Neuer: Muss ohne einen einzigen Fehler in diesem Turnier die Heimreise antreten. Auch bei den so schmerzhaften Gegentreffern Nummer fünf und sechs gestern Abend war er machtlos. Konnte so nur aus der Ferne darüber staunen, wie sein Gegenüber Buffon gleich mehrere Großtaten produzierte.

Boateng (bis 71.): Auch der frühere Mitspieler Balotellis sah vor dessen erstem Geniestreich unglücklich aus, obwohl die Hauptschuld am 0:1 klar bei Hummels zu suchen war. Konnte immerhin die eine oder andere Aktion nach vorne beisteuern.

Müller (ab 71.): Konnte nicht mehr für die erhoffte Wende sorgen. Weit von seiner Form bei der WM 2010 entfernt.

Hummels: So tragisch kann Fußball sein. Nach einer bis dato überragenden EM war es ausgerechnet der konstanteste Deutsche, dem der folgenschwere Patzer vor dem 0:1 unterlief.

Badstuber: Nicht so abgeklärt und aufmerksam wie in den vergangenen Partien. Fast verschuldete er durch einen Ausrutscher noch den Treffer zum 0:3.

Lahm: Reihte sich nahtlos in die Pleiten-, Pech-, und Pannenkette mit seinem Anfängerfehler vor dem 0:2 ein. Kurz nach dem Pausenpfiff hatte er die Möglichkeit zur Wiedergutmachung, doch er nutzte sie nicht.

Khedira: Deutschlands Bester. Gestern - und auch im gesamten Turnierverlauf. Er war europameisterhaft.

Schweinsteiger: Wieder ein Totalausfall. Auf diesem Niveau reicht es eben nicht, wenn man fast fit ist.

Kroos: Grausam. Konnte die überraschende Startelf-Nominierung zu keinem Zeitpunkt rechtfertigen. Seine Leistung orientierte sich eher an der von Schweinsteiger als an Khediras.

Özil: Seine rosa Schühchen glänzten bis unters Stadiondach. Ansonsten war es ein pechschwarzer Abend für ihn. Unter dem Strich bleibt nur ein richtig guter Auftritt beim 4:2 gegen schwache Griechen in Erinnnerung.

Podolski (bis 45.): Sein erster EM-Auftritt in seinem Heimatland endete im Fiasko. In dieser Form wird es Löws Lieblingsschüler in Zukunft schwer haben, wieder ins Team zu kommen.

Reus (ab 46.): Brauchte 130 Sekunden, um mehr Wirkung zu erzeugen als Podolski in 45 Minuten. War im zweiten Durchgang der agilste Spieler auf dem Platz, aber er kam zu spät.

Gomez (bis 45.): Es war nicht sein Spiel. Viel mehr gibt es über seinen 45-Minuten-Auftritt nicht zu berichten.

Klose (ab 46.): Den Wahl-Italiener hätte Löw auch schon im ersten Durchgang gut gebrauchen können.