Die gebrochenen Herzen schmerzten noch ein wenig, doch am Ende überwog bei den südafrikanischen Fußballern und den Anhängern von “Bafana Bafana“ der Stolz.

Johannesburg. - "Wir haben jetzt noch ein Jahr, um uns auf die WM vorzubereiten. Und wir haben ein starkes Fundament, um darauf aufzubauen", sagte Nationaltrainer Joel Santana nach der denkbar unglücklichen Niederlage im Halbfinale des Confed Cups. 0:1 verloren die Gastgeber gegen Brasilien, das nun im Endspiel am Sonntag (20.45 Uhr) auf die USA trifft.

Am gleichen Nachmittag bestreitet Südafrika gegen Spanien in Rustenburg (15 Uhr, beide live im DSF) nur das "kleine" Finale - aber immerhin. Vor der Mini-WM erwarteten Anhänger, Beobachter und nicht zuletzt die WM-Organisatoren eine Blamage der Gastgeber, derart schlecht waren die sportlichen Referenzen. Trainer Santana war unbeliebter als das Tröten der Vuvuzelas bei einigen Spielern und Trainern aus Europa. Nach der Niederlage gegen sein Heimatland konnte der Brasilianer guten Gewissens sagen: "Ich bin stolz!"

Vor den Augen des südafrikanischen Staatspräsidenten Jacob Zuma, der als so ziemlich einziger der 48 000 Zuschauer im Ellis Park von Johannesburg nicht mit einer Vuvuzela trötete, hielt der WM-Gastgeber gegen den fünfmaligen Weltmeister beachtlich gut mit. "Wir haben gezeigt, dass wir unseren Mann stehen können", betonte Nationaltrainer Santana. "Südafrika war nicht besser, als wir es erwartet hatten, sondern sehr viel besser", beteuerte Brasiliens Angreifer Luis Fabiano. Deutschlands Fußball-"Kaiser" Franz Beckenbauer geriet ob der Darbietung fast ins Schwärmen und erklärte, Südafrika könne gar "einer der Favoriten bei der WM sein".