Die Nordischen Kombinierer Tino Edelmann und Eric Frenzel waren bereits auf Gold-Kurs. Doch ein Sturz von Edelmann in der Loipe kostet die Titelchance. Frankreich holt Gold vor Österreich.

Val di Fiemme. Ein Sturz von Pechvogel Tino Edelmann hat die deutschen Nordischen Kombinierer bei der WM-Premiere im Teamsprint die Goldchance gekostet. Eric Frenzel rettete mit einem starken Finish zumindest aber noch Bronze. Nach einem Sprung auf der Großschanze und dem Langlauf über 2 x 7,5 Kilometer musste das DSV-Duo am Samstag lediglich Weltmeister Frankreich und Österreich den Vortritt lassen.

„Ich freue mich riesig über Bronze. Die Ausgangslage hatte nach mehr gerochen. Natürlich wollten wir Gold, aber Frankreich hätten wir heute nie im Leben geschlagen. Um zu gewinnen, brauchst du Top-Material. Und kein Missgeschick“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Für den 52-Jährigen war es die 30. Medaille bei internationalen Großveranstaltungen in seiner Ära als Chefcoach.

Die Entscheidung gegen die deutschen Kombinierer im bis dahin spannenden Dreikampf um den Titel fiel auf Edelmanns letzter Schleife, als es den Thüringer urplötzlich in den Schnee schmiss. „Ich bin mit der Skispitze an einem Schneebuckel hängengeblieben. Das war unnötig und meine Schuld. In dem Moment ist für mich die Welt zusammengebrochen, denn man sieht Gold und Silber zerplatzen“, berichtete Edelmann.

Der 27-Jährige benötigte nach dem Schock einige Zeit, um wieder in den Rhythmus zu kommen. „Das Adrenalin betäubt einen regelrecht“, erzählte Edelmann mit traurigem Blick. „Ich war mir sicher, zumindest den Österreichern folgen zu können.“

Stattdessen waren die eigentlich schon abgeschlagenen Japaner wieder dran. „Ein Missgeschick, und schon wird es wieder gefährlich. Es ist unheimlich schwer, sich in dieser Situation schnell wieder aufzurappeln und zu motivieren. Die Oberschenkel sind übersäuert und es tut nur noch weh“, äußerte Weinbuch Verständnis.

Frenzel hatte den Sturz nur beiläufig auf der Stadion-Leinwand gesehen und im ersten Augenblick gehofft, „dass es ein anderer ist. Nachdem klar war, dass Tino nichts passiert ist, habe ich alles daran gesetzt, Bronze zu gewinnen“, erklärte der 24-Jährige.

In einem dramatischen Finish rettete der Einzel-Weltmeister gegen Akito Watabe um 0,5 Sekunden zumindest den dritten Platz und damit das dritte Edelmetall für die DSV-Kombinierer bei den Titelkämpfen in Val di Fiemme. „Es war ein harter Fight. Die Strecke war sehr schwer. Vielleicht hätten wir eine Chance auf Silber gehabt, aber auch mit dem dritten Rang können wir zufrieden sein“, ergänzte Frenzel.

Der Oberwiesenthaler zog daher ein positives Fazit. „Es war eine ordentliche WM. Wir haben gezeigt, dass wir zur absoluten Weltspitze gehören“, sagte Frenzel. Der hatte am Vormittag beim Springen mit dem weitesten Satz auf 127 Meter geglänzt und maßgeblich dazu beigetragen, dass die DSV-Athleten als Erste in die Loipe gingen.

Bereits nach der Hälfte des Langlaufs war der Vorsprung jedoch dahin. So überwog am Ende auch bei Weinbuch die Freude über das insgesamt gute Abschneiden. „Wir wollten zwei, drei Medaillen. Das ist aufgegangen. Wir haben unser Ziel erfüllt.“