Die Hamburg Freezers haben den vierten Sieg in Serie eingefahren. Vor 7109 Zuschauern bezwang die Mannschaft von Trainer Serge Aubin den Tabellenführer Adler Mannheim deutlich mit 6:3.

Hamburg. Als die Spieler der Hamburg Freezers am späten Freitagabend in der abgedunkelten Arena mit ihren 7109 Fans feierten, wirkte es so, als könnten sie es selbst kaum glauben, was in dieser Woche alles passiert ist. Nach der 8:1-Gala gegen Nürnberg am Sonntagnachmittag und dem 5:0-Kantersieg gegen die Augsburger Panther am Dienstagabend deklassierte die Mannschaft von Trainer Serge Aubin auch den bis dato so souveränen Tabellenführer Adler Mannheim mit 6:3 (1:1, 4:0, 1:2).

Für die Kurpfälzer war es erst die dritte Niederlage in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in dieser Saison. Die irre Bilanz der vergangenen fünf Tage: drei Spiele, neun Punkte, 19:4 Tore. „Das ist einfach nur der Wahnsinn. Es läuft einfach alles im Moment. Es bringt einfach nur Spaß, Teil dieses Teams zu sein, aber wir wollen mehr, sind nicht satt“, freute sich Spielmacher Garrett Festerling, der das Topspiel zur Standortbestimmung ausgerufen hatte.

Nach den 60 Minuten muss man konstatieren, dass der Fehlstart der Freezers endgültig vergessen ist und man sich wie in der vergangenen Spielzeit mit den Topteams der Liga wieder auf Augenhöhe befindet. Seit dem Trainerwechsel von Benoît Laporte zu Aubin am 27. September holten die Hamburger 22 von möglichen 27 Zählern, in der heimischen Arena ist man seitdem ohne Punktverlust.

Es war vor allem die Art und Weise, wie die Freezers gegen den Meisterschaftsfavoriten auftraten, die beeindruckte. Selbstbewusst, ohne übertriebenen Respekt vor dem Gegner und mit großer Leidenschaft beherrschten die Hamburger eine vom Talent her deutlich bessere Mannschaft. In den vergangenen Wochen hat sich in der heimischen O2 World am Volkspark wieder dieses Selbstverständnis eingestellt, dass die Freezers in der Vorsaison zur besten Heimmannschaft der Liga gemacht hat. Frei nach dem Motto: „In Hamburg gewinnt in der DEL keiner.“

Selbst Rückschläge, wie der Gegentreffer zum 0:1 nach 22 Sekunden, zeigten beim Aubin-Team keinerlei Wirkung. Im Gegenteil. Nach dem Hallo-Wach-Moment dominierten die Freezers die Kurpfälzer nach Belieben. Defensiv spielten die Gastgeber schnörkellos und aggressiv. Kein Stürmer ist sich zu schade, mit nach hinten zu arbeiten und sich in Zweikämpfen an der Bande aufzureiben.

So nahmen die Hamburger den spielstarken Gästen jegliche Freude am Eishockey. Gegen Mannheim besonders auffällig: Die Spieler kommunizieren untereinander deutlich mehr als zu Beginn der Saison. Immer wieder wird gestikuliert, dirigiert und gelobt. Das Resultat: Die Freezers agieren in allen drei Zonen des Eises taktisch extrem diszipliniert, jeder Profi, egal ob Leistungsträger oder Vierte-Reihe-Talent, weiß, was seine Rolle ist.

Und in der Offensive gelingt den Freezers derzeit alles mit einer fast beängstigenden Leichtigkeit. Vor allem die Sturmreihe mit Jerome Flaake, Garrett Festerling und Kevin Clark, der in den drei Spielen in dieser Woche fünf Treffer und drei Vorlagen schaffte, sorgt derzeit für Angst und Schrecken in der DEL. „Unsere Stärke ist aber auch, dass jede Reihe Treffer beisteuern kann, unser Überzahlspiel überragend läuft. Jeder kann bei uns für Schaden beim Gegner sorgen“, sagt Festerling. Die Treffer von Matt Pettinger, Thomas Oppenheimer und Nico Krämmer belegen die These des Mittelstürmers.

Bereits am Sonntagnachmittag (14.30 Uhr) haben die Freezers beim EHC Wolfsburg die Chance, die bisher perfekte Woche zu krönen.

Die Statistik:

Tore: 0:1 (0:22) Kink (Goc), 1:1 (7:49) Pettinger (Roy, Sertich) 5-4, 2:1 (20:29) Oppenheimer (Schubert, Jakobsen), 3:1 (22:46) Krämmer (Oppenheimer, Roy), 4:1 (28:10) Clark (Pohl, Madsen), 5:1 (34:09) Flaake (Festerling, Schmidt), 5:2 (50:56) Hecht (Fischer) 5-4, 6:2 (52:55) Pettinger (Sertich, Oppeheimer) 5-4, 6:3 (53:39) Plachta (Akdag, Joudrey). Schiedsrichter: Piechaczek/Steinecke (Landsberg/Erfurt). Strafminuten: 4 + 10 Clark/16. Zuschauer: 7109.