Hamburg. So also sieht Vorfreude aus! Freddy Cabana hat wahrlich nicht das vorzeigbarste Gebiss der Welt, die obere Zahnreihe ist so lückenhaft, wie es die Abwehr der Hamburg Freezers in den bisherigen sechs Saisonspielen bei 27 Gegentoren war. Und doch konnte der 28-Jährige nicht anders nach dem Training am Mittwoch, als ein breites Lachen zur Schau zu tragen. Der Grund dafür ist einleuchtend: Für den Angreifer beginnt die Spielzeit 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erst an diesem Freitag (19.30 Uhr) in der Auswärtspartie bei den Schwenniger Wild Wings, nachdem er seinen am Tag vorm Auftaktmatch gegen Red Bull München erlittenen Knöchelbruch auskuriert hat. „Ich freue mich wie ein Kind auf Weihnachten“, sagte er.

Vor allem für den neuen Cheftrainer Serge Aubin ist die Rückkehr des spiel- und kampfstarken Stürmers ein Geschenk, hat er nun doch die Möglichkeit, vier vollständige Sturmreihen einsetzen zu können. „Das gibt uns mehr Tiefe im Kader und den Spielern, die bislang überbelastet waren, ein paar Pausen“, sagte Aubin, der Cabana zunächst in der vierten Reihe mit Patrick Pohl und Sam Verelst aufbieten wird.

Für Cabana ist Schwenningen ein ganz besonderer Ort. Schon im vergangenen Jahr feierte er in der Schwarzwald-Stadt sein Freezers-Debüt, als er nach Problemen mit der Einbürgerung erst im November seinen Saisoneinstand geben konnte. Vor seinem Wechsel nach Hamburg hatte er mit den Ravensburg Tower Stars und den Heilbronner Falken rassige Zweitligaderbys mit den Wild Wings erlebt. „Ich mag die Halle dort gern, verbinde damit nur schöne Erinnerungen“, sagte er.

Dass ein Mensch nur drei Wochen nach einem Knöchelbruch wieder professionell Eishockey spielen kann, klingt wie ein medizinisches Wunder. Zunächst waren die Freezers-Ärzte auch von bis zu sechs Wochen Pause ausgegangen. Da es sich jedoch um einen glatten Durchbruch handelte und der Knochen sich nicht verschob, verlief die Heilung besser als erhofft, auch wenn der Knochen noch nicht wieder komplett stabilisiert ist. Weil aber der Schlittschuh als Schiene wirkt und die verletzte Stelle nicht allzu großer Belastung ausgesetzt ist, hält man Cabana für spielfähig. Der hat jetzt nur noch ein Ziel: „Nächstes Jahr will ich von Beginn an mitspielen!“