Keine Mühe mit den Französinnen, keine Probleme in der EM-Vorrunde - aber auch keine nackte Inka Grings: “Ich hatte eine Wette mit einer Freundin laufen.

Tampere. Wenn ich kein Tor geschossen hätte, hätte ich nackt im See am Hotel baden müssen", erklärte die Stürmerin, die mit ihrem Führungstor den souveränen 5:1(3:0)-Sieg der deutschen Fußballerinnen gegen Frankreich ebnete. Durch den Erfolg am zweiten Spieltag der Gruppe B hat der Titelverteidiger als zweites Team nach Gastgeber Finnland das Viertelfinale erreicht.

Trotz der vorzeitigen Qualifikation für die Runde der besten Acht und obwohl die Deutschen drei Tage nach dem 4:0 gegen Norwegen den zweiten EM-Mitfavoriten klar beherrschten, ist von übergroßer Euphorie im Team von Trainerin Silvia Neid nichts zu spüren. "Ich denke nicht, dass wir abheben werden. Dafür wird die Trainerin schon sorgen", meinte Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz nach der Partie.

Zuvor hatten neben Grings (9.), Annike Krahn (17.), Melanie Behringer (45.+1), Linda Bresonik per Handelfmeter (47.) und Simone Laudehr bei ihrem Comeback nach Verletzung (90.+1) für den zweimaligen Welt- sowie sechsmaligen Europameister, der zuletzt vier Mal in Folge den Titel holte und seit mittlerweile 22 EM-Partien ungeschlagen ist, getroffen. Gaetane Thiney erzielte den Ehrentreffer für die Equipe Tricolore (51.).

Wie schon gegen Norwegen dominierte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) vor lediglich 3331 Zuschauern die Anfangsphase. Im Gegensatz zur ersten Partie konnten die Deutschen, die in der gleichen Startformation wie gegen die Skandinavierinnen aufliefen, also wieder mit der HSV-Spielerin Kim Kulig, aber diesmal frühzeitig ihre Torchancen nutzen.

Zunächst hatte Grings per Kopf aus kurzer Distanz nach Vorarbeit von Spielführerin Birgit Prinz keine Mühe, dann traf Krahn aus der Distanz.

Im Anschluss kamen die Französinnen zwar ein wenig besser ins Spiel, an der deutlichen Überlegenheit der deutschen Mannschaft, in deren Kader 16 Weltmeisterinnen von 2007 stehen, änderte sich aber nichts. In der Nachspielzeit baute Behringer per Freistoß den Vorsprung sogar noch aus.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam die zuletzt verletzt fehlende Laudehr zu ihrem EM-Debüt und durfte schon nach zwei Minuten den vierten deutschen Treffer bejubeln. Nach einem Handspiel von Sonia Bompastor verwandelte Bresonik souverän den fälligen Strafstoß, kurz darauf traf Thiney für Frankreich.

Beste Spielerinnen auf Seiten der Deutschen, die am Sonntag im letzten Gruppenspiel auf Island treffen (15 Uhr MESZ/live im ZDF und bei Eurosport), waren Behringer und Spielmacherin Bresonik.