Ein Kommentar von Björn Jensen

An diesem Freitag starten die Hamburg Freezers in die Saison 2014/15 in der Deutschen Eishockey-Liga. Es komme, so sagte es Cheftrainer Benoît Laporte am vergangenen Dienstag im Interview mit dieser Zeitung, in dieser Spielzeit darauf an, dann bereit zu sein, wenn es zählt. Damit meinte der Frankokanadier die Zeit zwischen Mitte März und Ende April, in der im Eishockey der deutsche Meistertitel vergeben wird. Es ist die Zeit, die Play-off genannt wird; in der es egal ist, wie die Teams die 52 Spiele andauernde Hauptrunde absolviert haben, weil jeder Club, der dort mindestens Platz zehn belegt hat, noch Champion werden kann.

Natürlich könnte man Laporte Lernfähigkeit attestieren angesichts der Geschehnisse der vergangenen Saison, als die Freezers als Hauptrundenmeister im Halbfinale am späteren Titelträger Ingolstadt scheiterten, weil sie im Kampf um Platz eins zu viel Kraft gelassen hatten, um bis zum Zielstrich Vollgas geben zu können. Dennoch – und das wissen sie bei den Freezers – wäre es fatal, sich in den 52 Qualifikationsspielen nicht reinzuhängen. In Hamburg, wo das Publikum ob der Vielfalt des Sportangebots sehr anspruchsvoll ist, kann Mittelmaß schnell ins Aus führen.

Umso wichtiger ist es, dass die Freezers-Profis ihre Leistungsgrenzen in so vielen Spielen wie möglich ausreizen. Die Chance, angesichts der Schwäche der Konkurrenz in Fußball und Handball die im Vorjahr erworbene Stellung als Hamburgs erfolgreichstes Profiteam zu zementieren, ist groß wie nie. Das bedingt aber, dass man nicht nur bereit ist, wenn es um den Titel geht, sondern anerkennt, dass für den zahlenden Fan jedes Spiel zählt.