Tabellenführer VfL Wolfsburg hat im Titelrennen erstmals Nerven gezeigt. Nach zuvor zehn Siegen in Folge verloren die “Wölfe“ bei Abstiegskandidat...

Cottbus. Tabellenführer VfL Wolfsburg hat im Titelrennen erstmals Nerven gezeigt. Nach zuvor zehn Siegen in Folge verloren die "Wölfe" bei Abstiegskandidat Energie Cottbus 0:2 und verpassten auf dem Weg zum ersten Meistertitel möglicherweise eine Vorentscheidung. Nach den Niederlagen von Bayern München und dem HSV bleiben dem Team von Trainer Felix Magath immerhin noch zwei Punkte Vorsprung vor dem Zweiten Hertha BSC.

Der Bulgare Dimitar Rangelow mit seinem neunten Saisontor (72. ) und Ervin Skela (86.) erzielten die Treffer für Cottbus, das mit dem zweiten Sieg aus den letzten acht Spielen die Abstiegsränge verließ. Die Gäste hätten im Falle eines Sieges mit elf Erfolgen in Serie innerhalb einer Saison einen Bundesliga-Rekord aufgestellt.

"Wir haben große Chancen vergeben und deshalb nicht gewonnen. Unsere Stürmer hatten nicht ihren besten Tag. Mit dieser Chancenverwertung kann man nicht gewinnen", sagte Magath, der seinen Humor nicht verlor: "Für uns geht es um den fünften Platz, und da sieht es sehr gut aus." Gut gelaunt präsentierte sich auch sein Cottbuser Kollege Bojan Prasnikar: "Ein Sieg gegen den Tabellenführer ist schon etwas Besonderes."

Vor 15 750 Besuchern nahm der gefürchtete Wolfsburger Sturm erst nach zehn Minuten Tempo auf. Zunächst verzog Torjäger Grafite (13.) nach einem Patzer von Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel. Vier Minuten später scheiterte Zvjezdan Misimovic aus acht Metern am dieses Mal starken Tremmel. Kurz vor der Pause verfehlte Edin Dzeko aus halblinker Position um Zentimeter das herbeigesehnte Tor.

Die Cottbuser bemühten sich, Linie ins Spiel zu bringen. Im Aufbauspiel wirkten die Gastgeber jedoch umständlich, zudem brachten sie sich durch Abspielfehler oft selbst in Gefahr. Rangelow stand beim vermeintlichen 1:0 (8.) und bei seinem Lattentreffer (44.) im Abseits. Skela stellte Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio mit Fernschüssen (18./37.) vor Probleme.

Trainer Magath reagierte verärgert auf das torlose Spiel seines Teams und brachte zur zweiten Halbzeit in Ashkan Dejagah und Cristian Zaccardo zwei neue Spieler für das Mittelfeld. Im Abschluss agierten die Gäste jedoch weiter nicht zwingend genug. Dzeko (52.) und Zaccardo (54.) vergaben frei vor Tremmel. Auf der Gegenseite fielen dann die Tore: Erst köpfte Rangelow zum 1:0 ein, dann sorgte Skela für die Entscheidung, die in München und in Hamburg ähnlich viel Freude hervorgerufen haben dürfte wie in Cottbus. Das Titelrennen bleibt spannend.