München. Trainer Louis van Gaal ist über seinen vorzeitigen Abschied beim FC Bayern zum Saisonende "traurig". Das teilte der Niederländer am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit der Bekanntgabe seiner vorzeitigen Vertragsauflösung am Montag mit. Die Entscheidung, aufgrund der "unterschiedlichen Auffassung über die strategische Ausrichtung des Klubs" getrennte Wege zu gehen, trage er voll mit. Statt böser Worte machte der 59-jährige dem Rekordmeister gar ein Liebesgeständnis: "Ich bin zu Bayern gekommen, weil es eine Spitzenmannschaft ist. Ich liebe die Kultur, und ich passe in die Kultur. Ich liebe die Fans und die Fans lieben mich. Deshalb bin ich traurig." Auf die Frage, was nach Bayern auf ihn zukomme, kündigte van Gaal ein "Sabbatjahr" an. Er möchte sich ein Jahr frei nehmen. Zudem habe er immer gesagt, dass nach Bayern nur noch ein Engagement als Nationaltrainer infrage käme. Seit Montag habe jedoch "leider noch niemand angerufen".

Eine weitere Tätigkeit in der Bundesliga wollte der Niederländer auf Nachfrage dann aber doch nicht gänzlich ausschließen: "Das weiß ich auch nicht." An einen Rücktritt hat van Gaal zu keinem Zeitpunkt gedacht. Stattdessen sei der Fokus vor der Partie gegen den HSV auf die kommenden Aufgaben in der Liga und der Champions League gerichtet. "Wir müssen jetzt alles für den FC Bayern machen. Und wenn wir unsere Ziele erreichen, werde ich stolz hier weggehen. Es ist eine gefährliche Situation für uns, und die Umstände haben sich geändert", so der Niederländer.

Die Warnung seines Trainers teilt auch Kapitän Philipp Lahm vor seinem 100. Pflichtspiel von Beginn an in Folge: "Jeder muss nun hellwach sein. Wir spielen beim FC Bayern und der gehört in die Champions League. Wenn wir die erreicht haben, hat der Trainer auch einen guten Abschied", so Lahm und fügte an: "Es ist nur schwer vorstellbar, in der Europa League zu spielen. Ich will da nicht hin."