„Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100.000 Euro fällig werden“, sagte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt

Osnabrück. Mit Blick auf Ausschreitungen bei Fußballspielen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) die Innenminister dazu auf, empfindliche Strafen gegen Vereine und Fußball-Ligen durchzusetzen. „Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100.000 Euro fällig werden“, sagte der DPolG-Vorsitzende Rainer Wendt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Wem zudem strenge Leibesvisitationen nicht passen, der soll vor dem Stadion bleiben müssen.“ Die Sicherheit in Fußballstadien ist auch Thema der Innenministerkonferenz am (heutigen) Mittwoch in Göhren/Lebbin in Mecklenburg-Vorpommern.

Weitere Gespräche von Politikern mit DFB und DFL lehnte Wendt ab. „Am Runden Tisch drehen sich die Teilnehmer meist nur im Kreis“, sagte er. „Die Innenminister müssen sich endlich gegen die Borniertheit der Vereine und Ligen durchsetzen: Ein Fußballspiel mit Zigtausenden Zuschauern ist nicht mit dem Hausrecht bei einer privaten Grillparty gleichzusetzen.“ Bei der Inneren Sicherheit sei es am Staat und nicht an DFB und DFL, die „Spielregeln für empfindliche Geldbußen“ festzulegen.

Ligapräsident Reinhard Rauball hatte sich zuletzt gegen reine Sitzplatzstadien ausgesprochen. Das sei nicht verhandelbar, hatte Rauball betont und einen Selbstreinigungsprozess gefordert, bei dem vernünftige Fans auf Krawallmacher einwirken sollten. Dagegen hatte Vereinschef Martin Kind von Bundesligist Hannover 96 erklärt, wenn es ganz schlimm komme, werde es in Hannover nur noch personifizierte Sitzplätze geben.

Mit Material von dapd und dpa