Nach dem 3:1-Sieg des Hamburger Eishockeyclubs über Krefelds Pinguine erhält Mathieu Roy den grünen Helm für den besten Spieler

Hamburg. Das Einzige, was nicht passte am ersten Sechspunkte-Wochenende der Hamburg Freezers in der Saison 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga, war dieser grüne Helm. Mathieu Roy lugte darunter ein wenig hervor wie Michel aus der Suppenschüssel in der Kindergeschichte von Astrid Lindgren, aber seine Laune war wesentlich besser, und das hatte Gründe. Der Helm kennzeichnet seit Freitag, als die Hamburger 3:2 bei den Schwenningen Wild Wings gewannen und damit ihren ersten Auswärtssieg schafften, den Spieler, der am härtesten gearbeitet hat. Überreicht wurde er zum Start von Cheftrainer Serge Aubin, der die Idee gehabt hatte, an Brett Festerling, seitdem darf jeweils der Träger entscheiden, an wen er ihn weiterreicht.

Und auch wenn man nach dem 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)-Heimsieg am Sonntagnachmittag über die Krefeld Pinguine viele Spieler hätte auszeichnen können, war Roy durchaus eine nachvollziehbare Wahl gewesen. Der Auserkorene gab sich bescheiden. „Das ganze Team hat super gespielt“, sagte der Verteidiger, und das stimmte. Bis auf eine kurze Schwächeperiode im zweiten Drittel hatten die Freezers ihre Gäste nicht nur im Griff, sondern spielten teilweise sehenswertes Eishockey. Nach dem überfallartigen Beginn, aus dem zwei frühe Tore resultierten, wurde flüssig und zielstrebig kombiniert. Es fehlte einzig an Effektivität, und hätte Tomas Duba im Krefelder Tor nicht einen Sahne-Sonntag erwischt, dann hätten sich die Pinguine auch über sechs Gegentore nicht beklagen dürfen.

Natürlich spielt den Freezers in die Karten, dass bis auf Angreifer Phil Dupuis (Gehirnerschütterung) wieder der komplette Kader zur Verfügung steht. Dennoch ist auch ein neuer Geist augenscheinlich, die Spieler arbeiten seit dem Trainerwechsel von Benoît Laporte zu Aubin vor zwölf Tagen konzentrierter, sie verstehen das Spielsystem besser, haben an Selbstvertrauen gewonnen. „Ich denke, dass viele Jungs jetzt eine Reihe an Kleinigkeiten besser machen, Das summiert sich dann“, sagte Roy. „Wir haben alle in den Spiegel geschaut und hatten das Verlieren satt. Und Serge hat das System ein wenig umgestellt, das kommt uns zugute.“

Der neue Chef gab die Lobeshymnen sofort ans Team zurück. „Die Mannschaft versteht, was ich will, jeder macht seinen Job, alle zahlen den Preis und ernten jetzt die Ergebnisse“, sagte er. Am Dienstag (19.30 Uhr, O2 World) soll die Siegesserie fortgesetzt werden, gegen die Nottingham Panthers wollen sich die Freezers mit ihrem ersten Erfolg aus der Champions Hockey League verabschieden. Dann wird auch ein neuer Helmträger gesucht. Mathieu Roy weiß schon, wen er auf keinen Fall auswählen wird: sich selbst. „Ich bin froh, dass ich den Helm nicht mit ins Bett nehmen muss“, sagte er.

Tore: 1:0 (1:06) Mitchell (Jakobsen, B. Festerling), 2:0 (6:13) Westcott (Madsen, Sertich), 2:1 (21:43) Sofron (Beechey, Long), 3:1 (42:41) Krämmer (Jakobsen, Schubert). Strafminuten: 14/8. SR: Daniels/Klau (Gelsenkirchen/Sümmern). Z.: 7421.