Eto'o und Messi per Kopf erzielen die Tore - Uniteds Ronaldo enttäuscht.

Rom

dpa/HA

Die brillanten Ballkünstler des FC Barcelona haben im Duell der Giganten Titelverteidiger Manchester United entzaubert und mit einer famosen Fiesta in Rot und Blau Europas Fußball-Thron bestiegen. Ein frühes Tor von Samuel Eto'o (10. Minute) und ein Kopfballtreffer des kleinen Fußball-Riesen Lionel Messi (70.) bescherten den Katalanen im Champions-League-Finale gegen den englischen Rekordmeister einen hochverdienten 2:0 (1:0)-Erfolg und den dritten Gewinn der wichtigsten Trophäe im Klub-Fußball nach 1992 und 2006. Vor 72 689 Zuschauer im ausverkauften Stadio Olimpico von Rom setzte sich für Manchester der Fluch der Titelverteidiger fort. Wie seine 15 Vorgänger konnte ManU den Vorjahreserfolg nicht wiederholen und verlor nach 25 ungeschlagenen Champions-League-Auftritten zudem erstmals ein Europapokalfinale.

Um 22.51 Uhr reckte Barca-Kapitän Carles Puyol den Siegerpokal in den Römer Nachthimmel und Barcelonas atemberaubendes Starensemble feierte im goldenen Konfetti-Regen ausgelassen den Erfolg. Das katalanische Non-Plus-Ultra-Team, das auf dem Weg ins Endspiel den FC Bayern im Viertelfinale gedemütigt hatte, schaffte mit dem Triumph in der Ewigen Stadt als erster spanischer Verein das Triple aus nationaler Meisterschaft, Pokalgewinn und Europapokal-Krone. "Endlich habe ich den Titel geholt - ich musste so lange warten. Die letzten Minuten waren die längsten meines Lebens", jubelte Thierry Henry, der mit dem FC Arsenal 2006 noch gegen Barca im Finale verloren hatte.

Dem erst 38 Jahre alten Barca-Coach Josep Guardiola gelang zudem als erstem Trainer das Kunststück, in seiner Premieren-Saison den begehrten Pokal zu gewinnen. Manchester Uniteds Trainer-Heroe Sir Alex Ferguson blieb hingegen der dritte Gewinn der Champions-Trophäe ebenso versagt wie seinem Klub der vierte Sieg im Edel-Wettbewerb.

Das Duell, bei dem wie erhofft sofort blendende Ballästhetik statt biederer Blutgrätsche Programm war, begann mit einem Freistoßkracher von Cristiano Ronaldo, der nach nur 87 Sekunden Barca-Schlussmann Victor Valdes vor erhebliche Probleme stellte. Dann beendete Eto'o die sich anbahnende Ronaldo- Show. Nach einem Pass des überragenden Andres Iniesta ließ er Nemanja Vidic stehen und überlistete auch United-Schlussmann Edwin van der Sar.

Ausgerechnet als Manchester in der zweiten Halbzeit endlich etwas Druck entfachte und Erinnerungen an die dramatische Wende im legendären Finale von Barcelona gegen den FC Bayern (2:1) 1999 aufkamen, schlug die nur 1,69 Meter große Messi zu - und das ausgerechnet mit einem Kopfballtor. Das neunte Tor in der Champions-League-Saison machte den Argentinier nicht nur zum jüngsten Champions-League-Torschützenkönig, sondern zum König von Europa.

FC Barcelona: Valdés - Puyol, Touré, Piqué, Sylvinho - Xavi, Busquets, Iniesta (90.+2 Rodriguez) - Messi, Eto'o, Henry (72. Keita).

Manchester United: van der Sar - O'Shea, Ferdinand, Vidic, Evra - Anderson (46. Teves), Carrick, Giggs (75. Scholes) - Cristiano Ronaldo, Park (66. Berbatov) - Rooney.

Tore: 1:0 Eto'o (10.), 2:0 Messi (70.).

SR.: Busacca (Schweiz). Z.: 72 689 (ausverkauft).