Nach 14 Toren in drei Spielen ist der Rekordmeister auf Kurs. Luca Toni kann ohne Ablöse gehen.

München. Uli Hoeneß musste das nicht groß ausführen. Er lächelte so beseelt am Sonntagmorgen, dass jedem klar war, wie feuchtfröhlich die vergangene Nacht gewesen sein musste. Der Präsident des FC Bayern hatte seine Angestellten zum Jahresabschluss an den Tegernsee geladen. Von einem "sehr schönen Abend" erzählte Hoeneß.

Es war ein Ende der Hinrunde ganz nach Hoeneß' Geschmack. Denn mit einem 5:2 (3:0) gegen gnadenlos überforderte Berliner verabschiedeten sich die Münchner in die Weihnachtsferien. Dass sie immer noch die Wochenzahl vorgehalten bekommen, seit sie nicht mehr Tabellenführer sind, war ihnen herzlich egal: 51 Spieltage sind es mittlerweile.

Am Sonnabend mussten die Bayern nicht glänzen, um den sechsten Pflichtspielsieg in Folge zu erringen, so wenig Erstligareifes bot Schlusslicht Hertha. Dennoch sind 14 Tore in den vergangenen drei Spielen sehr beachtlich. Das 4:1 in der Champions League bei Juventus Turin nannte Hoeneß "den Knackpunkt", es folgte ein 5:1 in Bochum und nun der Erfolg über Berlin.

So war denn auch Trainer Louis van Gaal trotz der zwei Gegentreffer "sehr zufrieden" und berichtete über noch nicht abgerufenes Potenzial, das vor allem einen Namen trägt: Franck Ribéry. "Mit ihm können wir noch Besseres leisten", sagte er. "Und wenn wir Besseres leisten als in den vergangenen Wochen, haben wir große Chancen, etwas zu holen. Einen Titel, meine ich."

Diesmal musste Ribéry sein Comeback wegen eines maladen Zehs verschieben, doch der Sonnabend war selbst ohne ihn ein Nachmittag der bayerischen Offensive, auch wenn mit Daniel van Buyten der Abwehrchef den Torreigen eröffnete. "Der Unterschied zum Saisonbeginn sind die Tore, die wir jetzt schießen", sagte van Gaal. Sie sind ein Resultat des wiedergewonnenen Selbstvertrauens, dem eine Kontinuität in der Aufstellungspolitik vorausging. Das mittlerweile gesetzte Sturmduo Mario Gomez und Ivica Olic trifft scheinbar nach Belieben, gegen Hertha mit den Toren Nummer elf und zwölf aus den vergangenen sieben Spielen.

In der Offensive sei der FC Bayern sehr gut aufgestellt, befand Hoeneß. "Wir haben Variationsmöglichkeiten", weil sein Team in Miroslav Klose einen Hochkaräter in der Hinterhand habe, der sich zurückkämpfen werde.

Im Gegensatz zu einem anderen Angestellten. Die Liaison zwischen Luca Toni und dem FC Bayern ist nur noch eine mit beschränkter Dauer. "Wir haben nach wie vor kein konkretes Angebot", sagte Hoeneß. Aber mittlerweile würden sie ihren teuersten Gehaltsempfänger zum Nulltarif ziehen lassen. "Wenn ein Verein kommt, würden wir auch gegebenenfalls keine Ablöse haben wollen", sagte Hoeneß.