Robert Enke bleibt auf dem Weg zur WM der große Pechvogel der deutschen Nationalmannschaft. Ein Infekt verhindert den eingeplanten Einsatz des Torwarts im morgigen Qualifikationsspiel gegen Aserbaidschan (20.45 Uhr/ZDF) in seiner Heimatstadt Hannover.

Köln. "Ich bin maßlos enttäuscht, aber ich habe nicht das Gefühl, voll einsatzfähig zu sein. Mit diesem Risiko kann ich nicht in ein Spiel gehen", erklärte Enke.

Statt sich im brisanten Torhüter-Vierkampf als Nummer 1 präsentieren zu können, musste der 32-Jährige aus dem DFB-Lager abreisen. "Es tut uns leid für Robert. Aber wenn er geschwächt ist, macht es keinen Sinn, ihn ins Tor zu stellen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff, der eine Erkrankung an der Schweinegrippe ausschloss.

Ob der beim 2:0 gegen Südafrika überragend haltende Leverkusener René Adler im Tor stehen wird oder aber der Schalker Manuel Neuer eine Chance erhält, will Bundestrainer Joachim Löw erst heute verraten. "Dass wir kein Problem auf der Torhüterposition haben, ist klar", sagte Bierhoff. Löw hatte nach einem Gespräch mit Enke entschieden, dass ein Verbleib bei der Mannschaft keinen Sinn mache. Enke begab sich zu weiteren Untersuchungen nach Hannover. Die Torwart-Frage für Südafrika 2010 gewinnt damit an neuer Dynamik. Enke hatte eine Einsatzgarantie für die drei verbliebenen Qualifikationsspiele erhalten. Im Oktober 2008 zog er sich kurz vor dem Russland-Hinspiel einen Kahnbeinbruch zu - und wurde von Adler hervorragend vertreten. Ein ähnliches Szenario dürfte sich nun wiederholen.