Hamburg. Gegen die Adler Mannheim ist Hamburgs Torhüter Cal Heeter die tragische Figur. 2:3 bedeutet die vierte Niederlage in Serie.

Sie hatten nach einer Mannschaftssitzung am vergangenen Montag den Neustart ausgerufen – und trotzdem war am Freitagabend vor 9113 Fans in der Barclaycard-Arena wieder einmal alles beim Alten bei den Hamburg Freezers. Gegen den deutschen Meister Adler Mannheim zeigte die Auswahl von Cheftrainer Serge Aubin kämpferisch eine gute Leistung, brachte sich durch zwei individuelle Fehler jedoch erneut um ihren Lohn. Das 2:3 (1:0, 0:2, 1:1) war die vierte Niederlage in Folge, aus den vergangenen acht Spielen holte Hamburg nur einen Sieg.

25 Minuten lang zeigten die Gastgeber, die nach der Blitzgenesung der an einem Magen-Darm-Virus leidenden Angreifer Phil Dupuis und Garrett Festerling mit ihrer nominell besten Mannschaft auflaufen konnten, ein starkes Heimspiel. Sie ließen defensiv kaum etwas anbrennen, waren bei ihren Gegenangriffen zielstrebig und gefährlich – und gingen in der zehnten Minute auch verdient in Führung. Ausgerechnet Marty Sertich, der zuvor drei Partien lang auf die Tribüne verbannt worden war, verwertete einen Abpraller zum 1:0, weil er schneller schaltete als alle Adler-Abwehrspieler. Und weil auch Torhüter Cal Heeter, für den sich Aubin etwas überraschend entschieden hatte, sehr ordentlich hielt, schien der Weg zum Heimsieg geebnet.

Krasser Fehler von Torhüter Heeter

Umso tragischer, dass es ein krasser Fehler des US-Keepers war, der die Mannheimer in die Partie zurückholte. Einen harmlosen Schuss von Ryan MacMurchy schob sich Heeter mit seinem Armschoner selbst ins Netz – und sorgte damit für einen Bruch im Hamburger Spiel. Plötzlich flatterten wieder die Nerven, und auch wenn die Freezers kämpften und versuchten, den Faden wieder aufzunehmen: Gegen die individuellen Patzer, die sich durch die gesamte Saison ziehen, ist nicht anzukommen. Kaum verwunderlich also, dass dem 1:2 erneut eine schwache Abwehr Heeters vorausging, und dass die Abwehr zuschaute, wie MacMurchy den Abpraller verwertete.

Als zu Beginn des Schlussdrittels Jochen Hecht den Puck mustergültig – und unhaltbar für Heeter – zum 1:3 ins Hamburger Netz abfälschte, musste man Schlimmes befürchten. Doch weil der virusgeschwächte Festerling, der dennoch die meiste Energie ausstrahlte, das Team mit seinem Anschlusstor mitriss, blieb die Partie bis zum Schluss spannend. Am Sonntag (14.30 Uhr) haben die Freezers gegen die Nürnberg Ice Tigers die nächste Gelegenheit, ihre Fehler zu minimieren. Gelingt das nicht, wird es wirklich langsam eng mit der Play-off-Qualifikation.

Tore: 1:0 (9:34) Sertich (Roy, Mitchell), 1:1 (25:42) MacMurchy (Akdag, Carle), 1:2 (33:02) MacMurchy (Akdag, Ullmann), 1:3 (43:05) Hecht (Carle, MacMurchy) 5-4, 2:3 (50:51) G. Festerling (Wolf). Strafzeiten: 6/8. Schiedsrichter: Brill/Krawinkel (Zweibrücken/Kempen). Zuschauer: 9113.