Hamburgs Eishockeyprofis schaffen beim 5:2 in Wolfsburg den fünften Erfolg in Serie und setzen sich in der Tabellenspitze fest

Hamburg. Zahlen lügen nicht, und deshalb sollen Zahlen sprechen, um die Dimension der Erfolgswelle deutlich zu machen, die die Hamburg Freezers seit 15 Tagen reiten. Fünf Spiele haben sie seit dem 12. Oktober absolviert, 15 Punkte daraus geholt und ein Torverhältnis von 29:8 herausgeschossen. Dem 6:3 gegen Tabellenführer Adler Mannheim vom Freitagabend folgte am Sonntagnachmittag ein 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)-Erfolg bei den Grizzly Adams Wolfsburg, mit dem die Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin den Nordrivalen vom dritten Tabellenrang verdrängte und sich selbst zur Nummer eins im Norden krönte. Rund 750 mitgereiste Fans, die für in Wolfsburg ansonsten eher unbekannte Stimmung sorgten, stimmten genau diesen Schlager immer wieder an: „Die Nummer eins im Norden sind wir!“

Verdient hatte sich Aubins Auswahl die Lobeshymnen ihrer Fans, die sie nach dem Schlusspfiff geschlossen auf dem Eis genossen, durch einen Auftritt im Stile eines Spitzenteams. In der Defensive wurde vor dem gut aufgelegten Torhüter Sébastien Caron sehr diszipliniert gearbeitet, in der Offensive effektiv und mit viel Zug zum Tor attackiert. Und obwohl Torjäger Kevin Clark seine fast schon unheimliche Serie auf 13 Saisontore aus 14 Spielen ausbaute, war es mit Duvie Westcott diesmal ein Verteidiger, der den Sturmkollegen die Schau stahl. Der Haudegen, der am Donnerstag 37 Jahre alt wird, sorgte nicht nur kurz nach der ersten Pause für die wichtige 2:1-Führung, sondern setzte mit einer zirkusreifen Einlage auch den Schlusspunkt des Hamburger Torreigens, als er, hinter dem Wolfsburger Tor stehend, einem Gegenspieler den Puck an den Schlittschuh schoss, von wo aus die Hartgummischeibe in den Torwinkel flog. „Für uns läuft es gerade wie geschmiert. Es macht riesigen Spaß, weil alle hart für diesen Erfolg arbeiten“, sagte Westcott.

Der neue Trainer Aubin, unter dessen Regie die Hamburger seit dem 26. September aus zehn Spielen 25 von 30 Punkten holten, lobte vor allem das hohe Maß an Konzentration, mit dem sein Team den Sieg einfuhr. „Wir haben etwas gebraucht, um ins Spiel zu finden, haben uns aber perfekt an den Plan gehalten. Ich bin stolz auf die Jungs!“

Am Freitag (19.30 Uhr) empfangen die Freezers in der O2 World die Augsburger Panther. Hält das Formhoch an, dann könnte es für die Bayern ein ziemlich gruseliger Halloween-Abend in Hamburg werden.

Tore: 1:0 (6:10) Polaczek (Meirandres, Höhenleitner), 1:1 (9:55) Madsen (Sertich, Schmidt), 1:2 (21:33) Westcott (Mitchell, Clark), 1:3 (26:26) Clark (G. Festerling, Pohl), 1:4 (40:09) Krämmer (Roy, Jakobsen), 1:5 (46:33) Westcott (Flaake, Caron) 5-3, 2:5 (58:52) Aubin (Voakes, Rosa) 5-4. Strafminuten: 6/8 + 10 Flaake. Schiedsrichter: Brüggemann/Hascher (Iserlohn/Miesbach). Zuschauer: 2459.