Die Hamburg Freezers mühen sich gegen den Tabellenvorletzten Schwenningen zu einem 3:1-Arbeitssieg. Die Hamburger haben sich mit dem verdienten Sieg in der Spitzengruppe der DEL etabliert.

Hamburg. Die Musikauswahl in der Kabine ließ erahnen, dass es ein ungewöhnlicher Tag für die Hamburg Freezers war. Aus den Boxen dröhnten statt der sonst üblichen Elektromusik alte Schlager. Auch sportlich war der vierte Advent ein erkenntnisreicher Tag. Zum ersten Mal seit der Länderspielpause Anfang November konnte die Mannschaft von Trainer Serge Aubin gegen einen vermeintlichen Underdog gewinnen. Durch das unspektakuläre, aber verdiente 3:1 (2:0, 1:1, 0:0) gegen die Schwenninger Wild Wings haben sich die Hamburger in der Spitzengruppe der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) etabliert. „Unser Spiel war nicht schön, aber effektiv. Es war eine dieser Partien, in denen ich als Trainer vielleicht mehr positive Dinge entdecken konnte als die Menschen auf der Tribüne. Meine Jungs haben das sehr ordentlich gemacht“, analysierte Aubin.

Vergnügungssteuerpflichtig war der Auftritt der Freezers vor 8211 Zuschauern wahrlich nicht. Nach einem starken ersten Drittel, in dem es das Aubin-Team verpasste, die Zwei-Tore-Führung noch komfortabler zu gestalten, passten sich die Hamburger im Mittelabschnitt zunehmend dem bescheidenen Niveau des Gegners aus dem Schwarzwald an. Selbst eine fünfminütige Überzahl konnten die Freezers nicht für sich nutzen. Zu allem Überfluss baute man die mit Fortdauer des Spiels frecher werdenden Schwenninger unnötig auf. Zum ersten Mal in dieser Saison kassierten die Freezers einen Treffer bei eigener Überzahl.

„Schwenningen hat das in Unterzahl gut gemacht. Uns hat das ein wenig die Energie geraubt. Insgesamt hatten wir aber immer die Kontrolle über das Spiel. Unter dem Strich stehen die drei Punkte. Das ist das, was im Moment zählt“, sagte Stürmer Julian Jakobsen, der mit seinem verwandelten Penalty bereits im Mittelabschnitt für die Entscheidung gesorgt hatte.

Bis zum Jahresende stehen für die Freezers Partien in Augsburg (Di.), gegen Iserlohn (Fr.), in Schwenningen (So.) und gegen Nürnberg (30. Dezember), das Trainer Tray Tuomie und den ehemaligen Freezers-Co-Trainer Maurizio Mansi entließ und Sportdirektor Martin Jiranek bis Saisonende als Interimscoach einsetzte, auf dem Programm. Klar ist, dass Hamburg in den Top vier ins Jahr 2015 starten will. „Die Tabelle sieht gut aus, bei uns herrscht keine Panik. Wir gehen die Aufgaben Schritt für Schritt an und wollen einen Puffer zu den Plätzen sechs und sieben aufbauen“, sagte Jakobsen.

Tore: 1:0 (3:11) Schmidt (Dupuis), 2:0 (11:28) Flaake (Clark, Schubert) 5-4, 2:1 (23:54) Schlager (Caldwell, Pielmeier) 4-5, 3:1 (28:05) Jakobsen Penaltyschuss.

Strafminuten: 6/13 + Spieldauer Palmieri.

Schiedsrichter: Bauer/Steinecke (Nürnberg/Erfurt).

Zuschauer: 8211.