Der FC Schalke 04 peilt in den letzten beiden Spielen vor Weihnachten sechs Punkte an. Paderborn gilt dabei als unbequemer Gegner für die Königsblauen. Hier geht‘s zum Liveticker.

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Paderborn. Das Champions-League-Hammerlos Real Madrid im Hinterkopf, wartet auf Schalke 04 in der Bundesliga der größtmögliche Kontrast: Bei Aufsteiger SC Paderborn wollen die Gelsenkirchener am Mittwoch (20 Uhr/Sky) ihre Wankelmütigkeit ablegen und ihre selbstironische Parole für die Spiele gegen die Königlichen (Finanzvorstand Peter Peters: „Form schlägt Klasse“) umkehren.

„Wir sind gewarnt und müssen die Punkte, die wir gegen Köln liegen gelassen haben, zurückholen. Wir haben noch zwei Spiele, in denen wir die Arschbacken zusammenkneifen und versuchen müssen, das Maximum herauszuholen“, sagte der Schalker Sportvorstand Horst Heldt.

Die Aufgabe beim Underdog aus Ostwestfalen bereitet dem 45-Jährigen dabei einiges Kopfzerbrechen: „Normalerweise kommt ein Aufsteigerbonus nur am Anfang zum Tragen. Bei Paderborn ist das nicht so.“ Das Team von André Breitenreiter komme „dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung auch mit wenigen Aktionen zum Erfolg“. Heldt weiß: „Selbst eine 2:0-Führung kann nicht reichen gegen diese Mannschaft.“

Genau diese Erfahrung musste im November ausgerechnet der Schalker Erzrivale Borussia Dortmund machen. Und der BVB war beileibe nicht der einzige arrivierte Klub, dem gegen den SCP eine Führung nicht zum Sieg reichte. Auch Mainz (2:2), Frankfurt (1:3), Freiburg (1:1) und Wolfsburg (1:1) verspielten gegen die zähen und taktisch gut organisierten Paderborner einen Vorsprung.

Angesichts der Schalker Flatterhaftigkeit in der Fremde - zwei Siegen stehen in dieser Saison fünf Niederlagen gegenüber - wird Heldt daher auch nicht müde, die eigene Mannschaft zur Seriosität aufzurufen: „Wir haben erst am Sonntag wieder gesehen, dass es nicht einfach ist, gegen Paderborn zu spielen. Wolfsburg hatte ein Übergewicht und hätte das Spiel entscheiden müssen.“

Ein wesentlicher Faktor sei auch die mentale Vorbereitung auf die nur 15.000 Zuschauer fassende Paderborner Arena. „Es wird ungewohnt sein für viele Spieler von uns in diesem kleinen Stadion“, mahnte der Sportvorstand, der seine Hoffnung kundtat, dass „alles zusammen hoffentlich Warnzeichen genug“ seien.

Bei nur einem Punkt Rückstand auf den als Saisonziel ausgegebenen dritten Tabellenplatz könnte Schalke die turbulente Hinrunde aus eigener Kraft noch zu einem versöhnlichen Abschluss bringen. Es droht aber ein Gang auf dem Zahnfleisch: Selbst nach der Rückkehr von Marco Höger (nach Oberschenkelzerrung) ist das Lazarett noch acht Köpfe groß. Darunter befindet sich auch Starspieler Kevin-Prince Boateng (Sprunggelenk), der in diesem Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen wird.

Beinahe luxuriös wirkt dagegen die Situation beim Gegner, der allein auf Flügelstürmer Süleyman Koc (Knochenödem) verzichten muss. Zu verlieren haben am Mittwoch trotzdem nur die Königsblauen etwas.