Hamburg. Das Oddset-Pokalhalbfinale zwischen Altona 93 und dem SC Condor (8:9 nach Elfmeterschießen) geht in die juristische Verlängerung. „Wir legen Berufung gegen das Urteil des HFV-Sportgerichts ein“, teilte Altonas Pressesprecher Andy Sude mit. Am Montagabend hatte das Sportgericht des Hamburger Fußballverbandes Altonas Antrag auf eine Wiederholung der Partie zurückgewiesen. Der Regelverstoß von Schiedsrichter Murat Yilmaz beim Elfmeterschießen – er hatte dieselben Schützen zweimal antreten lassen – habe Altona nicht benachteiligt. Unabhängig davon sei der Protest durch die Unterschrift von Altonas Liga-Obmann Andre Jütting hinfällig. Denn der Funktionär besitze keine Vertretungsberechtigung.

Jütting war auf der Jahreshauptversammlung im November 2013 zum Liga-Abteilungsleiter gewählt worden. Altonas Anwalt Claus Runge sagt: „Er ist zuständig für alle Belange der Oberliga-Mannschaft und somit vertretungsberechtigt.“ Paragraf 12 (2) der Spielordnung des HFV schreibt Nachmeldungen vor, sollten sich „die zur Vertretung berechtigten Abteilungsleiter“ während der Saison ändern. Vor der Spielzeit 2013/14 hatte Altona nur Sebastian Stoffregen als Fußball-Abteilungsleiter beim Verband gemeldet. Eine Nachmeldung von Andre Jütting nach der Jahreshauptversammlung wurde versäumt. „Daher verlangte das Sportgericht von uns nach Paragraf 25 (3) der Rechts- und Verfahrensordnung den Nachweis, dass Andre Jütting bevollmächtigt ist, Altona 93 zu vertreten. Dieses Schreiben hat Altonas Vorstand ausgestellt. Das Sportgericht ignorierte es allerdings in seiner Urteilsbegründung“, erklärt Runge. Die Richter seien davon ausgegangen, dass nur ein Abteilungsleiter benannt werden dürfe. Inhaltlich halte er aufgrund der bisherigen Rechtsprechung ein Wiederholungsspiel für wahrscheinlich.

Nun wird sich das HFV-Verbandsgericht mit dem Fall beschäftigen. Condors Ligamanager Matthias Bub sagte: „Wir sind nicht glücklich mit der Situation, werden uns aber zum laufenden Verfahren nicht äußern.“