Ein Kommentar von Rainer Grünberg

Die Klagen sind bekannt. Dem Sport, vor allem dem Spitzensport, fehlt Geld. Zur persönlichen Unterstützung der Athleten, aber auch für strukturelle Maßnahmen. Aktuell wollen gleich mehrere Fachverbände in Hamburg ihren Bundesstützpunkt errichten. Das adelt eine Stadt, die sich gern Sportstadt nennt. Die Frage, die Sportsenator Michael Neumann stellt - bei aller Begeisterung für diese Initiativen -, muss dennoch erlaubt sein: Wer soll das am Ende bezahlen?

Wenn der Spitzensport diesen gesellschaftlichen Nutzen hat, von dem Politik, Wirtschaft und Wissenschaft so gern reden, sollte es kein Problem sein, entsprechende Mittel zu generieren. Schließlich halten 97 Prozent der im Auftrag der Stiftung Deutsche Sporthilfe befragten Unternehmen und 90 Prozent der Deutschen Spitzensport für förderungswürdig. Und tatsächlich unterstützen vor allem die großen Konzerne den Sport hierzulande in erheblichem Maße.

Auf lokaler Ebene gibt es dagegen noch Potenzial. Die Alexander-Otto-Sportstiftung hat im Breiten- und Behindertensport zuletzt viel bewegt, vorstellbar wäre nun auch, dass Hamburger Firmen Patenschaften für hiesige Bundesstützpunkte übernehmen. Davon war bislang nichts zu hören. Hilfreich wäre ebenfalls, wenn eine Initiative der Handelskammer Erfolg hätte. Sie will alle Mitglieder von Fitnessstudios bitten, zehn Cent pro Monat für den Spitzensport zu spenden. 200.000 Euro könnten dabei im Jahr zusammenkommen. Es wäre ein Zeichen, dass uns die Erfolge Hamburger Athleten wirklich etwas wert sind.