München. Im Moment kann Felix Magath offensichtlich machen, was er will - es gelingt alles. Als der Trainer und Manager von Schalke 04 dem 18 Jahre alten Joel Matip (Foto) ausgerechnet gegen den FC Bayern zum Debüt verhalf, war die Skepsis bei den Experten groß. Doch Matip überzeugte als zentraler defensiver Mittelfeldspieler und erzielte in der 43. Minute auch noch den Ausgleichstreffer.

Matip ist der nächste Beleg für Magaths Devise "Jugend forsch". Mit Lukas Schmitz, Christoph Moritz, Vasilis Pliatsikas, Lewis Holtby oder Lewan Kenia baute Magath in dieser Saison bereits einige Talente ins Schalker Team ein. Gegen Leverkusen wechselte er den kleinen Vicente Sanchez ein, der ganz schwach spielte und dann ausgerechnet per Kopf den späten Ausgleich erzielte.

Werte schaffen statt Werte verpflichten heißt Magaths Devise bei den extrem klammen Königsblauen: "Geld alleine reicht nicht. Das hat es noch nie."

Matip sei wieder ein "junger Spieler, der mir quasi zugelaufen ist", sagte Magath und lobte: "Er hat eine fantastische erste Halbzeit gespielt, hat seine Aufgabe hervorragend gelöst und war immer präsent. Auch in der zweiten Halbzeit war er noch sehr gut, hat seine Pässe sicher gespielt."

Joel Matip, jüngerer Bruder des Kölner Profis Marvin, spielte zunächst im defensiven Mittelfeld und wechselte in der Schlussphase auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung. "Gespielt, ein Tor gemacht - ein super Film, in dem ich gerade bin", sagte Matip, der erst am Sonnabendmittag von seinem Einsatz erfahren hatte: "Der Trainer hat mich gefragt, ob ich mir zutraue, die Aufgabe zu erfüllen. Und ich habe Ja gesagt." So einfach ist das.