Hamburg. Es herrschte Ruhe bei den Hamburg Freezers am Tag nach dem 1:4 bei den Iserlohn Roosters. Die Spieler, die erst in der Nacht aus dem Sauerland zurückkehrten, bekamen trainingsfrei. Lediglich Duvie Westcott absolvierte eine Einheit auf dem Eis der Volksbank-Arena. Der 37 Jahre alte Verteidiger arbeitet nach seinem Fingerbruch am Comeback, das aber wohl erst 2015 stattfinden wird.

Während die Profis daheim Zeit hatten, über die Niederlage nachzudenken, arbeiteten Trainer Serge Aubin und sein Assistent Stéphane Richer die aktuelle Situation auf. Seit der Länderspielpause Anfang November kommen die Freezers in der Deutschen Eishockey-Liga nicht mehr so richtig auf Touren. Sechs der zehn Partien wurden verloren. Überragende Spiele wie beim 4:1-Sieg in Mannheim und grausame Partien wie beim 4:5 gegen Schlusslicht Straubing wechseln sich ab. Es fehlt die Konstanz. „Wir wissen, dass wir stabiler werden müssen. Aber wir sind zur Hälfte der Saison auf Platz fünf. Bedenkt man den Fehlstart, den Trainerwechsel und die Tatsache, dass wir nicht einmal mit einem kompletten Kader spielen konnten, ist das okay. Man muss sich keine Sorgen machen“, sagt Richer.

Kurios: Die vier Siege seit der Pause wurden allesamt gegen die Topteams der Liga (München, Mannheim, Ingolstadt, Wolfsburg) geholt. Gegen die vermeintlich kleinen Clubs wie Iserlohn, Straubing oder Düsseldorf tun sich die Freezers häufig schwer. „Das sind verlorene Punkte, die am Ende sicher wehtun könnten. Aber die Liga ist so eng wie noch nie. Wichtig ist, dass die Jungs gut arbeiten“ sagt Richer.

Arbeiten müssen die Freezers auch an der Defensivleistung. 82 Gegentore in 26 Spielen (3,15 pro Partie) sind zu viel, will man wieder einen Platz in den Top vier, der Heimrecht in den Play-offs bedeutet, ergattern. Zum Vergleich: In der gesamten Hauptrunde der Vorsaison kassierten die Hamburger in 52 Spielen 116 Gegentreffer (2,23 pro Partie). „Wir denken häufig, dass wir Spiele nur durch viele erzielte Tore gewinnen können. Dabei war es gerade nach dem Trainerwechsel unsere Stärke, dass wir kaum Gegentore bekommen. Da müssen wir wieder hinkommen“, sagt Richer. Am besten schon am Freitag gegen den ERC Ingolstadt.