Bremen. Schon wieder verloren: Für Trainer Robin Dutt gehen beim Bundesliga-Schlusslicht Werder Bremen wohl die Lichter aus. Nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den 1. FC Köln muss der Bremer Coach nach nur neun Spieltagen mehr denn je um seinen Job bangen. 67 Sekunden nach seiner Einwechslung erzielte Anthony Ujah in der 59. Minute aus kurzer Distanz den Treffer des Tages. Es war der erste Kölner Sieg in Bremen seit 19 Jahren.

Im „Endspiel“ für Dutt setzte Werder von Beginn an voll auf Angriff. Binnen der ersten drei Minuten arbeiteten die Hanseaten drei Ecken heraus. Die Kölner kamen vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion zunächst kaum aus der eigenen Spielhälfte heraus. Doch die Deckung des Aufsteigers stand stabil, die Norddeutschen kamen zu keiner Einschussmöglichkeit. Dafür waren die Bremer Aktionen oftmals zu durchsichtig angelegt.

Von Mitte der ersten Halbzeit an wagte sich die Mannschaft von Trainer Peter Stöger mehr und mehr über die Mittellinie und konnte die Partie ausgeglichener gestalten. Marcel Risse verfehlte in der 21. Minute mit einem Freistoß aus 20 Metern Entfernung das gegnerische Tor nur knapp. Den Bremern eröffnete sich die erste Torchance in der 28. Minute, als Fin Bartels einen Stellungsfehler von FC-Torhüter Timo Horn nicht nutzen konnte – es war der erste Bremer Torschuss seit 119 Minuten. Bei der 0:6-Niederlage bei Bayern München wurde kein einziger Versuch statistisch erfasst. 60 Sekunden später parierte Horns Bremer Gegenüber Raphael Wolf einen verdeckten Schuss von Daniel Halfar bravourös.

Anders als zu Beginn der ersten Halbzeit konnten die Kölner die Partie nach dem Wiederbeginn weitaus offener gestalten. Ihre nicht unverdiente Führung verhinderte Werder-Kapitän Clemens Fritz mit einem Spagatschritt in der 47. Minute. In der 56. Minute parierte Horn einen Distanzschuss von Zlatko Junuzovic, ehe Ujah nur kurz später auf der Gegenseite traf.

Dutt reagierte umgehend, wechselte Nils Petersen als zusätzlichen Stürmer ein, aber auch das brachte letztlich keinen Erfolg. Pech hatte Izet Hajrovic, der in der 61. Minute den Pfosten traf. Danach war der Bremer Widerstand ungeachtet aller Bemühungen gebrochen, auch die Einwechslung von U-19-Europameister Davie Selke (73.) änderte nichts an der zunehmenden Apathie.

„Wir werden jetzt die Situation ganz in Ruhe analysieren“, sagte Bremens Manager Thomas Eichin.