Werder Bremen und Schalke 04 warten nach vier Spieltagen auf den ersten Saisonsieg. Während Bremen mit einem Virus zu kämpfen hat, steht bei den Gästen Trainer Keller mächtig unter Druck. Hier geht‘s zum Liveticker.

Hamburg. Kellerduell zwischen Werder Bremen und dem FC Schalke 04 in der Bundesliga: „Lass' uns gehen“ - wenn die Band „Revolverheld“ im Weserstadion eine Viertelstunde vor dem Anpfiff ihren Siegersong vom Bundesvision-Songcontest zum Besten gibt, dürfen sich beide Teams angesprochen fühlen. Nur raus aus dem letzten Tabellendrittel - unter diesem Motto steht die Partie der beiden noch sieglosen Traditionsklubs am Dienstag (20 Uhr/Sky).

Dabei lastet auf Gästetrainer Jens Keller ein ganz besonderer Druck. Dass der umstrittene Coach auf mindestens acht Profis seines hochgerüsteten Kaders verzichten muss, wird man bei einer Niederlage in Bremen kaum als Ausrede akzeptieren. So sieht es auch Außenverteidiger Christian Fuchs: „Wir haben noch genug Spieler, die Klasse haben und für besondere Aktionen und Momente sorgen können.“

Schließlich wäre ein Dreier vor dem Revierderby am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen Vize-Meister Borussia Dortmund Balsam auf der Seele der leidgeprüften Fans der Königsblauen. Und würde den wackligen Chefsessel Kellers ein wenig stabilisieren. Dass es auch ganz anders laufen kann, musste Mirko Slomka vor sechs Jahren erfahren, als ihm eine 1:5-Niederlage beim SV Werder zum Verhängnis wurde und ihn den Job in Gelsenkirchen kostete.

Derlei Befürchtungen müsste sein Bremer Kollege Robin Dutt auch bei einem solchen Schlappe nicht haben, ihn könnte eher ein an der Weser grassierende hochgradig ansteckender Virus aus der Bahn werfen. „Wir wissen nicht, wo er herkommt und laufen alle mit desinfizierten Händen durch den Kabinentrakt“, berichtete der 49-Jährige.

Als Folge dieser Ansteckungswelle stehen hinter der Startformation der Hanseaten auch noch mehrere Fragezeichen. Sicher ist der Ausfall von Stürmer Nils Petersen und Mittelfeldspieler Felix Kroos, angeschlagen sind noch Stammtorhüter Raphael Wolf, Abwehrchef Sebastian Prödl und Mannschaftskapitän Clemens Fritz.

„Wir werden aber auf jeden Fall elf gute Spieler auf dem Feld stehen haben. Ich sehe uns nicht geschwächt, sondern hochmotiviert“, sagte Dutt. Dass man immer noch auf den ersten Ligasieg warte, mache ihn überhaupt nicht nervös: „Ich bin von einer positiven Entwicklung überzeugt. Im vergangenen Jahr hatten wir zwar zum gleichen Zeitpunkt doppelt so viele Punkte, aber mit nicht einmal der Hälfte der Leistung.“