Hamburg. Vergangene Woche begann die Saison der NHL. Wolf hätte die Chance gehabt, erneut in der stärksten Liga der Welt auf dem Eis zu stehen.

Er kämpft um jeden Puck und geht keinem Zweikampf aus dem Weg. David Wolf von den Hamburg Freezers ist wie ein Gladiator auf dem Eis. Nachdem der Stürmer die ersten fünf Saisonspiele gesperrt zuschauen musste, ist er längst wieder ein Leistungsträger. Seine Bilanz: fünf Spiele, drei Torvorlagen. Lediglich ein eigener Treffer fehlt noch. „Wenn ich meine Mitspieler mit Vorlagen füttern kann, mache ich das genauso gerne“, sagt der 26-Jährige.

Vor allem möchte der einst so aggressive Spieler der Strafbank fern bleiben. Beim Sieg am Sonntag gegen die Straubing Tigers prallten die schmerzhaften Provokationen von Gegenspieler Sean O’Connor an ihm ab. Früher hätte er sofort eine Prügelei begonnen. „David ist gereift“, sagt Trainer Serge Aubin über Wolf, der sich nach der Partie sicherheitshalber im Krankenhaus untersuchen ließ.

Ursprünglich sah Wolf seine Zukunft in Nordamerika. Vergangenes Jahr wechselte er von den Freezers zu den Calgary Flames, empfahl sich über die zweitklassige AHL und kam in der NHL auf vier Einsätze. Sein Wunsch nach einem Anschlussvertrag blieb unerfüllt. Zwar soll es drei andere Interessenten gegeben haben, doch die Flames stimmten einem Wechsel innerhalb der NHL nicht zu. Anstatt das Risiko einzugehen, von wieder in die zweite Mannschaft geschoben zu werden, kehrte er nach Deutschland zurück.

Bundestrainer Marco Sturm war von Wolfs Entscheidung überrascht. „Ich war mir sicher, dass er diese Saison mehr Eiszeit in der NHL bekommen hätte“, sagt der 37-Jährige. Immerhin: Als Akteur der Deutschen Eishockey Liga (DEL) steht ihm Wolf nun für mehr Länderspiele zur Verfügung: „Er ist ein ganz wichtiger Mann, der mit seinem körperbetonten Einsatz Spiele drehen kann“, betont Sturm.

Auch Wolf hebt die positiven Aspekte seiner Heimkehr hervor: „Das europäische Eishockey mit der großen Eisfläche macht mehr Spaß, weil es mehr Spielfluss gibt. Zudem sind die Fans hier lauter als in der NHL und feuern ihre Mannschaft mehr an“.

Freezers besiegen Tabellenführer Straubing

Gerangel um den Puck. Die Hamburg Freezers besiegen Tabellenführer Straubing mit 3:1
Gerangel um den Puck. Die Hamburg Freezers besiegen Tabellenführer Straubing mit 3:1 © WITTERS | ValeriaWitters
Für die Freezers (hier Thomas Oppenheimer) war es der dritte Heimsieg im vierten Spiel
Für die Freezers (hier Thomas Oppenheimer) war es der dritte Heimsieg im vierten Spiel © WITTERS | ValeriaWitters
Die Tore der Hamburger erzielten Christoph Schubert und Marcel Müller mit einem Doppelpack (beide nicht im Bild)
Die Tore der Hamburger erzielten Christoph Schubert und Marcel Müller mit einem Doppelpack (beide nicht im Bild) © WITTERS | ValeriaWitters
Doch nicht alles war perfekt: Hier vergibt Julian Jakobsen einen Penalty gegen Straubings Torwart Matthew Climie
Doch nicht alles war perfekt: Hier vergibt Julian Jakobsen einen Penalty gegen Straubings Torwart Matthew Climie © WITTERS | ValeriaWitters
David Wolf hockt am Boden, doch dafür gibt es gar keinen Grund. Die Freezers stoppen den Höhenflug des bisherigen Tabellenführers Straubing Tigers
David Wolf hockt am Boden, doch dafür gibt es gar keinen Grund. Die Freezers stoppen den Höhenflug des bisherigen Tabellenführers Straubing Tigers © WITTERS | ValeriaWitters
Freezers-Profi Sam Klassen (l.) macht eine schmerzhafte Bekanntschaft mit seinem Gegenspieler Thomas Brandl
Freezers-Profi Sam Klassen (l.) macht eine schmerzhafte Bekanntschaft mit seinem Gegenspieler Thomas Brandl © WITTERS | ValeriaWitters
Freezers-Profi Kevin Schmidt (l.) behauptet den Puck vor Mike Hedden
Freezers-Profi Kevin Schmidt (l.) behauptet den Puck vor Mike Hedden © WITTERS | ValeriaWitters
Marcel Müller (l.) attackiert den Straubinger Dylan Yeo
Marcel Müller (l.) attackiert den Straubinger Dylan Yeo © WITTERS | ValeriaWitters
Freezers-Trainer Serge Aubin beobachtet aufmerksam das Spielgeschehen
Freezers-Trainer Serge Aubin beobachtet aufmerksam das Spielgeschehen © WITTERS | ValeriaWitters
David Wolf (l.) wartet auf den Puck
David Wolf (l.) wartet auf den Puck © WITTERS | ValeriaWitters
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Die Hanseaten haben am Wochenende zwei Top-Spiele vor der Brust. Freitag ist der Tabellenzweite Kölner Haie zu Gast, Sonntag geht es zum Meister Adler Mannheim. Spiele in Mannheim sind für Wolf etwas Besonderes. Im Sportinternat der Jungadler reifte er zu einem Top-Spieler heran. Seine Familie lebt noch immer dort.

Für Wolf und den Tabellenneunten geht es darum, nach einem mäßigen Saisonstart wieder nach oben zu klettern: „Wenn wir erst einmal ins Rollen kommen, ist es für jede Mannschaft schwer gegen uns“.