Die Hamburg Freezers haben ihren ersten Auswärtssieg der Saison hart erkämpfen müssen. Gegen die Schwenninger Wild Wings lagen die Hamburger zunächst mit 0:2 zurück, dann drehten die „Eisschränke“ aber auf und gewannen noch mir 3:2.

Hamburg Der Blick auf den Spielberichtsbogen hat Serge Aubin am Freitagabend Freude bereitet. Bis auf Angreifer Phil Dupuis, der weiterhin an den Folgen einer Gehirnerschütterung leidet, konnte der neue Cheftrainer der Hamburg Freezers für das Gastspiel bei den Schwenninger Wild Wings seinen kompletten Kader aufbieten, nachdem Stürmer Freddy Cabana (nach Knöchelbruch) und Abwehrspieler Brett Festerling (nach Muskelfaserriss im Oberschenkel) von der medizinischen Abteilung gesundgeschrieben worden waren. Und auch der Blick auf das Ergebnis machte dem Frankokanadier großen Spaß. Mit 3:2 (0:2, 1:0, 2:0) gewannen die Hamburger und fanden nach dem zweiten Sieg im siebten Saisonspiel auf den Weg aus dem Tabellenkeller der Deutschen Eishockey-Liga zurück.

Zunächst jedoch hatten es sich die Freezers selbst zuzuschreiben, dass sie auch im Schwarzwald einem Rückstand hinterherliefen. Chancen für drei oder vier Tore waren schon im ersten Drittel da, doch weil der engagiert auftretende Nico Krämmer, Torjäger Kevin Clark oder auch die Nationalstürmer Thomas Oppenheimer und Garrett Festerling nicht in der Lage waren, den Puck über die Linie des von Dimitri Pätzold gehüteten Schwenninger Tores zu schieben, kam es wie so oft im Leistungssport: Die Tore schoss der Gegner. Freezers-Keeper Sébastien Caron war bei zwei schnellen Kontern machtlos.

Hoffnung keimte, als Jerome Flaake mit einem geschickt über Pätzold gehobenen Rückhandschlenzer in der 34. Minute der Anschlusstreffer gelang. Hamburg spielte erfreulich diszipliniert und überstand die – im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen – wenigen Unterzahlsituationen schadlos. Doch das ideenlose Überzahlspiel, das ein Grund für die Demission von Aubins Vorgänger Benoît Laporte in der vergangenen Woche gewesen war, konnte die Gastgeber kaum erschrecken.

Dies änderte sich jedoch im Schlussdrittel entscheidend. Nachdem zunächst Mathieu Roy mit einem zwar nicht allzu harten, aber platzierten Fernschuss den Ausgleich geschafft hatte, war es Clark, der in Überzahl im Anschluss an einen Flaake-Schuss seinen sechsten Saisontreffer erzielen konnte. Den anschließenden Sturmlauf der wütend anrennenden Gastgeber überstanden die Hamburger mit Glück, Geschick und einem überragend haltenden Caron, der den ersten Auswärtssieg der Saison festhielt.

Bereits um sechs Uhr war die Nacht zum Sonnabend für die Freezers, die nach der Partie per Bus nach Stuttgart gefahren waren und dort am Flughafen im Hotel Mövenpick übernachtet hatten, wieder beendet. Der frühe Rückflug soll der Mannschaft ein regeneratives Training am Nachmittag ermöglichen, ehe am Sonntag (14.30 Uhr, O2 World) die Krefeld Pinguine bezwungen werden müssen, um den Sprung ins Tabellenmittelfeld endgültig zu schaffen. Bis zum Freitagabend waren für die Partie 6500 Eintrittskarten verkauft.

Tore: 1:0 (10:05) Brown (Schlager), 2:0 (15:51) Matsumoto (Greentree, O’Connor), 2:1 (33:31) Flaake (Klassen, Clark), 2:2 (45:16) Roy (B. Festerling), 2:3 (53:54) Clark (Flaake, G. Festerling) 5-4. Strafminuten: 14/8. Schiedsrichter: Aumüller/Schukies (Planegg/Herne). Zuschauer: 5031.