Die Hamburg Freezers wollen den Ausfall von Top-Stürmer Flaake im Kollektiv auffangen

Hamburg. Es war 10.22 Uhr, als Uwe Frommhold beinahe der Kaffeebecher aus der Hand gefallen wäre. Mit sorgenvoller Miene blickte der Geschäftsführer der Hamburg Freezers auf die Eisfläche der Volksbank-Arena, wo Morten Madsen mit schmerzverzerrtem Gesicht auf allen Vieren kauerte. Die Art und Weise des Unfalls passte irgendwie perfekt ins Bild der in den vergangenen Monaten so verletzungsgeplagten Hamburger. Madsen und Mitspieler Kevin Schmidt wollten beim Spielaufbau die Laufwege kreuzen und kollidierten frontal.

Trainer Serge Aubin vernahm diese Slapstick-Einlage regungslos, zumal der dänische Offensivspieler die Einheit fortsetzen konnte und somit am Sonntag (14.30 Uhr) im Top-Spiel beim Tabellenführer Adler Mannheim zur Verfügung stehen wird. „Mich schockt hier so schnell gar nichts mehr“, flüchtete sich Aubin angesichts der Tatsache, dass die Freezers bereits 16 schwere Verletzungen zu verkraften hatten, in Galgenhumor.

Mit großer Sachlichkeit und Akribie zermarterte sich der 39-Jährige in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Co-Trainer Stéphane Richer den Kopf, wie die Freezers den langfristigen Ausfall von Top-Stürmer Jerome Flaake, der am kommenden Mittwoch an der Schulter operiert wird, kompensieren können. „Jeder Ausfall ist auch eine Chance für einen anderen Spieler. Flaake und auch Garrett Festerling sind nicht eins zu eins zu ersetzen“, sagte Aubin, der im Sturm bunt durchmischt und nur die Formation mit Madsen, Marty Sertich und Adam Mitchell unberührt lässt.

Eine wichtige Rolle kommt auf die neue Paradereihe zu. Topscorer Kevin Clark läuft in Mannheim mit Philippe Dupuis und Matt Pettinger auf. „Phil und Kevin sind ja körperlich keine Riesen, also bringe ich den physischen Aspekt rein. Ansonsten gebe ich denen den Puck und versuche nicht im Weg zu stehen“, scherzt Pettinger und ergänzt: „Wir sind Ausfälle gewohnt und müssen uns durchbeißen. Wir wollen mit einem guten Gefühl in die anstehende Länderspielpause gehen.“