil (r.) im Duell mit Chelseas Nemanja Matic © Getty Images

Den West-Londonern (77) fehlen nun noch sechs Punkte aus fünf Spielen zum Gewinn der englischen Meisterschaft. Bereits am Mittwoch in der Nachholpartie bei Abstiegskandidat Leicester City können die Blues den nächsten Schritt machen.

Im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation sind Manchester City (67) und Arsenal (67) hinter Chelsea punktgleich. Rekordmeister Manchester United (65) musste beim 0:3 beim FC Everton einen Dämpfer hinnehmen.

Im Emirates-Stadion hatten die Gäste Glück. Arsenal dominierte das Spiel und hatte bessere Chancen. Mertesacker verzog in der 68. Minute aus 15 Metern. Ein möglicher Handelfmeter blieb den Gunners bereits in der ersten Halbzeit versagt. Coach Arséne Wenger blieb nach dem torlosen Remis auch im 13. Spiel gegen Chelsea-Kollegen José Mourinho ohne Sieg. Zudem riss die Heimserie der Nord-Londoner. In neun Partien war Arsenal zuvor als Sieger vom Rasen gegangen.

Licht und Schatten für deutsche Profis

Bereits am Sonnabend sammelte Meister Manchester City glücklich drei Zähler ein und kletterte zumindest vorübergehend auf den zweiten Rang. Gegen FA-Cup-Finalist Aston Villa sprang ein 3:2 (1:0) heraus. In der spannenden Endphase sorgte Fernandinho erst in der 89. Minute für die Entscheidung. Carlos Sánchez (85.) hatte kurz vorher für den Abstiegskandidaten ausgeglichen. Zuvor hatten Sergio Agüero mit seinem 27. Saisontor (3.) und Aleksandar Kolarov (66.) für City getroffen. Tom Cleverly (68.) verkürzte für die Gäste.

Liverpools Emre Can (r.) gegen West Bromwichs James Morrison
Liverpools Emre Can (r.) gegen West Bromwichs James Morrison © AFP

In den weiteren Partien des 34. Spieltags gab es für die deutschen Profis auf der Insel Licht und Schatten. Emre Can kam mit dem FC Liverpool (58) nur zu einem 0:0 bei West Bromwich Albion und verliert die Champions-League-Qualifikation aus den Augen. Philipp Wollscheid trennte sich mit Stoke City vom AFC Sunderland 1:1. Robert Huth gewann mit Leicester City 1:0 beim FC Burnley; sein Team hat die Abstiegsränge zum ersten Mal seit langer Zeit verlassen.

Primera Division

Bayern Münchens Champions-League-Gegner FC Barcelona ist auch nach dem Stadtderby auf Titelkurs in der Primera División. Der Tabellenführer siegte bei Espanyol Barcelona am 34. Spieltag mit 2:0 (2:0) und liegt damit weiter zwei Punkte vor dem Erzrivalen Real Madrid. Die Königlichen, im zweiten Halbfinale der Königsklasse Gegner von Juventus Turin, setzten sich auch dank des zweiten Saisontors von Weltmeister Tobni Kroos bei Celta Vigo 4:2 (3:2) durch.

Dritter ist Atlético Madrid (neun Punkte zurück) nach einem 3:0 (1:0) gegen den FC Elche. Shkodran Mustafi ist mit dem FC Valencia erst am Montagabend (20.45 Uhr) daheim gegen den FC Granada im Einsatz.

Erneut konnte sich Barcelona, nun seit neun Spielen ungeschlagen, auf seinen südamerikanischen 66-Tore-Traumsturm verlassen. Der Brasilianer Neymar erzielte das 1:0 (17.), der Argentinier Lionel Messi auf Vorlage des Uruguayers Luis Suárez das 2:0 (25.). Allein für Messi war es das Saisontor Nummer 36. Barcas Jordi Alba sah die Rote Karte (55.), Espanyols Hector Moreno Gelb-Rot (90.).

Kroos bringt Real zurück ins Spiel

Kroos traf in der 16. Minute zum 1:1-Ausgleich für Real, nachdem der frühere Barca-Stürmer Nolito (9.) Celta in Führung geschossen hatte. Nach Reals 2:1 durch Javier Hernandez (24.) glich Santi Mina (28.) noch einmal für die Hausherren. James Rodriguez (43.) und erneut Hernandez (69.), der bereits am Mittwoch im Champions-League-Viertelfinale bei Atletico Madrid das entscheidende 1:0 erzielt hatte, schossen den Favoriten dann aber zum Sieg.

Weltfußballer Cristiano Ronaldo traf diesmal nicht, führt die Torjägerliste aber weiter mit 39 Treffern an.

