Hamburg. Es waren traurige Nachrichten, die die Hamburg Freezers am Tag nach dem 4:3-Sieg gegen den Meister ERC Ingolstadt vermeldeten. Stürmer Frédérik Cabana leidet am sogenannten postkommotionellen Syndrom. Auslöser dieser Krankheit mit Angstzuständen und depressionsähnlichen Symptomen war eine im Januar erlittene Gehirnerschütterung. Der Publikumsliebling bat den Club aus der Deutschen Eishockey-Liga um eine Auflösung des bis 2015 laufenden Vertrags. Am Mittwoch kamen die Freezers dem Wunsch nach.

„Das Wohlergehen unserer Spieler steht immer an erster Stelle. Deshalb sind wir auch Freddys Wunsch nachgekommen, die Zusammenarbeit jetzt zu beenden, damit er sich zu Hause ohne Druck seiner Genesung widmen kann. Natürlich stehen wir jederzeit bereit, wenn er Hilfe benötigt“, sagte Geschäftsführer Uwe Frommhold.

Sein letztes Spiel absolvierte der 28-Jährige am 12. Oktober beim 5:2-Sieg in Straubing. Seitdem ist es ruhig um den Deutschkanadier geworden. Schon seit Saisonbeginn litt Cabana an gesundheitlichen Problemen, offenbarte sich Anfang Oktober dann dem Club. Zum Schutz des Spielers und bis zur Feststellung der finalen Diagnose litt der Stürmer offiziell an Rückenproblemen. Jetzt sind die Freezers und der Familienvater mit der Wahrheit an die Öffentlichkeit gegangen.

Die Zeit in Hamburg war für Cabana von sportlichen Schicksalsschlägen geprägt. Mit großen Ambitionen war der gebürtige Kanadier im Sommer 2013 vom Zweitligaclub Ravensburg zu den Freezers gekommen. Cabana, der mit einer Deutschen verheiratet ist, hatte sich zu Beginn dieses Jahres um einen deutschen Pass bemüht. Da es aber Probleme bei der Ausbürgerung in Kanada gab, musste der Stürmer drei Monate lang auf die Spielberechtigung warten. Kurz nach seinem Debüt erlitt der Offensivspieler eine Gehirnerschütterung – nicht die erste seiner Karriere – und musste erneut lange pausieren. In diesem Sommer wollte Cabana einen Neuanfang starten, wechselte aus Aberglauben sogar die Trikotnummer. Doch das Pech blieb ihm treu. Im Abschlusstraining vor dem ersten Saisonspiel gegen München zog sich Cabana einen Knöchelbruch zu. Zu viel für den sensiblen Offensivspieler.

„Jetzt ist es erst einmal wichtig, gesund zu werden. Dann werde ich in Ruhe entscheiden, wie und wo ich meine Karriere fortsetzen möchte. Hoffentlich kann ich irgendwann noch einmal in die O2 World zurückkehren, um mich bei unseren fantastischen Fans zu bedanken. Sie haben mich wirklich herausragend unterstützt, das werde ich nie vergessen“, ließ Cabana über eine Pressemitteilung ausrichten.

Cabana zieht am Wochenende mit seiner schwangeren Ehefrau Tamara sowie Tochter Rosalie zurück in seine Wahlheimat Heilbronn. Dort wird er seine in Hamburg begonnene Therapie fortsetzen.