Luca Toni und Miroslav Klose treffen wieder. Der Rekordmeister aus München gewinnt mit 4:0 bei schwachen Frankfurtern.

Frankfurt am Main. Im Stile eines Champions hat der FC Bayern München die Pokalhürde Eintracht Frankfurt gemeistert und sich mit einem 4:0 (3:0) die Chance auf das Titel-Triple in dieser Saison erhalten. Der Rekordmeister stürmte mühelos ins DFB-Pokal-Viertelfinale und unterstrich mit dem bärenstarken Auftritt seine Ambitionen auf den 15. Cup-Gewinn. Vor 51 500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter WM-Arena schossen Miroslav Klose (14./19. Minute), Thomas Müller (29.) und Luca Toni (52.) den auch in der Höhe verdienten Bayern-Sieg heraus. "Wir haben sehr stark gespielt. Deshalb hatte die Eintracht keine Chance. So stelle ich mir das vor", sagte Bayern-Manager Uli Hoeneß.

"Jeder Sieg bringt mehr Selbstvertrauen. Deshalb war der Erfolg wichtig. Ich bin sehr zufrieden mit dem Auftritt. Für uns ist es wichtig, dass wir im Pokal weiter dabei sein", meinte Bayern-Trainer Louis van Gaal. "Der Qualitätsunterschied hat sich von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt", fand Eintracht-Trainer Michael Skibbe. "Bayern war uns in allen Belangen überlegen. Wir sind förmlich deklassiert worden", sagte sein Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

Vier Tage nach dem glücklichen 2:1-Erfolg in der Bundesliga agierten die Bayern von Beginn an mit breiter Brust und führten die Hausherren vor. Aggressiv in den Zweikämpfen und kombinationssicher im Passspiel präsentierte sich der Rekord-Pokalsieger, bei dem Nationalstürmer Mario Gomez nur zu einem 20-minütigen Kurzeinsatz kam und Arjen Robben ganz auf der Bank blieb. Die Frankfurter, die gedanklich nicht auf der Höhe waren und gegen die munter drauflos stürmenden Gäste immer einen Schritt zu spät kamen, wurden schon zur Pause mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet. Die Abwehr wirkte bei den schnellen Bayern-Vorstößen überfordert, das Mittelfeld lief der Musik nur hinterher und der Sturm war nicht existent. Schon nach neun Minuten verpasste Daniel van Buyten, der am Samstag mit seinem Treffer kurz vor Schluss zum Matchwinner avanciert war, per Kopf nur knapp das Tor. Müller zielte wenig später aus 18 Metern ebenfalls vorbei, ehe Klose per Doppelschlag frühzeitig die Weichen auf Sieg stellte. Zunächst traf der Nationalstürmer nach tollem Zuspiel von Mark van Bommel mit einem feinen Heber über Eintracht-Torwart Oka Nikolov hinweg zum 1:0, dann war der 31-Jährige mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze erfolgreich. Zum desaströsen Auftritt der Hessen im ersten Abschnitt passte die Entstehung des dritten Tores. Ein Rückpass von Manndecker Maik Franz landete vor den Füßen von Klose, dessen Querpass der mitgelaufene Müller nur noch ins leere Tor schieben musste. "Von mir war es das schlechteste Spiel seit langem. Da kann ich mich nur entschuldigen", sagte Franz.

Nach der Pause brachte van Gaal für van Buyten den Argentinier Martin Demichelis, der am Sonnabend nach knapp dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback gefeiert hatte. Eintracht-Coach Skibbe brachte in Selim Teber und Nikos Liberopoulos gleich zwei frische Kräfte und stellte zudem personell auf einigen Positionen um. Nachhaltige Wirkung erzielte er damit nicht, denn nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Toni mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer in dieser Saison auf 4:0.

Werder Bremen qualifizierte sich mit dem 3:0 über den 1. FC Kaiserslautern schon zum 28. Mal für das Viertelfinale. Seit dem 13. April 1988 ist der sechsmalige Pokalsieger Zuhause in diesem Wettbewerb ungeschlagen. Petri Pasanen (27.) und Tim Borowski (39.) sorgten vor 24 094 Zuschauern bereits vor der Pause für die Entscheidung. Torsten Oehrl stellte den Endstand her (76.). "Im Moment sind wir gut drauf. Wir haben eine Riesenserie gestartet, die wollen wir weiter fortsetzen", sagte Borowski nach dem 16. Pflichtspiel ohne Niederlage in Folge.

Schalke siegte bei 1860 München 3:0 und zog zum 25. Mal in die Runde der letzten acht ein. Rafinha (18.) und Benedikt Höwedes (48./81.) bescherten dem finanziell klammen Klub weitere rund 1,5 Millionen Euro für die allzu leere Kasse. "Wir haben gewonnen, weil wir von Beginn an gezeigt haben, dass wir hier nichts verschenken wollen", sagte Trainer und Manager Felix Magath.

Ergebnisse des Achtelfinales: SpVgg Greuther Fürth - VfB Stuttgart 1:0, Eintracht Trier - 1. FC Köln 0:3, VfL Osnabrück - Borussia Dortmund 3:2, FC Augsburg - MSV Duisburg 5:0, Werder Bremen - 1. FC Kaiserslautern 3:0, TSV 1860 München - FC Schalke 04 0:3, TSG 1899 Hoffenheim - TuS Koblenz 4:0, Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 0:4.

Auslosung des Viertelfinales: Sonntag, 18.10 Uhr, in der ARD-"Sportschau".