Fraglich. Jos Luhukay machte seinem Unmut Luft. „Ich bin stinksauer. Wir haben das Spiel durch den Schiedsrichter verloren. Das war nie und nimmer ein Foul“, sagte der Trainer von Hertha BSC nach der 0:1-Niederlage bei seinem Ex-Club FC Augsburg über die entscheidende Szene. Nach einem Foul von Hertha-Keeper Thomas Kraft an Raul Bobadilla verwandelte Paul Verhaegh (27.) den Elfmeter zum Sieg und verdarb Luhukay die Laune. Schon während des Spiels hatte er sich mit FCA-Manager Stefan Reuter angelegt und ihm den Scheibenwischer gezeigt. „Man muss nicht immer mit dem vierten Schiedsrichter diskutieren. Das war mir zu viel.“ Reuters Konter: „Wenn er mich meinte, ist das lächerlich.“

Weltmeisterlich. Die Nachricht vom Rekord kam für Xabi Alonso völlig überraschend. „Ich habe nicht mitgezählt, aber das ist sehr schön“, sagte der Welt- und Europameister aus Spanien nach dem 2:0 seines neuen Clubs FC Bayern München beim 1. FC Köln. In der Partie hatte der 32 Jahre alte Mittelfeldmann 206 Ballkontakte, so viele wie bisher kein Spieler in der Bundesliga. Die alte Bestmarke hielt sein Clubkollege und Landsmann Thiago Alcantara mit 185 Ballkontakten in der Vorsaison gegen Frankfurt. „206 Ballkontakte! Dafür brauche ich eine ganze Saison“, sagte Alonsos Mitspieler Thomas Müller.

Vorbildlich. Christoph Kramer war aufrichtig. „Ich glaube, ich hätte das umgekehrt nicht getan“, gestand der Weltmeister nach der Fair-Play-Geste des Tages seines Paderborner Gegenspielers Stefan Kutschke. Zunächst hatte der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach die Welt nicht mehr verstanden. Kramer hatte die Gelbe Karte gesehen, taktisches Foul im Mittelfeld. Der 23-Jährige sah das anders – und der vermeintlich gefoulte Kutschke auch. „Ich bin zum Schiedsrichter gegangen und habe ihm gesagt, dass ich ausgerutscht bin“, beschrieb der Stürmer die Szene, in der er seinen Gegenspieler entlastete: „Das ist doch selbstverständlich.“ Schiedsrichter Korb bewies ebenfalls Größe, nahm die Karte zurück und setzte das Spiel mit einem Schiedsrichterball fort. Statt eines Freistoßes gab es für Kutschke Lob von allen Seiten. „Klasse, klasse, einfach klasse“, sagte Gladbachs Trainer Lucien Favre.

Beschwerlich. Am Ende ihres harten Arbeitstags waren die Profis von Bayer Leverkusen dann doch irgendwie antriebslos. Als ob die Nullnummer beim SC Freiburg nach 50 Minuten in Unterzahl nicht schon anstrengend genug gewesen wäre, sorgte ein kaputtes Triebwerk an ihrem Flieger dafür, dass es langsam in Bus und Pkw anstatt schnell im Flugzeug nach Hause ging. Dabei hatte Rudi Völler nach dem Abpfiff gedacht, dass die Teambuilding-Maßnahme zu Ende sei. „Solche Punkte sind extrem wichtig, weil sie die Mannschaft zusammenschweißen“, sagte der Bayer-Sportchef nach dem Remis beim SC Freiburg: „Aber mit elf gegen elf hätten wir gewonnen – sage ich mal in meinem jugendlichen Leichtsinn.“ Der Bosnier Emir Spahic hatte bereits in der 28. Minute Gelb-Rot gesehen. Dennoch kam Leverkusen zu zahlreichen Chancen, Freiburgs gefeierter Keeper Roman Bürki stand aber stets im Wege.

Überschwänglich. Solch ein Lob gibt es bei Dieter Hecking selten. „Richie ist für mich der beste Linksverteidiger der Liga“, schwärmte Wolfsburgs Coach nach dem 2:1 gegen Werder Bremen über den Schweizer Nationalspieler Ricardo Rodriguez. Die Frage, ob er Bayerns David Alaba nicht mehr als Linksverteidiger sehe, konterte Hecking: „Ich denke, dass Richie mehr Tore macht, also ist er für mich der Beste.“ Der 22 Jahre alte Abwehrspieler erzielte gegen Bremen bereits sein drittes Saisontor. Werders Sportchef Thomas Eichin war nach dem Sturz auf einem Abstiegsplatz bedient. „Scheiß Spieltag, Scheißspiel. Wir haben wieder keine Punkte geholt. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen.“

Ärgerlich. Präsident Bernd Wahler hat dem Informanten, der die bevorstehende Entlassung von Fredi Bobic beim VfB Stuttgart einer Zeitung gesteckt hatte, mit Konsequenzen gedroht. „Wenn ich das wüsste, dann hätten wir hier schon klare Maßnahmen ergriffen“, antwortete Wahler am Sonntag nach dem ersten Saisonsieg gegen Hannover (1:0) in der Sendung „Doppelpass“ auf Sport1 auf die Frage, ob er wisse, wer der Maulwurf sei. Bobic war am Mittwoch von seinen Aufgaben als Sportvorstand entbunden worden, nachdem am Vorabend eine erste Meldung über seine Entlassung kursiert war.