Für den Schweizer Marcel Koller ist beim VfL Bochum die Uhr abgelaufen. Einen Tag nach der von massiven Fanprotesten begleiteten 2:3-Heimpleite gegen Mainz 05 hat der Revierklub die Reißleine gezogen und den Trainer entlassen.

Damit reagierten Vorstand und Aufsichtsrat auf den erneut schwachen Saisonstart mit nur vier Punkten aus sechs Spielen. "Wir sind Marcel Koller zu großem Dank verpflichtet. Unter ihm sind wir im vierten Jahr erstklassig, das ist uns seit dem ersten Abstieg 1993 nicht gelungen", teilte Sportvorstand Thomas Ernst mit.

Koller ist nach Jörn Andersen (Mainz) und Dieter Hecking (Hannover) schon der dritte Trainer, der in der laufenden Saison seinen Hut nehmen musste. Beim Pokal-Knüller gegen den FC Schalke 04 an diesem Dienstag sollen der bisherige Co-Trainer Frank Heinemann sowie Ex-Nationalspieler und A-Jugendtrainer Dariusz Wosz die Bochumer Mannschaft als Interimstrainer betreuen.

In Gelsenkirchen wurden Felix Magath und seine Spieler nach dem 1:2 gegen Wolfsburg mit Applaus verabschiedet. "In solch einer Stimmung macht sogar das Verlieren Spaß", sagte Magath, der vergangene Woche mit Fanvertretern das Gespräch gesucht hatte. Freundlich begrüßt wurde auch der vor zwei Wochen noch wechselwillige Brasilianer Rafinha .

Das 0:0 gegen Bremen war zu wenig: Bayer Leverkusen hat im Fernduell mit dem HSV die Chance auf die Spitzenposition vertan. Zwei Stunden nach dem 1:1 der Hamburger in Frankfurt kam die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes nicht über eine Nullnummer gegen Bremen hinaus. Stefan Kießling verpasste zudem den Starttorrekord von sechs Spielen mit je einem Treffer, nachdem der Ex-Nürnberger in den ersten fünf Saisonpartien je einmal getroffen hatte.

Kesse Sprüche, publikumswirksame Aktionen, aber auf dem Platz höchstens Mittelmaß: Auch in der zweiten Saison unter Trainer Jürgen Klopp kommt Dortmund nicht voran und muss den schlechtesten Saisonstart seit 21 Jahren verdauen. Trotz Halbzeitführung reichte es bei den personell gebeutelten Hannoveranern nur zu einem 1:1, so dass der BVB in der Tabelle nur zwei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt liegt - trotz des Kurz-Trainingslagers im Kloster Marienfeld.

Als Tor des Spieltags darf sich Jens Lehmann bezeichnen. Der Stuttgarter Keeper verlor weit außerhalb des Strafraums an der rechten Außenlinie den Ball an Kölns Manassaeh Ishiaku und musste zuschauen, wie Wilfried Sanou aus 40 Metern zum 2:0 für den Gast traf, der sein erstes Erfolgserlebnis gebührend feiern durfte.

Dank dreier Tore innerhalb von fünf Minuten (86., 89,. 90.+1) feierte Hoffenheim mit dem 4:2 in Mönchengladbach den dritten Sieg in Serie. Nach dem Rückstand zur Pause weckte Ralf Rangnick seine Spieler mit einem Donnerwetter auf: "Ich war laut, und das war nötig."