Bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München im November soll das große Geschäft offiziell verkündet werden. Mit 100 Millionen Euro will die Audi AG beim FC Bayern einsteigen und würde dafür zehn Prozent der Anteile des Rekordmeisters erhalten.

Kein Wunder, dass sich Hoeneß auf einen "guten Herbst für den FC Bayern" freut, zumal die Vertragsverlängerung mit Trikotwerbepartner Telekom auch unmittelbar vor dem Abschluss steht.

Durch kluges und besonnenes Wirtschaften haben sich die Bayern den Geldsegen ohne Frage redlich verdient. Im Gegensatz zu den Konkurrenten FC Schalke und Borussia Dortmund, die Millionen verbrannten und heute unter den Folgen eines ruinösen Risikokurses leiden, investierten Hoeneß und Co. clever in Steine und Beine, entwickelten ihren Verein zu einer der Topmarken des Weltfußballs.

Weitere gigantische Einnahmen sind nur eine Frage der Zeit. Mit dem Audi-Deal und dem bereits vor sieben Jahren vollzogenen Verkauf an Adidas (zehn Prozent Anteile für 77 Millionen Euro) hätten die Bayern erst 20 Prozent ihrer Anteile veräußert - der Verkauf von weiteren 29 Prozent wäre theoretisch noch möglich. Hinzu kommen weitere Millionen-Einnahmen aus der Champions League - um die finanzielle Zukunft der Münchner wird man sich auf Jahre keine Sorgen machen müssen.

Dennoch beklagen sich die Bayern fast im Wochentakt über die aus ihrer Sicht ungerechte Verteilung der TV-Gelder, reklamieren einen höheren Anteil für sich. Schließlich kassiere die internationale Konkurrenz in Spanien, Italien oder England deutlich mehr.

Das stimmt. Und dennoch ist die DFL gut beraten, der Lobbyarbeit aus München weiter zu widerstehen und am Solidarpakt festzuhalten. Die Einnahme-Schere darf nicht noch weiter auseinandergehen.

Dies hat nichts mit antiquierter Fußball-Romantik zu tun. Die momentane Verteilung der TV-Gelder sorgt mit dafür, dass ein Aufsteiger wie der 1. FC Nürnberg zumindest bis zur 82. Minute ein 1:1 in der Allianz-Arena halten kann. Dies hält die Liga spannend - und sorgt für einen enormen Zuschauerzuspruch. Das ist gut fürs Geschäft - und damit auch für die Kasse des FC Bayern.