Serie A

Mit Weltmeister Lukas Podolski als erfolgreichem Kurzarbeiter hat Inter Mailand in der Serie A seine kleine Chance auf das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs gewahrt. Der in der 84. Minute eingewechselte Podolski bereitete vier Minuten später das Siegtor durch Mauro Icardi zum 2:1 (1:0) gegen den Tabellendritten AS Rom vor.

Inters Mauro Icardi (r.) zelebriert vor den Augen von Vorbereiter Lukas Podolski seinen Siegtreffer gegen die Roma
Inters Mauro Icardi (r.) zelebriert vor den Augen von Vorbereiter Lukas Podolski seinen Siegtreffer gegen die Roma © Reuters

Für seinen starken Kurzeinsatz erntete Podolski dann auch Lob von den sonst meist kritischen italienischen Medien. „Podolski spielt kurz, doch sein Einsatz ist von Gewicht. Sein Talent ist für Icardis Tor entscheidend“, schrieb die Gazzetta dello Sport am Sonntag. Tuttosport kommentierte: „Mit dem Duo Podolski-Icardi kann Inter endlich wieder lachen.“ Corriere della Sera nannte Podolskis Vorarbeit einen „Blitz in einer schwierigen Saison“.

Inter liegt als Siebter vorerst fünf Punkte hinter Sampdoria Genua auf Platz fünf, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Genua konnte am Sonntagabend beim SSC Neapel aber nachlegen.

Der Brasilianer Hernanes (15.) hatte Inter in Führung geschossen, Radja Nainggolan (63.) glich für die Römer aus. Der vom FC Arsenal ausgeliehene Podolski wurde in der Schlussphase eingewechselt, nachdem er zuletzt zweimal komplett auf der Bank schmoren musste. Der ehemalige Münchner Xherdan Shaqiri war kurz zuvor ins Spiel gekommen. „Shaqiri und Podolski waren toll, sie haben der Mannschaft einen Ruck gegeben“, sagte Inters Trainer Roberto Mancini.

Klose trifft für Lazio

Am Sonntag traf Miroslav Klose dann für Lazio Rom. Der Weltmeister erzielte mit dem Pausenpfiff das 1:0 gegen Chievo und brachte die Hauptstädter mit seinem elften Saisontreffer vermeintlich auf die Siegerstraße.

Miroslav Klose feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Chievo
Miroslav Klose feiert seinen Treffer zum 1:0 gegen Chievo © AFP | TIZIANA FABI

In der 59. Minute wurde der 36-Jährige allerdings von Trainer Stefano Pioli vom Feld genommen und durch Balde Diao Keita ersetzt. Was folgte, war der Ausgleichstreffer durch Alberto Paloschi. Trotz des Remis bleibt Lazio auf Champions-League-Platz zwei mit einem Punkt Vorsprung auf Lokalrivale AS Rom.

Verletzte durch Sprengkörper vor Turin-Derby

Überschattet wurde der 32. Spieltag der italienischen Meisterschaft indes von einem schlimmen Vorfall. Vor dem Stadtderby zwischen dem FC Turin und Rekordmeister Juventus ist am Sonntagnachmittag im Stadion ein Sprengkörper explodiert. Nach ersten Angaben der Polizei wurden dabei elf Fans verletzt. Zwei von ihnen mussten in kritischem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie italienische Medien übereinstimmend berichten.

Ordentlich Rauch gab es im Block der Heimfans
Ordentlich Rauch gab es im Block der Heimfans © Reuters

Bei der Anreise war bereits Juves Mannschaftsbus von Dutzenden Torino-Hooligans umringt und mit Steinen, Flaschen und Eiern beworfen worden. Dabei wurde eine Fensterscheibe beschädigt, Spieler wurden nicht verletzt. Juve-Sportdirektor Giuseppe Marotta verurteilte die Gewalt und bezeichnete den Vorfall als skandalös. Fünf Personen wurden im Zusammenhang mit den Krawallen festgenommen.

Fabio Quagliarella feiert seinen Treffer gegen Juve
Fabio Quagliarella feiert seinen Treffer gegen Juve © Reuters

Das Spiel verlor Juve schließlich mit 1:2 (1:1), wodurch die "Alte Dame" auf den frühzeitigen Meistertitel noch warten muss. Der Gegner von Real Madrid im Halbfinale der Champions League vergab durch die Niederlage gegen den Lokalrivalen die Chance auf den „Scudetto“ sechs Spiele vor Ende der Saison.

Nach dem Spiel stürmten euphorische Turin-Fans den Platz
Nach dem Spiel stürmten euphorische Turin-Fans den Platz © AFP

Derweil erhielt Nationalspieler Mario Gomez mit Europa-League-Halbfinalist AC Florenz einen Dämpfer im Kampf um eine erneute Europacup-Teilnahme. Die Fiorentina unterlag gegen Abstiegskandidat Cagliari Calcio 1:3 (0:1) und fiel auf Platz sechs zurück. Gomez wurde in der 76. Minute eingewechselt. (HA/dpa/sid)