Werden Grenzen des Regelwerks überschritten, muss die Liga einschreiten, um ihre Künstler zu schützen. Ein Kommentar

32 Tore und 34 Assists hat Kevin Clark in 50 Spielen der laufenden Saison 2014/15 beigetragen, um die Hamburg Freezers in die Play-offs zu schießen. Der flinke Kanadier ist damit Topscorer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Dass ihn das zum begehrten Ziel macht für die Abfangjäger der Gegner, ist kaum verwunderlich, und so ist in jedem Spiel der vergangenen Wochen zu beobachten gewesen, wie Clark verbal und auch körperlich angegangen wurde.

Am 10. Februar war es beim 3:2-Sieg der Hamburger gegen Köln Haie-Rammbock Douglas Murray, der ohne Unterlass versuchte, Clark zu provozieren und zu attackieren. Das in fast 600 NHL-Partien gestählte Raubein scheiterte; und bekam zehn Tage später im Rückspiel in Köln Hamburgs Spielmacher Phil Dupuis vor die Ellenbogen. Sein fieser Check setzte den von diversen Kopfverletzungen heimgesuchten Dupuis erneut mit einer Gehirnerschütterung matt. Die DEL reagierte – und zog Murray für vier Spiele aus dem Verkehr.

Genauso gehört es sich. Werden Grenzen des Regelwerks überschritten, muss die Liga einschreiten, um ihre Künstler zu schützen. Das gilt selbstverständlich auch, wenn Hamburger – wie zuletzt Duvie Westcott und Mathieu Roy – überhart Foul spielen. Oft werden die im Eishockey üblichen Faustkämpfe, eingesetzt als taktisches Mittel, verdammt. Viel schlimmer sind jedoch rücksichtslose Checks, die der Gegner nicht kommen sieht. Sie zu ächten und gnadenlos zu bestrafen, dafür müssen sich alle starkmachen, die das Eishockey lieben.