Der Tabellenfünfte aus Hamburg blamiert sich am 21. Spieltag der DEL gegen die Tigers aus Bayern und verliert überraschend mit 4:5

Hamburg. Als um 22.12 Uhr die Schlusssirene ertönte, war es eine Mischung aus ungläubigem Staunen und Enttäuschung, die sich in den Gesichtern der Spieler der Hamburg Freezers widerspiegelte. Immer wieder schauten die Spieler kopfschüttelnd auf den Videowürfel, wo die Fakten Gelb auf Schwarz leuchteten. Der Club aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) blamierte sich gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Straubing Tigers in eigener Halle mit 4:5 (2:1, 1:4, 1:0) bis auf die Knochen.

Große Emotionen gab es vor der Partie. Die Fans begrüßten die Mannschaft mit einer Choreografie für den an psychischen Problemen erkrankten Frédérik Cabana, der am Mittwoch seinen Vertrag aus gesundheitlichen Gründen aufgelöst hatte. „Danke, Freddy, viel Erfolg“, stand auf einem großen Banner, dazu hielten die Anhänger Schilder mit der Nummer zehn hoch. Auch die Spieler wollten ihrem ehemaligen Mitspieler ein Geschenk machen. Stürmer Jerome Flaake rief auf seiner Facebookseite dazu auf, die drei Punkte gegen die Bayern für Cabana zu holen. Es sollte ein frommer Wunsch bleiben. Nach den 60 Minuten musste man konstatieren, dass diese vermeintliche Extramotivation nicht gefruchtet hat.

Was die Hamburger ablieferten, war einer Spitzenmannschaft unwürdig. Die erschreckend schwachen Straubinger, die vor der Partie erst einen Punkt in der Fremde holen konnten, lullten die Freezers von Beginn an ein und profitierten von Aussetzern in der Defensive. Vor allem im Mittelabschnitt machte das Team von Trainer Serge Aubin alles falsch, was man nur falsch machen kann. Unerklärliche Scheibenverluste, keinerlei Körpersprache und uninspirierte Offensivaktionen. Zudem erwischte Freezers-Keeper Dimitrij Kotschnew, der seinen Platz im Schlussdrittel für Sébastien Caron räumen musste, einen rabenschwarzen Tag. Da war es ein schwacher Trost, dass der am Donnerstag verpflichtete Abwehrspieler Bretton Stamler ein solides Debüt feierte. Wenn es noch einer Szene bedurft hätte, die deutlich machte, wie gebraucht der Tag der Freezers war, gab es diese in der zweiten Drittelpause.

Die Zamboni, das Gefährt, dass zur Aufbereitung der Eisfläche genutzt wird, gab den Geist auf. Eine gute Nachricht gab es am Ende aus Hamburger Sicht immerhin doch noch. Vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (17.45 Uhr, ServusTV live) bei den Nürnberg Ice Tigers verlängerte Ausrüster Hummel bis zum Jahr 2018.

Tore: 1:0 (11:56) Festerling (Roy, Clark), 1:1 (14:52) Wörle (Stewart, Schönberger), 2:1 (16:38) Mitchell (Madsen, Stamler), 2:2 (20:53) Reed (Down, Wörle) 5-3, 2:3 (26:01) Gödtel (Reed, Down), 2:4 (26:33) Gomes, 2:5 (34:13) Deschamps (Kramer, Yeo), 3:5 (37:48) Clark (Festerling, Roy), 4:5 (59:33) Klassen (Sertich). Strafminuten: 16/16. Schiedsrichter: Bauer/Hascher (Nürnberg/Miesbach). Z.: 8038.